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Game-Review: Pennergame

Das "Pennergame" – Obdachlosigkeit mit Spaß?!

pennergame2_copy (c) Farbflut Entertainment / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWie der Name des Browserspiels schon verrät, gilt es bei "Pennergame" in die Rolle eines Obdachlosen zu schlüpfen. Alle angehenden Penner haben sich durch das harte Leben auf der Strasse zu kämpfen.


Zunächst gilt es das eigene Penner-Alter-Ego ins Leben zu rufen. Folgende Charakterwerte sollten dabei ins Auge gefasst werden: Der Angriffs-, der Verteidigung-, und der Mitleidswert; diese können geübt und gesteigert werden. Sämtliche Spielstädte sind in Deutschland angesiedelt: Zurzeit stehen Hamburg und Berlin zur Verfügung. In beiden Städten zu finden: Eigenheime, Glücksspiele, Waffenläden, Supermärkte, Apotheken, und vieles mehr. Um einkaufen zu können, benötigen jedoch auch Penner Geld. Gut, dass es hier einige Möglichkeiten der kreativen Geldbeschaffung gibt. Unter anderem Gaunereien. Angefangen von kleineren Vergehen wie dem Aufbrechen von Kaugummiautomaten bis hin zum Überfall einen Waschsalons, hier kann die verbrecherische Penner-Energie ihre volle Wirkung entfalten. Abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad variiert auch das für einen Coup notwendige Zeitbudget. Kniffligere Delikte werden mit einem Mehr an Cash belohnt. Aber es gibt durchaus auch legale Wege um ans geliebte Geld zu gelangen: Beispielsweise besteht die Möglichkeit Flaschen zu sammeln um das Pfand einzuheimsen, jedoch dauert das im Vergleich zu illegalen Aktivitäten weitaus länger. Sobald eine gewisse Menge Geld gescheffelt und der Alkohol dadurch leistbar gemacht wurde, ist es wichtig den Alkoholspiegel konstant in der Höhe zu halten. Wer dem Penner-Avatar diesen konstanten Promille-Pegel verwehrt, erntet eine erhöhte Aggressivität des Penner-Alter-Egos. Sofern noch etwas Cash von den Investitionen in Spirituosen übrig bleibt, sollte in der Stadt dem einen oder anderen Laden ein Besuch abgestattet werden: Hier werden geneigte Penner vor die Qual der Wahl gestellt: soll das eigene Waffen-Arsenal auf Vordermann gebracht werden oder gibt man lieber einem neuem Haustier den Vorzug?


Ein Obdachloser ohne Haustier? Selten im richtigen Leben und nicht bei "Pennergame"! Je fortgeschrittener die eigenen Sozialkontakte sind, desto stärker ist das Haustier, das käuflich erworben werden kann (vorausgesetzt die Geldmittel dafür sind vorhanden). Auch bei den Tieren wird die Stärke in die Unterkategorien Angriff, Verteidigung und Mitleid bemessen bzw. unterteilt. Eine Maus als Lieblingshaustier, kann den Besitzer zwar kaum verteidigen, allerdings kann diese beim Schnorren mehr Mitleid erregen, als ein Kampfhund. Auch die Tiere können, so wie die Penner selbst, weitergebildet werden. Zudem können diese auch gegeneinander antreten, um somit wieder Punkte zu machen.


pennergame3_copy (c) Farbflut Entertainment / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEin Obdachloser ohne Plunder? Unvorstellbar! Plunder sind Gegenstände (z.B. rostige Nägel, Eier, Augenbinde, Holzschilder, und vieles andere), die unter anderem beim Sammeln von Flaschen, gefunden werden können. Ein Plunder-Gegenstand ist dabei stets nützlich und kann z.B. vor Regen schützen, den Mitleidswert erhöhen, oder das Angriffspotential erhöhen. Seit kurzer Zeit kann Plunder auch selbst gebastelt werden, um die Gegenstände für andere Spieler im Spiel gut versteckt zu deponieren.


Penner von heute sind "kultiviert". Im Spiel besteht daher die Möglichkeit das Alter Ego weiterzubilden, d.h. der Spielcharakter kann in den zur Verfügung stehenden Disziplinen stetig weiterentwickelt werden. Die drei Hauptfähigkeiten sind Kampf, Bildung und Fähigkeiten. Wie im Rollenspiel-Genre üblich sind die Hauptfähigkeiten in Unter-Disziplinen, wie Sprechen, Sozialkontakte oder Verteidigung geteilt. Das Credo: auch ein richtiger Penner muss sich gut artikulieren, ordentlich austeilen oder sich zur Wehr setzen können.


Die Chance für Erfolg und Überleben erhöht sich drastisch für alle Penner, die sich zusammenschließen. Und so besteht auch bei "Pennergame" die Möglichkeit eine Bande zu gründen, oder einem bestehenden Pakt beizutreten, um die Vorherrschaft in einem Stadtviertel zu gewinnen. Bandenkriege erbringen allerdings keinen monetären Vorteil. In anderen Worten: als Bandenmitglied eines Penner-Clans, welcher einer anderen Gang den Krieg erklärt, gibt es keine Entlohnung in Cash. Eigentlich sehr schade, obwohl Punkte und die Ehre auch einen gewissen Anreiz bieten.


Klarerweise besteht auch die Möglichkeit einen Premium-Account zu erwerben. Hierfür müssen Kronkorken gegen reales Geld gekauft werden, welche dann im Spiel einzusetzen sind. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil des Premium-Zugangs: Spieler bleiben von Werbeschaltungen verschont.


Fazit: Die Idee ist überaus originell und im Großen und Ganzen ist "Pennergame" ganz lustig, vorausgesetzt das Spiel wird nicht durch die sozialkritische Brille betrachtet. Zu den störendsten Aspekten des Spiels zählt die Werbung, welche fast durchgehend im Spiel angezeigt wird; ein Premium-Account verschafft Abhilfe. Browsergames-Spieler dürfen einen Blick riskieren; wie bei vergleichbaren Titeln des Genres wird das Gameplay ohne Interaktion mit Mitspielern im Rahmen der Penner-Banden mit der Zeit monoton.

# # # Agatha Nowak # # #

www.pennergame.de

Entwickler: Farbflut Entertainment
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