SLAM Logo
© SLAM Media
SLAM #133 mit Interviews und Storys zu HIGH ON FIRE +++ KMPFSPRT +++ HOT WATER MUSIC +++ KRIS BARRAS BAND +++ MAGGIE LINDEMANN +++ THOSE DAMN CROWS +++ COLD YEARS +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

Game-Review: MAG (PS3)

"MAG" steht für Massive Action Game und ist, wie der Name schon andeutet, ein reiner MMO-Shooter mit heftig viel Action, der exklusiv auf der PS3 erscheint. Seinen Titel trägt das Game zu Recht, denn bis zu 256 reale Spieler können das Netzwerk-Schlachtfeld stürmen.

MAG packshot (c) Sony Computer Entertainment/Zipper Interactive / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDa "MAG" ein reines Multiplayerspiel ist und gänzlich ohne Einzelspielerkampagne ausgeliefert wird, gibt es auch keine wirkliche Story zu erzählen. Vielmehr wird man zu Beginn des Spieles mit dem dystopischen Setting vertraut gemacht, das den Rahmen für die Ballerei vorgibt. Im Jahr 2027 ist die Welt wie wir sie kennen Geschichte und die Erde zu einem unwirtlichen Ort verkommen.


Durch den "Millennium Peace Accord" soll der Weltfrieden geschaffen werden indem es allen Staaten verboten ist, ihre Armeen außerhalb ihrer territorialen Grenzen zu führen. Die schwelenden Konflikte werden stattdessen von "Private Military Cooperations", kurz PMCs, heutzutage schon bekannt aus Funk und Fernsehen und dem Irak, ausgetragen. Für genau eine der drei zur Auswahl stehenden PMCs muss man sich zu Beginn entscheiden. Natürlich haben sie alle eine Homepage und ein Imagevideo in dem sie sich vorstellen, ihre vorhandenen oder nicht vorhandenen Ideologien breittreten und offensiv um Mitglieder werben.


mag1 (c) Zipper Interactive/Sony Computer Entertainment / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZum einen ist da die "Valor"-Company mit Sitz in Alaska. Hier sammeln sich hauptsächlich amerikanische Veteranen, die den Kick des Schlachtfeldes suchen. Zum anderen steht die "S.V.E.R."-Armee mit Sitz in Tschetschenien zur Auswahl. Hier tummeln sich die Underdogs, die bisherigen Verlierer des globalen Wettbewerbs. Hauptsächlich Russen, Chinesen und Inder schließen sich "S.V.E.R." an. Die Analogien zu historischen Partisanenbewegungen und gegenwärtigen Terrorgruppen sind unverkennbar.


Im Gegensatz dazu ist die "Raven"-Company eine High-Tech-Armee, in der europäische Wohlstandskinder dank virtueller Trainingsprogramme auf die modernste Kriegsführung des 21. Jahrhunderts vorbereitet werden. Da diese Techno-Freaks ihr Hauptquartier in Wien aufgeschlagen haben, ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen. Große Auswirkungen dürfte die Wahl nicht haben.


Hat man seine Seite gewählt, gibt es ein kurzes Tutorial in dem man sich mit den Basics des Spiels vertraut machen kann. Zur Steuerung gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen. Alle Tasten des Controllers sind belegt. Zugegeben, so viele sind das nicht. Der linke Analogstick ist für die Bewegung zuständig, die Schultertasten für Waffen und Gegenstände. Nachladen, Springen und Crouchen liegen auf den Aktionstasten. Diese Belegung ist logisch aufgebaut und schnell erlernt. Da kann man auch nicht viel falsch machen, vorausgesetzt man erfüllt folgende Bedingungen: Man muss erstens Ego-Shooter mögen, zweitens Ego-Shooter auf der Konsole ohne Maus und Tastatur spielen können und drittens mit dem für Kinderhände designten Playstation-Controller umgehen können. Wer diese drei Voraussetzungen nicht erfüllt wird mit der Steuerung nicht glücklich sein und mit "MAG" nicht sehr viel Spaß haben.


mag2 (c) Zipper Interactive/Sony Computer Entertainment / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIst das Tutorial absolviert, geht es auch gleich auf der ersten "Death-Match"-Karte los. Denn die drei PMCs kämpfen in einem Schattenkrieg gegeneinander, um die Konkurrenten letztendlich aus dem Geschäft zu drängen. Dieser Schattenkrieg ist bereits zu einer direkten bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den drei PMCs eskaliert. Zu Beginn des Spieles kämpft man in einem 8-köpfigen Squad als Teil eines 16 Mann starken Platoons gegen ein anderes Platoon der eigenen Fraktion. Hier geht es prinzipiell nur mal darum den richtigen Umgang mit Waffe, Gegner und Kameraden zu lernen. Denn aller Anfang ist schwer: Durch die große Zahl an Spielern muss man schon einige Treffer und Kills einstecken.


Natürlich kann man in so einer Umgebung auch mächtig austeilen. Wie bei "Modern Warfare 2" bekommt man für jeden Kill Erfahrung. Auch Siege und das Erreichen von Zielen bringen Erfahrungspunkte, ebenso wie das Heilen auf dem Schlachtfeld. Lebensenergie wird nämlich nicht automatisch regeneriert, sondern muss selbst oder von Kameraden wieder hergestellt werden. Hier deutet sich schon der Schlüssel zum Erfolg in "MAG" an, zu dem ich gleich kommen möchte. Zunächst sei noch erwähnt, dass die erworbenen Skillpunkte dafür verwendet werden können bestimmte Fähigkeiten zu verbessern und so den eigenen Char individuell zu modellieren.


