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Comic-Review: Sláine – Bücher der Invasionen 1 (Nona Arte)

Männer, Muckis, Metzelei – Barbarenherz, was willst du mehr?

(C) Nona Arte Comics / Sláine - Bücher der Invasionen 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSucht man nach den Wurzeln zeitgenössischer Comics in Großbritannien, wird man an "2000 AD" nicht vorbeikommen. Die wöchentlich erscheinende Comic-Anthologie ist das Flaggschiff der Neunten Kunst auf der Insel und hat Meister wie Alan Moore, Neil Gaiman, Grant Morrison, Bryan Talbot oder Garth Ennis hervorgebracht. Viele von ihnen machten sich in den 1980er und 1990er Jahren auf den Weg, um im Rahmen der "British Invasion" den US-amerikanischen Comic-Markt aufzurollen, doch der Grandseigneur des Magazins hält weiterhin tapfer die Stellung. Von Pat Mills, der gemeinsam mit John Wagner die Institution "2000 AD" ins Leben gerufen und unter anderem "Jugde Dredd" mitentwickelt hat, legt Nona Arte die mit Clint Langley realisierten "Bücher der Invasionen" vor. Ihr Protagonist ist Sláine Mac Roth, der aufmerksamen Kennern der hiesigen Comic-Landschaft kein Unbekannter sein dürfte. Schon Feest und das kurzlebige Ehapa-Imprint Fleetway haben versucht, ihn zwischen 1994 und 2001 in Deutschland zu etablieren, nun wird ein dritter Versuch gestartet.


Zu Beginn der Erzählung finden wir uns an dem Ort wieder, der für eine gepflegte Prügelei unter Männern am besten geeignet ist: Eine Kneipe natürlich, in der der ehemalige Hochkönig der Iren, Sláine, ordentlich unter einigen unfreundlichen Seeteufeln ausräumt. Während er mit seiner Doppelaxt metzelnd zu Werke geht, werden wir mittels eines Flashbacks ein Jahr in die Vergangenheit versetzt: Die stolzen Krieger von Irland sehen sich einer Invasion der Formoren gegenüber, ekelhaften Seedämonen, die Tribut von den Menschen einfordern und sich an Angst und Wut der "Trockenhäuter" laben. Sláine, von seinen Untergebenen zunächst zurückgehalten, sprengt seine Ketten und führt die stolze Armee zum Sieg. Als er den Anführer der Formoren töten will, muss sogar er als König sich dem Wunsch seines Rates fügen, diesen am Leben zu lassen. Als Gegenleistung verspricht dieser, für die Dauer von Sláines Leben Irland nicht mehr zu behelligen, schändet und tötet schließlich aber seine Frau Niamh. Außer sich vor Wut sinnt sein Gegner auf Rache und bekommt sie auch – nur um eine Prophezeiung zu erfahren, nach der noch viel schrecklichere Gegner aus dem Wasser kommen und das Festland beanspruchen würden.


Es ist zu hoffen dass Nona Arte mit den Abenteuern des ungestümen Barbaren mehr Erfolg beschieden ist als seinen gescheiterten Vorgängern, denn verdient hätte man es sich zumindest mit den "Büchern der Invasionen" allemal. Was beim Lesen zuerst ins Auge springt, sind die grafischen Exzesse, die Clint Langley hier abliefert – eine bizarre Mischung aus opulenter Malerei, fotorealistischen Bildnern und digitaler Kunst. Sláine kommt bei ihm in den besten Momenten wie eine Mischung aus Wolverine, Lobo und einem Schuss Evil Ernie daher und fügt sich perfekt in das raue, düstere Szenario ein, das Pat Mills kreiert. Sein Vermengen von irisch-keltischen Mythen mit der Atlantissage und der Geschichte der frühen Hochkulturen weiß zu gefallen, wenn sie teilweise auch einfach nur als Lorbeerblatt für den optischen Hochgenuss dient. Wer sich in bester Conan-Manier in ein wildes Abenteuer stürzen will, kann hier auf keinen Fall etwas falsch machen!



# # # Andreas Grabenschweiger # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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