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Dark Mysteries 2

Eine verfallene Hütte tief in den Wäldern birgt ein tödliches Geheimnis. Einer kleinen Gruppe von jungen Leuten wird sie zum Verhängnis!

(C) WinterZeit Studios / Dark Mysteries 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSpätestens mit dem "Feeder"-Zyklus hat das Torture-Genre auch im Hörspiel Einzug gehalten. In dieselbe Kerbe schlägt nun auch eine weitere neue Serie des Labels WinterZeit Audio. Ob diese Ausrichtung nur für den Auftakt der Reihe "Dark Mysteries" gilt, oder auch der rote Faden für die kommenden Folgen sein wird, bleibt abzuwarten. Festzuhalten ist bereits jetzt, dass Markus Winter für seine neugestartete Serie ein umkämpftes Terrain gewählt hat. Wohl kaum ein anderes Genre kann derartig viele Serien und Einzelhörspiele vorweisen wie das des Horrors. Es dürfte einige Anstrengungen erforderlich machen, sich hier von den zahlreichen Mitbewerbern abzuheben. Hinzu kommt, dass man sich an den Produktionen der anderen wird messen lassen müssen.


Zu Beginn von "Das Loch" irren mehrere junge Menschen durch ein abgelegenes Waldstück irgendwo in Süddeutschland. Doch anstatt auf die gesuchte Landstraße zu stoßen, finden sie eine abgelegene Hütte mitten im Wald. Noch während sie Für und Wider eines Aufenthalts in dem Holzverschlag besprechen, wird ihnen die Entscheidung von dritter Seite abgenommen. Zunächst sind Schreie aus dem Schuppen zu hören, dann eröffnet jemand mit einem Bogen das Feuer auf die kleine Gruppe. Als einer aus der Gemeinschaft von einem Pfeil getroffen wird, beschließt man, sich in der Hütte zu verschanzen. Dies jedoch soll sich schnell als kapitaler Fehler erweisen. Nicht nur, dass man in dem morschen Gebäude auf eine entsetzlich zugerichtete Leiche stößt, hier wartet außerdem der Eingang in ein verzweigtes Tunnelnetz auf die jungen Leute. Ihnen bleibt keine Wahl als in den Abgrund hinabzusteigen, um dem Bogenschützen zu entgehen. Dies ist erst der Auftakt eines alptraumhaften Höllentrips.


Bereits nach wenigen Minuten Laufzeit ist klar, der Autor hat seine Vorbilder genau studiert und weiß diese zu zitieren. Leider kommt dabei nichts Eigenes heraus, die Originale sind überdeutlich zu erkennen. Man nehme ein wenig "Wrong Turn", mische etwas "Hostel" hinzu, lasse das Ganze ein wenig köcheln und schmecke es mit einer Prise "The Last House on the Left" ab und fertig ist "Das Loch". Hier hätte es gerne ein bisschen mehr Individualität sein dürfen! Die Sprecher sind für die Produktion gut gewählt und schaffen es ihre Rollen glaubhaft zu interpretieren. Hier klingt niemand zu alt oder jung, noch wirken die Dialoge hölzern vorgetragen. Durch die Bank sind hier Profis, bekannt aus Film und Fernsehen, bei der Arbeit, was man dem Hörspiel auch anhört. Der Start der Serie ist auf diesem Gebiet geglückt. Ebenfalls überzeugend sind die Verwendung von Geräuschen und das Sounddesign. Lediglich bei der Gestaltung der unterschiedlichen Räume wie dem nächtlichen Wald und dem beengenden Tunnelsystem hätte man noch etwas weiter ausdifferenzieren können.


Die ausgewählten Musikstücke und Soundpassagen passen zum modernen Ansatz von "Dark Mysteries" und unterstützen die düstere Grundstimmung des Hörspiels. Diese spezielle Stimmung vermittelt auch das Coverdesign der neuen Reihe, die Fotografie in einem tristen Graugrün vermittelt dem Betrachter ein morbides Gefühl von Vergänglichkeit. Die Rückseite der CD ist mit dem Hinweis versehen, dass es sich bei "Das Loch" um eine inszenierte Lesung handelt. Dies ist jedoch falsch und für den Käufer irreführend. Auch wenn verkaufstechnische Gründe für ein solches Etikett sprechen mögen, sollte man überlegen, ob dies auch im Sinne des Konsumenten ist. Eine solide Produktion ohne Überraschungsmomente. Die kommenden Folgen werden zeigen, ob es gelingen wird, "Dark Mysteries" auf dem Markt zu etablieren. Fans die jede Variation des "Hostel"-Themas in ihrem Besitz haben müssen, können hier bedenkenlos zugreifen.
 


# # # Justus Baier # # #



Publisher: WinterZeit





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