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Game-Review: Darksiders (Xbox 360, PS 3; getestet auf Xbox 360)

"Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben…" (Offenbarung VI, 1-8)

darksiders_cover (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm sechsten Kapitel der Offenbarung prognostiziert uns die Bibel nichts anderes als die Heimsuchung des zweiten apokalyptischen Reiters. Und in genau dessen Rolle schlüpft der actionhungrige Spieler im Erstlingswerk der texanischen Spieleschmiede "Vigil Games". Der normalerweise Verderben bringende Unheilsbote trägt in "Darksiders" den bezeichnenden Namen "War" (also "Krieg") und noch dazu das Schicksal der (diesmal wirklich!) postapokalyptischen Welt auf seinen mächtigen Schultern. Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Unmengen an Engel und Dämonen unseren schönen Heimatplaneten plötzlich zum Austragungsort ihrer Indifferenzen auserkoren haben? Himmel und Hölle haben sich nie wirklich gern gehabt, aber was ist der Grund, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat?


darksiders_1 (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenViel zu früh wird also unser Hauptprotagonist War in das Geschehen geschickt, um dieses sozusagen zu überwachen. Dass irgendwas faul ist im Staate Dänemark, bemerkt er erst, als im seine drei apokalyptischen Reiterkollegen nicht zur Hilfe eilen und er selbst Auge in Auge dem Anführer des Engelsheeres, Abbadon, gegenüber steht. Bevor er den Himmelsgeneral konfrontieren kann, muss War mit ansehen, wie dieser von einem der so genannten "Auserwählten des Zerstörers", dem Riesenmonster Straga, getötet wird. Da War aus ihm noch unerklärlichen Gründen noch nicht seine vollständige Kraft entfachen konnte, hat er im Kampf gegen Straga so gut wie keine Chance und es ereilt in dasselbe Schicksal wie dem himmlischen Kollegen Abbadon.


darksiders_2 (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWar findet sich vor dem großen Rat wieder, der ihn für die dramatischen Ereignisse verantwortlich macht. Er dementiert dies und will wieder auf die Erde zurückgesendet werden, um die wahren Hintergründe der verfrühten Apokalypse aufzudecken. Begleitet wird er dabei von einem unsympathischen Wächter – wunderbar synchronisiert von Mark Hamill (alias Luke Skywalker aus "Star Wars") – der seine Aktivitäten auf dem blauen Planeten im Auge behalten soll und den Befehl hat, seinen Schosshund War bei Unstimmigkeiten zu eliminieren. Der apokalyptische Reiter hat eindeutig keinen guten Tag…


zeit_der_apokalypse_3_cover (c) Panini / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKaum übernimmt man die Steuerung von War wird einem das volle Ausmaß der grafischen Wucht des Spiels bewusst. Ganz im Stil von John Madureira sind die Umgebung und Figuren gestaltet, denn dieser hat für den grafischen Entwicklungsprozess des Spiels verantwortlich gezeichnet. Madureira dürfte für diverse Comic-Freaks kein Unbekannter mehr sein, so hat er doch Anfang der 1990er Jahre in der legendären "X-Men"-Storyline "Age of Apocalypse" mit seinen revolutionären neuen, Manga-inspirierten Zeichenstil für Aufsehen erregt. So überrascht es nicht, dass das gesamte Spiel mit kräftigen Farben und starken Konturen aufwartet, die starke Parallelen zum Zeichenstil Madureiras aufweisen.


darksiders_3 (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWer solche Spiele wie "The Legend Of Zelda: Twilight Princess", "God Of War" oder "Heavenly Sword" aufgrund ihrer guten Balance von Action und Rätseln geliebt hat, wird "Darksiders" in den verdunkelten Himmel loben. Das Spielerlebnis steigert sich von Stunde zu Stunde bis hin zum furiosen Finale von "Darksiders". War wird mit immer mehr Items bestückt, um sich durch die verwüstete Welt zu kämpfen: Ein Riesenshuriken (der sich wie Links Bumerang verhält), eine Kette, mit der er sich über Abgründe schwingen kann, ein eiserner Handschuh, um Erdbeben auszulösen und eisige Felsen zu zerstören oder ein Zauberstab, mit dem an bestimmten Stellen Portale hervorgezaubert werden können  (richtig, ganz genau wie in "Portal"!). Die Bewegungsfreiheit der Welt ist groß und der Spieler kann immer wieder an bereits besuchte Orte zurückkehren, um bisher unerreichbare Goodies mit Hilfe der neuen Ausrüstung einzusammeln.


darksiders_4 (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm Kampf verhält sich War außerordentlich brutal, was noch durch die durch den B-Button auszulösenden Finishing Moves getoppt wird. Als ob man nicht schon genug unterhalten wird, bekommt War in der zweiten Spielhälfte ein holdes Streitross namens Ruin zwischen seine Schenkel gestellt, mit dem sich durch die Gegend reitend Feinde enthaupten lassen. Auch bei einem bestimmten Endgegner kommt der vierbeinige Freund zum Zug, aber das wird der geneigte Leser schon bald selbst erleben…


darksiders_5 (c) Vigil Games/THQ / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Zwischensequenzen lassen den Zuseher sabbern und nerven keinen Augenblick lang. Der Soundtrack fügt sich perfekt ins Spielgeschehen ein und untermalt die negative Grundstimmung in dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – gottverlassenen Welt. Mit "Darksiders" wurde ein fast perfekter Titel des Genres Hack’n’Slay-Adventure geschaffen, welcher förmlich nach einer – hoffentlich ebenso tollen – Fortsetzung schreit. Hoffentlich nicht in allzu weiter Ferne! Das Frühjahr 2010 ist "Krieg"!


Fazit: Unglaublich tolles Hack’n’Slay -Adventure im Stile von "God Of War" und "The Legend Of Zelda: Twilight Princess", dass mindestens 16 unterhaltsame Stunden in sich birgt. Fantasievoll inszeniert, aber dennoch kein Spiel für Minderjährige, da hier sehr viel Wert auf extravagante Hinrichtungssequenzen gelegt wurde. Rätsel und Geschicklichkeitseinlagen halten sich wunderbar die Waage. Aufgrund des "God of War"-Mangels auf der Xbox 360 sowieso ein Pflichttitel!


# # # Thomas Sulzbacher # # #


Grafik: 9,5/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9,5/10
Gesamt: 9,5


Entwickler: Vigil Games
Publisher: THQ



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