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Foster 8

Ein neuer Gegner tritt aus den Schatten und stellt alle bisher da gewesenen Bedrohungen in den Schatten. Der Kampf gegen den Zerstörer wird zur Nagelprobe für Foster und sein Team.

(C) Imaga / Foster 8 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Arbeit der kleinen Gruppe von Spezialisten um Foster macht erste Fortschritte gegen die Bedrohung aus der Zwischenwelt. Es ist gelungen, die Quelle des Wissens zu sichern, wenn auch auf andere Art als dies zu vermuten gewesen wäre. Die Informationen haben sich als winzige Tattoos auf der Haut von Jazz manifestiert, was mit einer enormen Lichtempfindlichkeit einherging und die Frau zwingt im Dunklen zu leben. Foster ist sich sicher, dass sie in ihrem derzeitigen Gefängnis keinen Nutzen bringen wird, und trifft eine folgenschwere Entscheidung.


Er befreit Jazz und hintergeht seine Freunde und Kollegen. Da zeigt sich immer mehr, dass auch Foster über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, die sich noch zu verstärken scheinen. An anderer Front gibt es einen weiteren Durchbruch, es ist gelungen, einen Kontakt zu den Erben der sterbenden Sonne herzustellen und eine ihrer Zellen zu infiltrieren. So werden sie Zeuge, wie sich der Zerstörer einen Weg in unsere Welt bahnt und Angst und Terror verbreitet. Der zurückgekehrte Höllenfürst übertrifft die bisherigen Gegner Fosters bei weitem. Noch nie zuvor stand man einem so mächtigen und brutalen Feind gegenüber. Kann man dem neuen Widersacher erfolgreich die Stirn bieten, wo dieser doch immer einen Schritt voraus zu sein scheint?


Zum achten Mal tritt Foster bereits den Kampf gegen die Mächte der Finsternis an und entfernt sich dabei inhaltlich immer weiter von anderen Genrevertretern. Frische Ideen beleben einen Bereich des Horrors, der in seinen eigenen starren Konventionen gefangen schien. Mit ebendiesen wird auf den verschiedensten Ebenen gebrochen, sodass man jenen Hörern, die etwa einen weiteren Geisterjäger vom Schlag eines "John Sinclair" erwarten, von Foster abraten sollte, die Enttäuschung könnte zu groß sein. Alle, die bereit sind, sich auf einen neuen Ansatz einzulassen, werden mit einer komplexen und eigenständigen Geschichte belohnt. Man verlangt dem Publikum dabei einiges ab, auf Rückblicke wird verzichtet und man geht davon aus, dass die Hörer fähig und erwachsenen genug sind, manche Zusammenhänge selbst herzustellen, ohne dass man sie ihnen vorbetet.


Zu einem weiteren Markenzeichen avanciert die ständige Fortentwicklung der Figuren. Bestes Beispiel ist hier sicherlich immer noch Foster selbst. Wurde in den vergangenen Episoden bereits immer deutlicher, dass er sich in seinem Handeln immer weiter von einem strahlenden Helden wegbewegt, so wird nun deutlich, dass er auch zunehmend seine menschlichen Züge verliert. Dies drückt sich nicht allein durch seine neu hinzugewonnenen Fertigkeiten aus, sondern auch in seiner Sprache, die immer zynischere und sarkastische Züge annimmt. An solchen Veränderungen bemerkt man, wie viel Zeit in die Entwicklung der Serie gelegt wurde.


Die Atmosphäre von "Der Zerstörer" ist äußerst dicht und an mancher Stelle sogar geradezu beklemmend und angsteinflößend. Besonders deutlich wird dies, wenn sich der Dämon das erste Mal in unserer Welt manifestiert und seinen Jüngern gegenübertritt. Spätere Szenen sorgen beim Hören für ein sehr unangenehmes Gefühl, das immer weiter zunimmt und erstmalig dann greifbar wird, wenn der Zerstörer seinen neuen Wirt gefunden hat und diesen für seine Zwecke einsetzt und manipuliert. Hier begegnet man dem Horror auf einer ganz anderen Ebene und bricht mit bisherigen Hörkonventionen.


Die ruhigen Momente fallen deutlich gegenüber jenen zurück, in denen das Tempo ordentlich anzieht. Bereits nach wenigen Minuten befindet man sich inmitten einer Flucht aus einem Hochsicherheitstrakt, um nur wenige Minuten darauf an einem Einsatz gegen die Erben der sterbenden Sonne teilzunehmen, der es ebenfalls in sich hat. Wie immer erinnern Schnitt und Komposition der einzelnen Szenen dabei deutlich an die großen Action-Blockbuster aus Hollywood.


Egal ob Verfolgungsjagd, Schusswechsel oder Manifestation übernatürlicher Ereignisse, die Soundkulisse ist passend gewählt und gleichzeitig beeindruckend inszeniert. Die Dialoge könnten ebenfalls einen düsteren Thriller entsprungen sein und setzen die dunkle Atmosphäre fort. Hier ist nichts freundlich oder gelöst, die Bedrohung ist allgegenwärtig. Humor findet sich allenfalls auf eine sehr sarkastische und rabenschwarze Art in den Äußerungen und Dialogen wieder.


Ein weiteres Element, das den finsteren Gesamteidruck abrundet, sind die verwendeten Musikstücke, die ein Übriges tun, um einen beklemmenden Sog auf den Hörer auszuüben. Bei den Sprechern kann insbesondere Luisa Wietzorek als Lisa beeindrucken. Wie sie den Dämon im Körper eines Kindes interpretiert ist wahrhaftig furchteinflößend. Thomas Nero Wolff fügt Foster weitere Nuancen in seinem Charakter hinzu, die ihn nicht unbedingt sympathischer, aber nochmals glaubhafter erscheinen lassen.


Zum zweiten Mal schlüpft Frank Glaubrecht in die Rolle von Gerald Norris und kann den positiven Eindruck aus der vorherigen Folge bestätigen. Gleiches gilt für Antje von der Ahe, die erneut als Jazz zu hören ist und es schafft, die Wandlung ihrer Figur herauszuarbeiten. Dazu kommen bekannte Stimmen wie Bernd Vollbrecht und Bodo Wolf, die alle auf einem gleichbleibend hohen stimmlichen Level agieren.


"Der Zerstörer" ist der bisher stimmigste und überzeugendste Output einer noch jungen Serie, die bereits vom Fleck weg eigene Wege beschritt und mit einem guten inhaltlichen Konzept zu überzeugen wusste. "Foster" sei jedem, der mit Hörspielen aus dem Horrorbereich etwas anfangen kann, wärmstens ans Herz gelegt. Wenn ich so recht überlege, sei es überhaupt jedem empfohlen, der ein gut gemachtes Hörspiel zu schätzen weiß.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga




 


 
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