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Game-Review: Brink (PC, PS3, Xbox 360; getestet auf: Xbox 360)

"Brink", ein Shooter mit außergewöhnlichen Ansätzen und großen Visionen, aber mittelmäßiger Umsetzung - leider!

Viele Entwicklerhäuser(c) Bethesda Softworks / brink_cover / Zum Vergrößern auf das Bild klicken haben versucht die bleihaltige Quintessenz, der immer noch allseits beliebten Ballerspiele, mit ihrer eigenen Zutat zu bereichern. Mal durfte man durch offene Welten streunen, im maßgeschneiderten Koop-Modus Schulter an Schulter kämpfen oder sich in überinszenierten Bombast-Szenarien bekämpfen. Die zugrunde liegende Spielmechanik blieb aber immer die Gleiche und nach unzähligen Vertretern des Genres kann man oft nur noch ein müdes Lächeln für den neuesten, hochgepriesenen Shooter erübrigen. Alles schon erlebt, alles schon gespielt.


Die Entwickler Splash Damage wollen sich nun mit(c) Bethesda Softworks / brink_1 / Zum Vergrößern auf das  Bild klicken ihrer eigenen Interpretation eines Shooters von der eintönigen Masse abheben. Brink, ein Team-basierter Shooter, der in einem wenig inspirierenden, wenngleich auch realistisch anmutenden Szenario spielt. Die Welt, in der Brink spielt, ist ein zerstörtes Ökosystem. Steigende Meeresspiegel trieben die Menschheit auf schwimmende Metropolen, genannt The Ark. Hier gibt es vor allem zwei Gruppierungen, die um die Vormacht kämpfen. Die aufständischen Rebellen sind für eine Öffnung der Tore und wollen neues Land suchen, wohingegen die Sicherheitskräfte dieses verhindern wollen.


In Zeiten von minimalistischen(c) Bethesda Softworks / brink_2 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken Singleplayer Kampagnen und gigantischen Multiplayer Spielwiesen, setzen die Entwickler auf eine Art Verschmelzung der beiden Teile. Als hohes Ziel galt es beide Modi zu verbessern, zusammenzuführen und etwas Neuartiges entstehen zu lassen.  Zwar gibt es immer noch beide Modi, doch spielen sich diese sehr ähnlich. Der größte Unterschied liegt in den Bots, die im Singleplayermodus die menschlichen Spieler ersetzen. Zu Beginn der Kampagne entscheidet man sich für eine der beiden Fraktionen und erstellt seinen Charakter aus einem vorgegebenen Bausatz. Dieser erlaubt vorerst noch eingeschränkte Individualisierungsmöglichkeiten. Mit steigendem Charakterlevel spielt man jedoch eine Vielzahl an Kleidungsstücken, Tattoos, Accessoires oder Waffenupgrades frei.


Den Charakter spielt man dann sowohl im Single- als auch im (c) Bethesda Softworks / brink_3 / Zum Vergrößern auf das  Bild klickenMultiplayermodus und erhält so konstant Erfahrungspunkte. Diese bekommt man abhängig von den eigenen Leistungen. Während der einzelnen Level, bzw. Maps im Multiplayermodus, gilt es Primär- und Sekundärziele zu erfüllen. So müssen unter anderem Türen gesprengt, Computer gehackt, Geräte repariert oder Personen eskortiert werden. Dazu gibt es vier unterschiedliche Klassen (Soldat, Sanitäter, Agent und Techniker) mit speziellen Fähigkeiten, die ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage sind. Zum Beispiel können ausschließlich Soldaten Bomben plazieren und Agenten können Terminals hacken oder sich als Gegner tarnen. Die Klassen sind gut ausbalanciert und lassen genügend taktischen Spielraum. Am eigenen Kommandopunkt kann man jederzeit die Klasse und seine Bewaffnung wechseln. Dies ist im dynamischen Spielverlauf auch häufiger notwendig, um die entscheidenden Ziele zu erfüllen.


Prinzipiell versucht (c) Bethesda Softworks / brink_4 / Zum Vergrößern auf das Bild klickeneine Fraktion ihre Ziele zu erreichen, während die andere Fraktion dies zu verhindern versucht. Leider lässt das unausgewogene Leveldesign die notwendige Chancengleichheit der Fraktionen etwas vermissen. Somit kommt es bei den Gefechten sehr häufig vor, dass sich zumeist die Angreifer an den Orten der Primärziele unweigerlich zerreiben. Das ist vor allem mit Bot-Kollegen, aufgrund mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten, eine frustrierende Angelegenheit. Überhaupt aggieren die KI-Bots erschreckend dumm und lassen kein Gefühl für Taktik oder echtes Teamwork erkennen.


Als Ass im Ärmel hat Splash Damage eine neuartige Form der (c) Bethesda Softworks / brink_5 / Zum Vergrößern auf das  Bild klickenBewegung entwickelt. Das Zauberelement heißt S.M.A.R.T. (Smooth Movement Across Random Terrain) und erweitert den Aktionsradius der Spieler um geschmeidige Bewegungen aus der Parkour Ecke. Damit sollen die traditionell horizontal ausgetragenen Gefechte eine neue Dimension der Dynamik erhalten. In der Praxis sieht das zwar gut aus, bleibt aber zu unrelevant und funktioniert nicht immer einwandfrei.


Wirklich gut durchdacht ist das HUD(c) Bethesda Softworks / brink_6 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken. In übersichtlicher Art und Weise werden alle notwendigen Informationen der hektischen Gefechte angezeigt, die durchaus Spielentscheidend sind. Auch dem außergewöhnlichen Charakterdesign gebührt Lob. Die einzigartigen, gallischen Züge der Gesichter erinnern an Größen des französischen Animationskino, wie "Les Triplettes de Bellevile". Leider lässt sich dieses Lob nicht auf die gesamte Präsentation übertragen. Brink hat leider einige grobe audio-visuelle Schwächen, wie unscharfe und spät ladende Texturen oder die kraftlose Soundkulisse. Weiters kam es während der Testsession häufig zu eingefrorenen Bildern und Abstürzen. Auch eine Installation konnte dieses Problem nicht beheben. Laut Entwickler ist ein Patch in Arbeit. Dennoch sollten derart grobe Mängel von der internen Qualitätssicherung erkannt werden und nicht ihren Weg in das finale Produkt finden.


Fazit:
"Brink" macht es mir nicht leicht. Einerseits finde ich das (c) Bethesda Softworks / brink_7 / Zum Vergrößern auf das  Bild klickenKonzept interessant, das grafische Design ansprechend und S.M.A.R.T. witzig. Andererseits sind die guten Ideen zu unausgegoren, der Singleplayermodus ist Dank der miserablen KI frustrierend und auf lange Sicht bieten die wenigen Missionsziele zu wenig Abwechslung. "Brink" ist im momentanen Zustand eine Beta, die echte Patch-Arbeit benötigt, um spielbar zu werden. Dennoch ist "Brink" nicht völlig misslungen. Vor allem für Clan-Spieler könnte dieser Shooter eine willkommene Abwechslung sein, denn mit passenden Mitstreitern verlaufen die Gefechte dynamisch und spannend. Dann ist die Vision der Entwickler zu erkennen und das Spiel erfüllt sein Ziel - Spielspaß!




# # #  Andreas Himmetzberger  # # #



Grafik: 7/10
Sound: 6/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 5,5/10
Gesamt: 6


Entwickler: Splash Damage
Publisher: Bethesda Softworks




 
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