Nach den ersten Erfolgen kann man im Sabotage-Modus versuchen mit 31 Mitspielern strategisch wichtige Ziele einzunehmen oder, je nach Aufgabenstellung, zu halten. Hat man genug Punkte für Level 4 gesammelt kann man im Acquisition-Modus mit bis 63 Mitspielern gegen 64 Feinde antreten. Doch nicht nur die Zahl der Spieler steigt mit der Fortdauer des Spiels, auch die taktischen Ansprüche und die Notwendigkeit zur Kooperation und zur Koordination. Und genau das ist der Knackpunkt des ganzen Spiels.


Es geht nicht nur darum Ruhm und Ehre zu erlangen um das Kommando über Squads, Platoons und ganze Armeen zu übernehmen, wie Entwickler Zipper das im Werbetext verspricht. Es geht darum eine Kommandostruktur aufzubauen, in der eine Armee funktionieren kann. Genau wie im realen Leben braucht die Kriegsführung in diesem Spiel gutes Management. Und genau wie im realen Leben dauert es auch in diesem MMOG eine Weile bis sich die dafür notwendigen Strukturen entwickelt und etabliert haben.

 
mag3 (c) Zipper Interactive/Sony Computer Entertainment / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKommunikation ist alles; denn das Gameplay von "MAG" ist sehr komplex. Natürlich ist jeder Spieler selbst dafür verantwortlich den Überblick zu behalten, aber man muss sich auch auf klare Befehle des eigenen Anführers verlassen und im Idealfall diesen auch Folge leisten. Vorstürmen, Überwachen, Halten, Heilen, Reparieren und Bomben legen. Für all diese Tätigkeiten gibt es Spezialisten unter den Spielern, die in der Schlacht richtig eingesetzt werden wollen. Für die Erfüllung der Befehle und Aufgaben gibt es ebenfalls Erfahrungspunkte. So soll sichergestellt werden, dass egoisitisches Drauflosstürmen als Rambo nicht vorkommt und schon gar nicht belohnt wird.


Die Krönung des Spiels ist der Domination-Spielmodus, der ab Level 8 spielbar ist. Erst dann wuseln die beworbenen 256 Spieler über die gut dimensionierten Karten. Ab Level 15 kann man seine Leadership-Karriere starten. Als Squadleader kann man bereits Verstärkung rufen, eigene Ziele definieren und bestimmte Waffen einsetzen. Als Platoonleader und als Officer in Charge bekommt man zusätzliche Angriffs und Verteidigungsaktionen bis hin zum Tactical Strike dazu. Zusätzlich haben alle Führungsfiguren einen Einflussbereich, der Kameraden in diesem Bereich Skillboni gibt.


Grafisch erreicht "MAG" seine Konkurrenten und Genrereferenzen nicht. Anders als "Call of Duty" oder "Battlefield" ist es ja auch ein reines Multiplayergame, das nicht im Single-Player mit aufpolierter Grafik glänzen muss. Für die Größe der Karten und vor allem das Gewusel von 256 Spielern gleichzeitig ist die Grafik durchaus ansprechend. Beim Sound sieht es ähnlich aus. Dank THX und der richtigen Anlage hat "MAG" eine passende und packende Atmosphäre. Soundsystem hin oder her, am sinnvollsten für die Soundausgabe geeignet ist sicherlich ein Headset, mit dem man mit dem eigenen Team auch ständig in Kontakt bleiben kann.


Fazit: Der Mangel an Story im Spiel wird durch die 256 Spieler auf einer Karte aufgewogen. Von Anfang an gibt es keine technischen Probleme, dafür aber wirklich umfangreiche Action auf dem Schlachtfeld. Es ist kein Rantasten an das Spielgefühl von "MAG" möglich. Mit der ersten Schlacht nach dem Training steht man sofort im Mittelpunkt des Geschehens. Dennoch gibt es durch die langsame Steigerung bis zum vollen Potential des Titels eine gute Einführung. Insgesamt ist "MAG" ein gut gemachter und wirklich anspruchsvoller Online-Shooter mit eindeutigem Schwerpunkt auf Taktik. Natürlich muss sich die Community eines MMOG erst noch entwickeln. Gerade am Anfang laufen viele Schlachten noch ziemlich chaotisch ab. Bis jetzt fehlt es einfach an der Masse an klaren Führungsfiguren die Verantwortung übernehmen könnten. Wer also Interesse an einer Karriere hin zum General hat, oder mit seinem Clan ein neues Betätigungsfeld sucht, sollte „MAG“ eine Chance geben.


# # # Felix Reiterer # # #


Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 7,5

Entwickler: Zipper Interactive
Publisher: Sony Computer Entertainment



Das gefällt mir! Weiter-tweeten
Ein Planet zum Austoben im Hosentaschenformat? Dank "Little Big Planet" für die PSP kein bloßer Wunschtraum mehr!
Das Duo Jak und Daxter kehrt im Stile des ersten Jak and Daxter-Titels auf die PSP zurück und hat einiges im Gepäck!
Auf in die dritte Dimension mit James Cameron's AVATAR The Game!?
Experimentierfreudige Spieler, versammelt euch! Rico Rodriguez ist zurück, bewaffnet mit Enterhaken und Fallschirm, bereit mehr Chaos anzurichten als jemals zuvor. "Just Cause 2" ist das ultimative Actionerlebnis.
Tanzmatten waren gestern, reine Bewegungssteuerung kommt erst morgen, heute wird mit "Just Dance" die Hüfte auf Disco-fähige Tanzfitness trainiert.
Es wird wieder Zeit, die Hüften kreisen zu lassen - "Just Dance 2" fordert erneut zum Tanz!
Rock Classics
Facebook Twitter