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Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 17

Jean Greys Ringen mit dem kosmischen Phoenix ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Superhelden-Comics.

(C) Hachette / Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 17 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenFans der X-Men, die die Gnade der späten Geburt erfahren haben, erschaudern mitunter beim Gedanken an eine wahrhaft dunkle publizistische Ära, in der ihre Mutantenlieblinge im Rahmen der eigenen Monatsserie Abenteuer lediglich als Nachdrucke älterer Hefte erlebten. Erst der Relaunch mit "Giant Size X-Men" und die Autorenschaft von Chris Claremont ab "Uncanny X-Men" 94 sollten den Höhenflug beginnen, der die später weitläufige X-Familie allmählich an die Spitze der US-Verkaufscharts bringen sollte.


Gemeinsam mit Zeichner und Co-Autor John Byrne, der ab Nummer 108 Dave Cockrum abgelöst hatte, führte Claremont nicht nur Kapazunder wie Alpha Flight oder die imperiale Garde ein, sondern installierte auch bisher im amerikanischen Superhelden-Mainstream unbekannte psychologische Komponenten im Getriebe der grundverschiedenen Charaktere, die ein Team bilden mussten. Bevor der dem neuesten X-Men-Kinofilm zugrundeliegende Zweiteiler "Days of Future Past" die Zusammenarbeit des Kreativduos Claremont/Byrne beschloss, entstand mit der "Dark Phoenix Saga" ein unbestrittener Höhepunkt, der das Level einer ernstzunehmenden und erwachsenen Superhelden-Erzählung in neue Höhen hob.


Nachdem Jean Grey in der vorangegangenen "Phoenix Saga" ("The Uncanny X-Men" 101-108) die Kräfte der kosmischen Entität des Phoenix erhalten hatte, war die Verunsicherung unter Professor Xaviers Truppe groß, dass sie ihre neue Macht korrumpieren könnte. Derlei Befürchtungen wurden durch die kommenden Ereignisse aber verdrängt, sodass der als Jason Wyngarde auftretende Mastermind als Mitglied des Hellfire Clubs in aller Ruhe seine psychischen Manipulationen am ehemaligen Marvel Girl vornehmen konnte.


In den "Uncanny X-Men"-Ausgaben 129-137, die Band 17 von Hachettes Marvel-Sammlung enthält, eskaliert die Lage, als Jean Greys eigene mentale Blockaden zusehends gelöst werden und sie dunklere Züge annimmt – die nicht nur Professor X und das Team verschrecken, sondern vor allem ihren Liebhaber Scott Summers alias Cyclops. Die Konfrontation mit dem Hellfire Club, in dessen Verlauf übrigens auch Emma Frost, Kitty Pryde und Dazzler debütieren, wirkt schließlich als Katalysator für die Wahnsinnstat, bei der Dark Phoenix die fünf Milliarden Einwohner eines friedlichen Planeten auslöscht und die X-Men zum finalen Kampf fordert.


Die Bedeutung dieser großen Saga lässt sich durch zwei simple Fakten untermauern: Erstens ist sie eine der meistreferenzierten Geschichten moderner Superhelden-Comics, zweitens weilt Jean Grey (nach einem erneuten Tod in den 2000er Jahren) aktuell nicht unter den Lebenden. Dass Marvel so großen Respekt vor der berühmten Toten hat und sie nicht dem altbekannten Tod-Wiederauferstehungs-Spiel unterwirft, ist der beste Beweis für die Bedeutung der Arbeit, die Claremont und Byrne an diesem Charakter geleistet haben.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Hachette






Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf www.zeit-fuer-superhelden.de.


 
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