Wie schon Kollege Shane Embury mit LOCK UP schmeist auch ANAAL NATHRAKH-Multiinstrumentalist Mick Kenney seine beiden Sideproject-Ergüsse via eigenem Feto-Label auf den Markt. Und auch hier finden wir eigentlich alles, was wir über das aberwitzige Unding FROST wissen müssen (lässt man die selbstbetitelte 2005er-EP mal außen vor), remastert und mit überarbeitetem Artwork vor. Der Umstand dass die ganze Sache klingt, als wäre sie aus Norwegen, bringt einen hier allerhöchstens zum Schmunzeln, denn wirklich klauen tut Herr Kenney wohl nirgends bewusst. Okay, manche meinen hier eine neue MAYHEM-Lamgrille zu hören, andere wiederum tippen wahrscheinlich auf irgendeine Undergroundband mit unlesbarem Logo. Aber all das, was der hyperaktive Krawallbruder in seiner Hauptband nicht mehr verwursten konnte, findet eben unter dem Namen FROST ein Zuhause. Hier aber von kreativem Abfallkübel zu sprechen wäre grundfalsch – vielmehr sollten diese beiden Platten (oder jetzt eben diese eine) in keinem gut sortierten Blackmetal-Sammelsurium fehlen! Diejenigen, die noch immer der Meinung sind, alle Blackmetaller sollten sich das Gesicht zupinseln und einen auf Satan machen, haben entweder einen sehr Beschränkten Ereignishorizont oder einfach die falschen Platten daheim. Oder beides. Nach der Einfuhr dieser siebzehn Nummern wird so manch einer seine festgefahrenen Hierarchien neu ordnen müssen. „Talking To God“ klingt übrigens einen Deut rotziger als „Cursed Again“, ansonsten sind die beiden Alben - was die Qualität anbelangt - ziemlich gleichauf. www.feto-records.com MikerOwavE