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Die neue X-Force 2 & 3

Im Doppelpack mausert sich Wolverines Killertruppe zu einem der derzeit besten Marvel-Titel.

(C) Panini Comics / Die neue X-Force 2 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Ob dich zu töten, mein Gewissen belastet, frage ich mich. Mit der Piaf: Je ne regrette rien."
(Fantomex in: "Die neue X-Force" 3)


Langsam aber sicher ist Rick Remender dabei, sich ins Zentrum des "House of Ideas" zu schreiben. Nach einem kurzweiligen Run am "Punisher" übernahm er letztes Jahr mit "Venom" und "Uncanny X-Force" zwei neugestartete Serien, die verdientermaßen mit guten Kritiken bedacht wurden, und vor kurzem zusätzlich "Secret Avengers" von keinem Geringeren als Warren Ellis. Der Mann macht sich also und hat, folgt man Panini, mit dem ersten Band von "Die neue X-Force" auch die deutschen Fans begeistert. In der darin abgedruckten ersten Storyline "Die apokalyptische Lösung" versammelte Wolverine mit Archangel, Psylocke, Fantomex und Deadpool eine neue Gruppe, um schmutzige Undercover-Missionen zum Wohle der Mutanten zu erledigen.


Schon die erste Aufgabe erwies sich als moralisch extrem fragwürdig: Sollte man den mächtigen (und natürlich mächtig bösen) Mutanten Apokalypse, der von seinen Anhängern in der Gestalt eines kleinen, noch unschuldigen Kindes zurückgebracht wurde, töten, wohlwissend, welche Gräuel er künftig über die Welt bringen würde? Einigen Mitgliedern der Gruppe war unwohl bei der Sache, und zur grundsätzlichen Lösung des Problems trug Fantomex’ kaltblütige Ermordung des Kindes auch nicht gerade bei.


Im knappen Abstand von zwei Monaten hintereinander sind jetzt Band 2 und 3 erschienen. Die Konflikte zwischen Wolverine und seinen Kameraden spitzen sich in "Deathlok Nation" zu, wo Deathlok-Ebenbilder bekannter Superhelden versuchen, Fantomex eine handgroße, mächtige Sphäre namens "die Welt" abzuluchsen. Im Anschluss daran bittet Magneto, gegenwärtig Gast der X-Men auf Utopia, Logan um eine ethisch fragwürdige Aufgabe – und zwar die Tötung eines nach Südamerika geflüchteten Nazi-Kriegsverbrechers.


(C) Panini Comics / Die neue X-Force 3 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer dritte Band steht ganz im Zeichen des Crossovers "Fear Itself – Nackte Angst" und versammelt die jeweiligen Miniserien der X-Force und Wolverine. Hier wird zunächst das Team mit einem wahnsinnigen Anführer einer Purifiers-Splittergruppe konfrontiert, der die Seelen der Menschen vor dem Zugriff der tobenden "Würdigen" und anderer Superwesen bewahren will, dann Logan mit dem nicht minder psychopathischen Chef der eigentlich vor längerer Zeit aufgelösten britischen Geheimdiensteinheit S.T.R.I.K.E., der New York in eine nukleare Wüste verwandeln will.


Der moralische Graubereich, in dem sich die neue X-Force bewegt, scheint ein Kernelement von Rick Remenders Autorenschaft zu sein, und wird nicht nur von ihm, sondern auch den für die beiden "Fear Itself"-Dreiteiler engagierten Herren Williams und Peck direkt angesprochen. Dabei ist es weniger die etwas verwirrend geratene Geschichte um den Kampf mit den Deathloks oder die etwas einfallslose Episode um S.T.R.I.K.E., sondern die Sache mit Magneto und die "Fear Itself"-Story der X-Force, die die angespannte Atmosphäre im Team hervorragend widerspiegeln und für Freunde von Zynismus und Gewalttätigkeiten eine wahre Freude sind – nicht nur Deadpool kann hier mit irrsinnigen Kommentaren punkten. Zeichnerisch sticht vor allem Simone Bianchis atemberaubend schönes Artwork heraus, während die Kollegen ihre Arbeit ebenfalls sehr gut (Esad Ribic, Billy Tan) bis gut (Roland Boschi) machen. "X-Force" ist ein heißer Tipp und wird es mit dem baldigen Auftakt der "Dark Angel"-Saga sicherlich auch bleiben!



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Panini Comics



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