Um gleich mal Missverständnissen vorzubeugen: hier geht es nicht um die texanischen Streetpunker, wir reden hier von weitaus nördlicheren Gefilden. Kanada, Baby! Vom gar nicht so fetten Mike persönlich für sein Label auserkoren, sage ich den vier Jungspunden (Durchschnittsalter 19,25!) nicht nur wegen dem Labeldeal eine viel versprechende Zukunft voraus, denn wer in dem Alter so ein Album vorlegt (im Übrigen NICHT das Debüt des Vierers), scheint noch mehr Luft nach oben zu haben. Wie es nun klingt? Nun, in erster Linie jugendlich wütend nach vorn gespielt, aber auch wieder routiniert arrangiert. Da darf auch mal ein wenig unterschwelliger Offbeat rein, die zwischenzeitliche Hardcore-Explosion löst die aufgebaute Spannung ein, aber vor allem eines tut diese Platte: sie rockt. Und das meist mit ansteckenden, hymnischen Punkrock-Krachern mit cleveren Texten. Referenz-technisch irgendwo zwischen DILLINGER 4, LAWRENCE ARMS, GOOD RIDDANCE und auch ein wenig HOT WATER MUSIC angesiedelt, ist „The Great Awake“ eine gelungene, dynamische Platte geworden, auf die die Burschen durchaus stolz sein dürften. www.theflatliners.com Christoph Buder (7,5)