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DAMIEN JURADO & DOLOREAN

13.10.05, VORSTADT (WIEN)
damien1Eher wenige Musikliebhaber kennen den liebevollen Familienvater DAMIEN JURADO aus Seattle, der irgendwo in seinem Keller wunderhübsche Songs schreibt und nun auch erst mal live in Wien vorstellt. DOLOREAN, die Supportband an diesem Abend, kannten höchstwahrscheinlich noch weniger, im spärlich gefülltem Gasthaus Vorstadt in Wien. Schätzungsweise 30-40 Leute kamen an diesem Abend um Musik irgendwo zwischen Folk und Country zu lauschen. DOLOREAN, die als erste Band die Bühne in Anspruch nahmen, spielten sich regelrecht in die Herzen des Publikums. Der kleine Raum des Gasthauses wurde komplett still und nur einige Rauchschwaden, der Zigaretten umhüllten die Band, welche im roten Licht ihre Lieder trällerten. Sehr ruhig und andächtig spielte die Band ihre wunderhübschen Balladen, hauptsächlich aus ihrem letzten Album Violence In The Snowy Fields. Ich muss ja gestehen, dass auf Platte die Songs eher lahm klingen, was die Band Live absolut ausbügelt und Lieder, wie „Holding On“ und „Violence“ wird erst hier der richtige Schliff verpasst. Etwa eine Stunde elektrisieren DOLOREAN die Zuschauer und verlassen dann auch schon leise die Bühne. Nach einer sehr kurzen Pause stand auch schon DAMIEN JURADO, mit der selben Band, wie der Sänger der DOLOREAN auf der Bühne. Um einiges rockiger, als seine Supportband geht DAMIEN anfangs zur Sache. Viele Songs seines Albums I Break Chairs werden zu Beginn in richtige „Rockhymnen“ verwandelt. Nach einigen, etwas stürmischen Songs, leitet der Songwriter den etwas ruhigeren Part seines Sets mit den Worten: „ Now the mellow part of the Show“ ein. Hier gibt Damien, der in seiner Heimat übrigens Lehrer ist, seine neuesten Songs zum Besten. On My Way To Absence heißt die aktuelle Scheibe und ist wirklich um einiges stiller und sanfter, als die Veröffentlichungen davor. Obwohl Jurado etwas mürrisch vor dem Konzert dreinblickte, war er auf der Bühne locker und sogar witzig. Erzählte eine Touranecktode und beklagte das Leben im Tourbus und das man auf Tour eigentlich nur Landschaft erblickt und die Städte kaum zu Gesicht bekommt. Durch manche Songs des Großstadtpoeten fühlt man sich hineingezogen in sein Land, ein Ritt durch verschlafene und vielleicht auch tote Landschaften und man lässt sich umschließen von der Prärie der Vereinigten Staaten. Mit dem Song Ghost of David schließt er den ersten Teil des Sets und während die Stille und auch Einsamkeit durch den Raum gezerrt wird, spaltet nur mehr der Duft von Bier, Whiskey, Wein und Zigarettenrauch die Luft im finsteren Lokal. Nachdem DAMIEN JURADO die Bühne verlassen hat, bittet das Publikum den Sänger mit lautem Applaus und schrillem Gepfeife auf die Bühne zurück. Die letzten drei Lieder spielte der Herr alleine, sitzend auf seiner Gitarre. Wunderschön und ausgereift beendete er sein Set mit den Worten: “We`ll come back again, I promise!“ Wie kann man ein Konzert besser schließen, als mit NICK DRAKES Pink Moon und so geschah es dann auch. Während die Stille noch weiterwippend sich durch den Raum zog, verließ Jurado die Bühne. Ein fulminantes Debüt des Singer/Songwriter, das für die Besucher wahrscheinlich unvergesslich bleibt.

Wolfgang Scheitel
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