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SLAM #133 mit Interviews und Storys zu HIGH ON FIRE +++ KMPFSPRT +++ HOT WATER MUSIC +++ KRIS BARRAS BAND +++ MAGGIE LINDEMANN +++ THOSE DAMN CROWS +++ COLD YEARS +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

+44


22.01.07, Arena (Wien)
+44_band_photo_02_lrg / Zum Vergrößern auf das Bild klickenStürmische Zeiten in Europa. Orkan Kyrill fetzte durch die Lande und mit ihm stürmten die US-Amerikaner +44 die europäischen Konzertbühnen. Zum großen Glück für alle gestylten Wiener Mädels waren die Spitzenböen am 22. Januar 2007 schon gen Osten weitergezogen, so saß die Frisur perfekt und das lange Warten beim Einlass war erträglicher. Der Länge der Schlange zufolge sollte es ein ganz großer Abend werden.
Die erste Vorgruppe VANILLA SKY aus Italien startete mit einer halben Stunde Verspätung und heizte den ersten paar hundert Leuten, die es durch das Nadelöhr namens „Eingang“ geschafft hatten, ordentlich ein. Als zweiten Pre-Act hatte man Englands Antwort auf HOLE und L7 – THE TOMMYS - im Gepäck. Die drei sexy Frauen rockten zwar nicht unbedingt die Bühne, dafür aber den männlichen Teil des Publikums. Und das sei den Männern bzw. Jungs vergönnt, haben sie doch nicht so oft wie die Mädchen die Chance, Groupie zu spielen.
+44 hatten ein leichtes Spiel, denn immerhin bestand ein Großteil der Meute aus eingefleischten BLINK-182 Fans und der Rest aus aufgebrezelten Travis-Barker-Gefolgsfrauen. Was viele der weiblichen Gäste anscheinend nicht wussten: Travis hatte sich schon vor Beginn der Europa-Tournee den Arm gebrochen. Zu langes und ausgiebiges Schlagzeugspielen hatte zu einem Ermüdungsbruch geführt und obwohl er es die ersten Europa-Konzerte mit Armschiene versucht hatte, musste der Ausnahme-Drummer zwei Tage vor dem Wien-Gig aufgeben und nach Los Angeles zur Behandlung zurückkehren.
Der Ersatz-Drummer Gil Sharone (STOLEN BABIES) verstand zwar sein Handwerk, konnte dennoch dem charismatischen und talentierten Barker nicht das Wasser reichen. Vor allem bei dem Teil des Publikums, der eigentlich wegen der besseren Sicht auf Travis’ Tattoos die ersten drei Reihen belegte, hatte er von vornherein schon verloren.
Auch wenn +44 auf sämtlichen Musiksendern rauf- und runtergespielt werden und ihre CDs massenweise über die Ladentheke wandern, muss man zugeben, dass das wohl hauptsächlich dem großen BLINK-182 Fanblock zu verdanken ist. Die Melodien sind zwar eingängig, doch fehlt den meisten Songs die Tiefe. Das Gefühl von akustischem Einheitsbrei steigt sehr schnell auf. Da ist wohl ein bisschen zu schnell geschossen worden. Nur Tom DeLonge schießt noch schneller, ist er doch anscheinend mit ANGELS & AIRWAVES gerade drauf und dran das zweite Album zu produzieren.
Das großartige Arena-Publikum begleitete +44 jedoch mit ungeheurem Enthusiasmus durch den Abend. Das Stimmungshoch war mit „When Your Heart Stops Beating“ erreicht. Und doch blieb die Tatsache nicht verhüllt, dass es Travis Barker ist, der die Band bis dato getragen hat. Mark Hoppus fehlen die drei A’s eines Superstars: die nötige Ausstrahlung, Arroganz und Attitüde. Nach 60-minütiger Show wurde trotzdem lautstark nach Zugaben gebrüllt. Alles in allem ein gelungener Abend, der mit Anwesenheit von Travis Barker bestimmt eine Sensation geworden wäre, im Endeffekt aber leider nur ein schwacher Trost für alle Fans von BLINK-182 war.

Anja Prietl
Stephanie Bürgler
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