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Book-Review: Disposable & The Disposable Skateboard Bible (Gingko Press)

Ein Wunschtraum ist für mich in Erfüllung gegangen, als ich endlich diese beiden wunderschönen Bücher in meinen – von allzu vielen Skateboardstürzen blutverkrusteten – Händen halten durfte.

disposable_und_the_disposable_skateboard_bible_cover_1 (c) Gingko Press / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDa macht das Herz einen Kickflip und Erinnerungen an eine tolle Kindheit werden wach! In "Disposable: A History Of Skateboard Art" nimmt uns der langjährige Skateboard Künstler Sean Cliver mit auf eine fast 30-jährige Reise in die Geschichte der vergänglichen Skateboard-Kunst – vergänglich deswegen, weil Skateboards üblicherweise bei gründlicher Benutzung ihre auf der Unterseite befindlichen Kunstwerke durch fleißiges Sliden, Grinden oder gleich Zerbrechen verlieren.


Sean Cliver berichtet über seine Anfänge als Grafiker bei Powell-Peralta (1989) und auch seinen späteren Werdegang. Doch nicht nur er plaudert in "Disposable" über interessante Fakten aus 30 Jahren Skateboardgeschichte – auch viele seiner Künstlerkollegen und Skateboard-Pros wie Pushead, Marc McGee, Tony Hawk, Steve Caballero, Mike Vallely und sogar der verschollen geglaubte Skateboard-Clown Simon Woodstock sowie viele weitere große und kleine Namen kommen zu Wort und sorgen für viele interessante und teilweise sehr witzige Anekdoten, die man sicher davor noch nirgends gehört oder gelesen hat.


Darunter auch die eine mit dem Natas Kaupas "101-Satano Deck", vor dem sich Jason Lee so "gefürchtet" und sich geweigert hat, dafür seinen schönen Namen herzugeben. Kaupas hat dann dafür seinen für’s Board gesponsert und Anfang der 1990er Jahre eine Welle der Hysterie in den Staaten ausgelöst. Später hat er dann noch schriftlich in einem renommierten Skateboardmagazin dazu Stellung genommen und der Öffentlichkeit darin mitgeteilt, dass es sich wirklich nur um einen Witz handelt. Natas Kaupas Vorname bezieht sich übrigens nicht auf den gehörnten Sündenbock und Herrscher der Hölle, sondern ist nur die männliche Form eines beliebten weißrussischen Mädchennamens.


Auf 244 Seiten mit mehr als 1000 Illustrationen (Decks sortiert nach Artists bzw. Hersteller, darunter seltene Exponate von "Santa Cruz", "Powell-Peralta" oder "Sims", Artworks, historische Skateboarding-Fotos) bekommen Shredder, Künstler, Tätowierer oder einfach nur Neugierige mehr Infos zum Thema Skateboardkunst und Skateboarding im Allgemeinen als ihnen lieb ist.


disposable_und_the_disposable_skateboard_bible_cover_2 (c) Gingko Press / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNach der Vollendung von "Disposable" hat Sean Cliver aber trotzdem keine Ruhe gefunden – er wollte genauer ins Detail gehen, über den Skateboard-Sammelwahnsinn berichten, dem auch er (und viele andere Kollegen) zum Opfer gefallen ist. Im mächtigen Hardcover-Band "The Disposable Skateboard Bible" wird auf 368 wunderschönen Seiten noch mehr ins Detail gegangen als im Vorgängerwerk. Hier erfährt der Leser noch mehr Wissenswertes auch abseits der Künstler- und Skateboard-Pro-Szene – vieles auch von privaten Skateboard-Sammlern, die über die Auslöser ihrer Sammelsucht sprechen.


Wer sich noch nicht von der Sucht des Skateboarding anstecken hat lassen, wird dies spätestens nach dem Genuss eines der beiden (oder gleich allen beiden) Büchern schwerstens bereuen und verstehen, welchen kulturellen Stellenwert die Kunst des Skateboardings in vielerlei Hinsicht eingenommen hat. "Disposable: A History Of Skateboard Art" und "The Disposable Skateboard Bible" sind zwei unverzichtbare Werke, die in keinem skatenden und/oder kunstaffinen Haushalt fehlen sollte. Skate Or Die!

# # # Thomas Sulzbacher # # #




Direktbestellung beim Verlag: books@gingkopress.com

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