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Game-Review: Alien Breed Evolution (PC, PS3 PSN und XBox Live; getestet auf XBox Live)

20 Jahre und kein bisschen alt, aber auch nicht viel reifer.

alien-breed-evolution (c) Team17 Software / Zum Vergrößern auf das Bild klickenVor fast zwei Dekaden hat das auch heute noch existierende Entwicklerstudio Team17 den Amiga-Hit "Alien Breed" geschrieben und veröffentlicht. Mit Titeln wie der "Worms"-Serie lieferte das Studio weitere Kracher ab. Nun meldet sich Team17 mit einem neuen Kapitel des Klassikers "Alien Breed" höchstpersönlich zurück.


alien_breed_evolution1 (c) Team17 Software / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSchon in den 1990er Jahren bediente man sich bei der Entwicklung des Top-Down-Shooters kunterbunt bei Science Fiction, Literatur und Filmen, wie etwa "Alien". Man machte daraus aber auch kein Geheimnis. Dem Grundprinzip des neuen Teils ist man im Großen und Ganzen Treu geblieben - trashige Alien-Weltraum-Action. Es gibt zwar eine grobe Geschichte, diese ist aber nur Beiwerk, wenn auch nett in Comicpanelform präsentiert, ganz wie in alten Zeiten. Das Intro kommt dabei derart 90er Jahre trashig daher, dass es in Kennern des Originalteils wohlige Gefühle erzeugen wird. Aber Vorsicht, denn "Alien Breed Evolution" ist kein Remake, sondern ein weiters Kapitel im Universum des Spiels. Im Intro sieht man, dass das eigene Raumschiff mit einem unbekannten Schiff kollidiert. Daraufhin bricht das Chaos los und man wetzt als kantiger Soldat sofort los, um der fiesen Alienbrut ordentlich die Suppe zu versalzen.


Der Download-Titel macht bei der Alienhatz durchaus eine gute Figur, denn das ganze Szenario wird von der Unreal-Engine sehr gut dargestellt. Beeindruckende Licht- und Schatteneffekte sind also garantiert. Immer wieder brechen Explosionen die Strukturen des Schiffs auf, lassen es ordentlich erzittern und aus den Löchern erbrechen sich Alienhorden. Die Effekte tragen auch eine Menge zur allgemein guten Stimmung des Spiels bei. Genauso wie die langen Korridore und vielen unterschiedlichen Räume des Schiffs, die mit vielen Details modelliert wurden, erzeugt die zaghafte Beleuchtung mit einer gefundenen Taschenlampe eine glaubhafte und beklemmende Atmosphäre. Hinter jeder Ecke, hinter jeder Tür können plötzlich Scharen des extraterrestrischen Getiers über den Spieler herfallen.


alien_breed_evolution2 (c) Team17 Software / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas Gameplay ist dabei so geradlinig wie die Flugbahn der abgefeuerten Projektile. Meist kämpft man sich von einem Wegpunkt zum nächsten durch, betätigt Knöpfe, aktiviert Steuerkonsolen oder greift sich Zutrittskarten und erledigt jeden Alien, der sich einem in den Weg stellt; diplomatisches Feingefühl ist hier definitiv fehl am Platz. Dabei muss nur wenig abseits des vorgezeichneten Weges erkundet werden, alles Wichtige wird unterwegs gefunden. Leider ertappt man sich des Öfteren dabei, vermehrt auf den Radar zu sehen, als auf das eigentliche Spielgeschehen selbst, um so schnurstracks zum nächsten Wegpunkt zu gelangen. Im Gegensatz zum Klassiker muss nun nicht mehr Geld gesammelt werden, um Munition und dergleichen zu erwerben. Nachschub für die Schießeisen findet man zu Genüge in Spinden und bei Leichen ehemaliger Crewmitglieder, derer liegen viele in den einsamen Korridoren.


Aus der klassischen Top-Down-Ansicht ist eine leicht isometrische Ansicht geworden, die per Knopfdruck in acht Schritten um 360 Grad rotiert werden kann. Dies bietet immer optimale Übersicht auf das Spielgeschehen. Die Steuerung geht leicht von der Hand und macht für derartige Spiele einfach Sinn. So bewegt man die Spielfigur alsbald zielsicher durch die von Aliens verseuchten Gänge: der linke Stick steuert die Figur, mit dem rechten Stick wird gezielt und per Knopfdruck gefeuert. Die Soundeffekte sind gelungen, Schreie hallen durch die Korridore und unterstreichen die unheilvolle und bedrohliche Stimmung.


alien_breed_evolution3 (c) Team17 Software / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAm Ende jedes Abschnittes werden die erreichten Highscores in die Weltrangliste hochgeladen. Für Punktejäger ist das sicher ein netter Anreiz Kapitel mehrmals durchzuspielen und so auf die Jagd nach einer guten Platzierung zu gehen. Neben dem Solomodus kann man auch zu zweit in bester Koop-Manier das Abenteuer bestehen. Konnte man im Originalteil aufgrund der mangelhaften technischen Begebenheiten nur offline mit einem Freund spielen, ist das jetzt auch online möglich.


Die erste Episode von "Alien Breed Evolution" besteht aus fünf Kapitel. Insgesamt sollen zwei weitere Episoden in den nächsten Monaten erscheinen.


Fazit: "Alien Breed Evolution" ist nette Shooter-Kost für zwischendurch. Es gibt sicher Spieler/Innen der sogenannten "ersten Stunde", die sich eine Wiederbelebung des Titels gewünscht haben. Dieses Unterfangen ist im Großen und Ganzen auch solide gelungen. Leider schwächelt das Spiel aber hinsichtlich des Leveldesigns, der Gegnervielfalt und vor allem an den ständig wiederkehrenden Aufgaben. Da aber noch zwei weitere Episoden erscheinen sollen bleibt zu hoffen, dass die Entwickler diese Schwächen in den Griff bekommen und so der Erinnerung an den Originalteil gerechter werden können. Spielern des Originalteils sei somit das neue Kapitel mit Vorsicht empfohlen, den meistens ist es besser angestaubte Helden und deren Abenteuer unter der Staubschicht zu belassen.


# # # Andreas Himmetzberger # # #

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 5,5/10
Gesamt: 7

Entwickler/Publisher: Team17 Software
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