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Game-Review: Left 4 Dead 2 (PC, Xbox 360; getestet auf PC)

Neues Szenario, neue Waffen, neue Gegner, neue Spielmodi, altes Prinzip – nahezu perfekt.

l4d2_pack (c) Valve Software/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEin mysteriöser Virus, der alle Befallenen in Zombies verwandelt, verseucht die Stadt. Nur vier Überlebende schaffen es mit Waffengewalt, sich die Zombies vom Leib zu halten. Klingt irgendwie vertraut? Kein Wunder, denn es geht um den Nachfolger des beliebten Zombieshooters "Left 4 Dead", mit dem inspirierten Namen "Left 4 Dead 2".


An dem erfolgreichen Spielkonzept hat sich nichts geändert – vier Spieler müssen von einem Saferoom zum nächsten ziehen, unterwegs Zombiehorden vernichten und auch die besonders gemeinen Special Infected überleben. Diese wurden grundsätzlich vom Vorgänger übernommen, drei weitere gibt es dazu:
  • Den Charger – er sprintet auf Knopfdruck los und stoppt erst bei der nächsten Wand oder nach ca. 30 Metern, wenn er nicht mehr kann. Erwischt er unterwegs einen Survivor, so nimmt er ihn gleich mit und fügt ihm anschließend laufend Schaden zu.
  • Den Jockey – dieser kleine Wicht setzt sich auf sein Opfer drauf und kann nun dessen Steuerung übernehmen – sehr böse, um die vier Zombiekiller zum Beispiel über Klippen oder ins Feuer zu schicken.


l4d2_1 (c) Valve Software/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenUnd den Spitter (eigentlich eine "sie", soweit man das erkennen kann). Er spuckt eine giftige Brühe, mit der er den Menschen den Weg abschneiden oder ihnen massig Punkte abziehen kann. Mit den Monstern des Vorgängers gemeinsam macht das insgesamt acht Special Infected, was deutlich mehr Abwechslung und taktische Möglichkeiten mit sich bringt. Insgesamt steigt dadurch auch der Schwierigkeitsgrad des Titels, vor allem der Realism-Mode, der sehr vorsichtiges Vorgehen erfordert, hat es in sich.


l4d2_2 (c) Valve Software/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEinige Neuerungen wurden von Valve eingebaut. So gibt es jetzt auch Levels bei Tageslicht, der Vorgänger spielte durchwegs bei Nacht. Außerdem wurde eine Vielzahl an neuen Waffen eingefügt, am auffälligsten sind die neuen Nahkampfwaffen – Baseballschläger, Machete oder E-Gitarre ersetzen wahlweise die Pistole der Spieler. Sogar eine Motorsäge ist zu finden, in bester Doom-Manier kann man so die Infected einfach auflaufen lassen. Außerdem ist auch die Schusswaffenvielfalt stark gestiegen – neben der M16 ist jetzt auch eine SCAR und eine AK27 verfügbar, und auch mehere Sniper- und Pumpguntypen sind zu finden. Als Alternative zu den Pillen gibt es Adrenalinspritzen, das Medipack kann man durch einen Defibrilator ersetzen, der bereits tot geglaubte Kameraden wieder erwecken kann. Im zweiten Teil des Zombieshooters gibt es fünf Kampagnen mit bis zu fünf Leveln. Die Spielmodi "Kampagne", "Versus" und "Survival" sind schon bekannt, neu dazugekommen ist der Scavange-Modus. Hier wird auf einer aus den Kampagnen bekannten Map gespielt, wobei das Ziel nicht ist, den Level zu durchqueren, sondern überall verteilte Benzinkanister in die Mitte zu tragen und dort in das Zielobjekt einzufüllen. Dabei stehen die vier Survivor unter Zeitdruck und werden auch von vier Special Infected gejagt. Nach einer Runde werden die Seiten gewechselt, das bessere Team bekommt danach einen Punkt.


Trotz all dieser Neuerungen wurde "Left 4 Dead 2" von der Steam-Community nicht sehr freudig erwartet. Dazu sei erwähnt, dass Valve seine treuen Fans bisher oft mit Gratisupdates und weiteren Inhalten versorgt hat – "Team Fortress 2" ist das beste Beispiel dafür. Zum Release von "Left 4 Dead" im Herbst 2008 versprach der Hersteller selbiges auch für den Zombieshooter – sehr groß war daher die Bestürzung der Fans, als bereits ein halbes Jahr später der zweite Teil zum Vollpreis angekündigt wurde, denn naheliegenderweise wäre das wohl das Ende für den Support des ersten Teils – und das schon 12 Monate nach Release. Valve hat daraufhin versucht die Gemüter zu beruhigen und auch die Boykottgruppe, die sich schnell gebildet hatte, eines Besseren zu belehren – mit den Argumenten, dass die Inhalte für Teil zwei einfach viel zu umfassend für ein kleines Gratisupdate wären.


l4d2_3 (c) Valve Software/Electronic Arts / Zum Vergrößern auf das Bild klickenHeute, einen guten Monat nach Veröffentlichung dieses zweiten Teils, gilt es nun ein Resümee zu ziehen – und ich muss sagen, ganz überzeugt bin ich nicht. Die Neuerungen sind alle recht nett, aber das weltbewegende "BOAH!"-Erlebnis fehlt einfach. Tageslichtkampagnen, neue Waffen und neue Bossgegner – wieso konnte das nicht per Update für Teil eins nachgereicht werden? Macht der Hersteller, der lange Zeit als Vorzeigekandidat in Kundenfreundlichkeit galt, jetzt plötzlich doch auf Kommerz? Dass die Valve-Mitarbeiter versuchen durch ihre Arbeit Geld zu verdienen kann man natürlich niemandem vorwerfen. Doch dann bekommen die Versprechungen zu Teil eins doch einen sehr schalen Nachgeschmack. Denn bis auf eine neue Kampagne und den Survivalmode hat sich dort in über einem Jahr nichts Nennenswertes getan.


Fazit: Unterm Strich ist "Left 4 Dead 2" ein Topspiel, egal ob man nur ein paar Minuten online Zombies erledigen will, oder mit drei Freunden ein nervenaufreibendes Duell gegen ein zweites Viererteam starten möchte. Grafik, Sound und Atmosphäre sind auf höchstem Niveau, die Gore-Engine sorgt bei der unzensierten Fassung für realistische Körperteilzerlegung. Die Freundelobby sorgt für faire 4vs4-Partien, nur ein paar Bugs erzuegen immer wieder für ein bisschen Frust. Den Großteil dieses Fazits konnte man aber genauso auch über den Vorgänger schreiben – was beim aktuellen Titel doch etwas an der Existenzberechtigung knabbert. Wer jedoch Neueinsteiger ist, der kann bedenkenlos zuschlagen, es ist und bleibt ein hervorragendes Spiel.


# # # Georg Haßlinger # # #


Grafik: 10/10
Sound: 9/10
Steuerung: 10/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 9,5/10


Entwickler: Valve Software
Publisher: Electronic Arts





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