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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 128

Wie weit sind die Illuminati gewillt zu gehen, um die Vernichtung der eigenen Erde nicht aufzuhalten, sondern lediglich zu verzögern?

(C) Hachette / Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 128 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWas wäre (nicht nur) die Comic-Zunft ohne den guten alten Retcon? Der für "retroactive continuity" stehende Begriff kommt oft zum Einsatz, um bei einer Erzählung im Nachhinein Fakten zu etablieren oder zu verändern, welche die Vergangenheit betreffen. Marvel bediente sich dieses Kunstgriffs natürlich auch immer fleißig, wobei einer der wichtigsten der 2000er Jahre die Etablierung der sogenannten Illuminati durch Brian M. Bendis im Zuge seiner langjährigen Autorentätigkeit an diversen Avengers-Serien darstellte. Dieser Geheimbund, so wurde 2005 in "New Avengers" 7 enthüllt, hatte sich irgendwann nach dem Kree/Skrull-Krieg, möglicherweise nach dem Avengers/Defenders-Krieg geformt mit dem Ziel, im Verborgenen falls nötig drastische Entscheidungen zum Wohle der Erde zu treffen.


Als Folge des verheerenden Konflikts zwischen Avengers und X-Men ist der Platz des von Cyclops getöteten Charles Xavier frei geworden, den auf dessen vorsorglich geäußerten Wunsch Hank McCoy alias Beast einnimmt. Ein erneutes Zusammentreffen der erlauchten Runde ist zwingend nötig, denn durch das Auftauchen der mysteriösen Black Swan in Wakanda haben Black Panther, Reed Richards, Tony Stark, Namor, Doctor Strange, Captain America und Black Bolt Kenntnis von den sogenannten Inkursionen erhalten. Bei diesem Phänomen werden zwei Erden zum Schnittpunkt ihrer jeweiligen Universen, die sich für kurze Zeit überlagern. Die Konsequenz ist die Vernichtung einer oder beider Welten.


Die wissenschaftlichen Voraussetzungen, um das Problem innerhalb des bei jedem dieser Fälle nur wenigen Stunden währenden Zeitrahmens zu lösen, sind zwar gegeben, weil einige der genialsten Denker unter den Illuminati sind, doch dem stehen zwei wesentliche Knackpunkte im Weg. Erstens sind sich nicht alle Mitglieder grün, besonders Black Panther und Namor, seitdem der Atlanter im Zuge von "Avengers vs. X-Men" Wakanda vorsichtig formuliert unter Wasser gesetzt hat. Noch schwerer wiegt zweitens allerdings das moralische Dilemma, denn kann man es verantworten, eine andere Welt des Multiverse zum Tode zu verurteilen, um die eigene zu retten? Nach einem fehlgeschlagenen Rettungsversuch mit dem Infinity-Handschuh beantworten seine "Kollegen" für Captain America diese Frage, indem sie ihm die Erinnerungen rauben.


2013 im Rahmen von "Marvel NOW!" gestartet verstand Autor Jonathan Hickman "New Avengers" als Pendant zu "Avengers", bei denen Captain America ein neues Team versammelte. Hachette hat deren erste sechs Ausgaben kürzlich ebenfalls vorgelegt, wobei auch entsprechende Andeutungen auf die das Multiverse bedrohende Krise gemacht werden, doch die Lektüre der hier abgedruckten Story ist unerlässlich für das Verständnis folgender Events. Was "Avengers" platzbedingt nur streift, wird hier derart fesselnd und im Rahmen der allseits beliebten Wissenschaft à la Marvel geschildert, dass gar keine klassischen Kämpfe nötig sind, um Spannung zu erzeugen. Steve Eptings elegante Zeichnungen und Frank D`Armatas sehenswerte Kolorierung sind nicht minder ausschlaggebend für eine dringende Leseempfehlung!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette





Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.zeit-fuer-superhelden.de.


 





















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