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Game-Review: Napoleon: Total War (PC)

Ein Jahr nachdem SEGA und Creative Assembly mit "Empire: Total War" einen Strategieerfolg in der Zeit des Absolutismus angesiedelt haben, kommt mit "Napoleon: Total War" ein Nachfolger auf den Markt.


Napoleon Total War Packshot (c) Creative Assembly/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDieser Nachfolger sieht zunächst lediglich wie ein Add-On aus. Nicht zu Letzt da "Napoleon: Total War" endlich einen fertigen Kampagnen-Multiplayer mitbringt, der seit Ende letzten Jahres zwar im Beta-Test läuft, für "Empire: Total War" aber nie erschienen ist. Außerdem ist das Spiel in vielen Punkten mit seinem Vorgänger ident. Nicht nur grafisch wirkt es auf den ersten Blick wie ein Expansion-Pack, auch bei der Spielmechanik ist man den Prinzipien der Serie treu geblieben. "Napoleon: Total War" bietet eine Kombination aus rundenbasiertem Strategiespiel und Echtzeitschlachten sowie eine Kampagnenkarte in der Manier des Brettspielklassikers Risiko, allerdings auf Europa und den Mittelmeerraum beschränkt.


Napoleon Total War 1 (c) Creative Assembly/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenStartete man in der Kampagne im Vorgänger "Empire: Total War" (siehe Review) im Jahr 1700 und konnte sich 100 Jahre lang austoben, sind zumindest die ersten beiden Kampagnen in "Napoleon: Total War" viel klarer strukturiert und zeitlich begrenzt. Wenn man mit dem Italienfeldzug beginnt und sich durch militärische Stärke, eine fragmentierte Karte mit kleinen Territorien und eine schwache KI überlegen fühlt, sollte man nicht zu viel Zeit darauf verwenden seinen Allmachtsphantasien nachzugeben und versuchen ganz Norditalien zu unterwerfen. Wer Klagenfurt, das Ziel hinter den Alpen aus den Augen verliert, wird mit dem Zeitplan etwas durcheinander kommen. Denn die Stadt muss, getreu der historischen Wirklichkeit, in nur einem Jahr erreicht werden.


Napoleon Total War 2 (c) Creative Assembly/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSelbstverständlich muss man sich am Weg dorthin nicht an die historischen Fakten halten. Die Entwickler geben Anreize tatsachengetreu bestimmte Städte einzunehmen. Den nervenaufreibenden Abstecher gegen den Papst kann man sich im Spiel aber schenken. Die Expedition nach Ägypten hat ebenso wie der Italienfeldzug ein enges zeitliches Korsett. Im Vergleich zu „Empire: Total War“ hat man zwar weniger Freiheiten, dafür bekommt man klare Vorgaben und Aufträge die zu erfüllen sind. Es ist wohl Ansichts- und Geschmackssache worauf man in einem komplexen Strategiespiel mehr Wert legt.


Napoleon Total War 3 (c) Creative Assembly/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBei näherer Betrachtung fallen aber doch einige Unterschiede zu "Empire: Total War" auf, die das Spielerlebnis stark verändern und einen deutlichen Unterschied spürbar machen. Zum einen wurde die Rundenzählung verändert. Anstelle der drei Monate, die in "Empire" pro Zug vergehen, verstreichen in "Napoleon" lediglich zwei Wochen. Das macht das Geschehen nicht nur zeitlich kompakter, sondern auch dynamischer. Außerdem muss man sich gut überlegen in welchen Städten welche Einheiten ausgehoben werden. Schließlich kann nicht überall jeder Armeetyp verfügbar sein. Neben dieser Verknappung von Ressourcen sind es die kleinen Dinge, die das Spielerlebnis so besonders machen. Die eigenen Truppen nehmen im Winter in den Alpen und vor Moskau, sowie in der Hitze der Wüste Schaden. So sterben die Einheiten Runde für Runde wie Fliegen weg. Auch das heißt es mit einzuplanen, bevor man seine Truppen auf einen Feldzug schickt. Bestimmte Einheiten, gut geplante Routen und auch der Schutz der Städte helfen natürlich gegen die widrigen Umstände.


Napoleon Total War 4 (c) Creative Assembly/SEGA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie KI hat sich im Kampagnenmodus durchaus verbessert. Das Verhalten ist nicht immer vorherzusehen, hängt scheinbar von vielen Faktoren ab und ändert sich bei mehrmaligem Spielen der Kampagne eindeutig ab. Insgesamt dürfte die Kampagnen-KI deutlich besser auf Entscheidungen des Spielers reagieren. Wo Licht ist, da ist stets auch etwas Schatten. In den Schlachten hat sich die KI leider nicht merklich weiterentwickelt. Da kann es schon mal vorkommen, dass die feindliche Artillerie versucht einen Hügeln hinauf zu schießen, oder feindliche Infanteristen minutenlang versuchen gegen die eigene Artillerie Sturm zu laufen, aber stets auf halber Strecke kehrt machen. Unlustig!


Aber auch dafür bietet "Napoleon: Total War" eine Lösung an. Wer keine Lust auf die Kapriolen der KI hat, kann das Kommando über seine Feinde mittels "Drop-In" einem menschlichen Spieler übergeben. Das funktioniert ganz gut und hebt, je nach Fähigkeit des Mitspielers, das Niveau deutlich an. Zudem gibt es noch eine echte Multiplayer-Kampagne für zwei Spieler.


Fazit: Alles in allem gibt es mit "Napoleon: Total War" also einige Neuerungen und Premieren zu feiern. Über all den technischen Aspekten steht die Tatsache, dass sich die Entwickler von Creative Assembly zum ersten Mal dazu entschlossen haben der Geschichte einer realen historischen Person zu folgen. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten der Erzählweise, die man auch versucht zu nutzen, dabei aber nicht immer überzeugen kann. Napoleons Hintergründe sind gut recherchiert, das Bild, das vom kleinen Korsen, der auszog um die Welt zu erobern, gezeichnet wird, ist aber unvollständig und hauptsächlich auf seine militärische Seite beschränkt. Das bringt natürlich nicht ganz so viel Punkte für die Bildungskompetenz.


# # # Felix Reiterer # # #

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 7/10
Gesamt: 7

Entwickler: Creative Assembly
Publisher: SEGA
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