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Game-Review: Red Faction – Armageddon (PC, Xbox 360, PS3; getestet auf PC)

Es ist "Hammer Timme"! Gemeinsam mit Darius Mason wird schweres Gerät ausgepackt, um den Weg zu Oberbösewicht Adam Hale freizumachen.

(C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit "Armageddon" ist nun der ingesamt vierte Teil der "Red Faction"-Reihe erhältlich. "Red Faction" (2001) und "Red Faction II" (2002) erregten durch die im Spiel verwendete "GeoMod"-Engine großes Aufsehen, wurde es schließlich dadurch möglich, nach Lust und Laune die Umgebung in den Levels zu beschädigen. Das bescherte den beiden Games passable Kritiken, wenn auch die möglichen Zerstörungsorgien keinen wesentlichen Einfluss auf die Handlung nehmen konnten – wesentlich bemerkenswerter war da schon der stets im Kontext mitschwingende revolutionäre Unterton, der von rebellierenden Minenarbeiten bis zum Sturz eines Königshauses ein durchgehendes Element der "Red Faction"-Reihe war. Wie auch "Guerilla", seit dem 50 fiktive Jahre vergangen sind, wird auch Teil 4 nicht aus der Egoperspektive, sondern als Third Person Shooter bestritten.


Als Hauptfigur lernen wir (C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDarius Mason kennen, Enkel der legendären Revolutionäre Alec Mason und Samanya aus "Guerilla", der mit seinen Kameraden auf eine Station des Mars vorrückt. Hier haben der verrückte Adam Hale und seine Kultisten den Terraformer im Visier, der den Planet mit einer erdähnlichen Atmosphäre versorgt und somit den Menschen das Atmen ermöglicht. Durch eine Finte bringt er Darius dazu, die Anlage zu zerstören, was zu einem Wetterchaos führt und die Oberfläche unbewohnbar macht. Die Bewohner sind gezwungen sich unter die Erde zurückzuziehen, wo wir unseren traurigen Helden nach einigen Jahren wiederfinden. Er arbeitet inzwischen mit der Marauder Kara, einer Söldnerin, zusammen und hat soeben wieder einen Auftrag an Land gezogen. In einer Rüstung steigt er hinab in die Tiefe um dort auf in einer uralten Tempelanlage ein Siegel aufzubrechen. Damit öffnet er allerdings die Büchse der Pandora, den unbekannte, spinnenartige Lebensformen entweichen daraus – wie sich herausstellt, ist Darius erneut Hale auf den Leim gegangen, der im Hintergrund intrigiert hat.


(C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMit Dutzenden der ekligen Monster auf den Fersen und vor den Mündungsrohren seines Waffenarsenals macht sich Mason daran, ins nahe gelegene Bastion zurückzukehren, um Kara und die anderen von der drohenden Gefahr zu warnen. Dort ist die pure Verzweiflung ausgebrochen, denn die Bugs haben nicht nur die Automatikgeschütze zur Verteidigung, sondern auch die Wasserversorgung überrannt. Mason bleibt also nichts anderes übrig, als unter Führung seines KI-Sidekicks S.A.M. erneut in die Höhlensysteme hinabzusteigen und die von den Kreaturen beschädigten Maschinen mithilfe seiner Nano-Technologie wiederzustellen. Währenddessen hetzt Hale die Menschen in Bastion gegen ihn auf und beschuldigt ihn, schuld an der Freisetzung der Monster zu sein – da seine Lebenserwartung als vogelfreier Mann nicht gerade steigt, bleibt ihm nichts anderes übrig als die Beine in die Hand zu nehmen und einen Weg zu finden, die Monsterplage zu stoppen.


Wer im Vorfeld (C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenbefürchten sollte, dass sich "Red Faction: Armageddon" lediglich einer Handlung bedient, um hirnlose Zerstörungsorgien aneinanderzureihen, kann beruhigt aufatmen. Der Plot um Mason und seinen Konflikt mit Adam Hale ist spannend inszeniert und dankenswerterweise meilenweit davon entfernt, ein Feigenblatt für das Gameplay zu bieten. Für heitere Ablenkung inmitten der düster-grimmigen Atmosphäre sorgen die süffisanten Dialoge zwischen Mason und S.A.M., die ihren Humor aus den Missverständnissen zwischen Mensch und Maschine ziehen. Das ist auch notwendig, denn die Bugs sind zahlreich, hüpfen und teleportieren fleißig herum, um uns das Leben schwer zu machen. Am ehesten kann man sich die Viecher mit Exorüstungen vom Leib halten, in die Mason an bestimmten Stellen im Spiel schlüpfen kann und mit der man ordentlich durch die Gegenermaßen durchbolzen kann.


(C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie meiste Zeit ist man allerdings auf sich allein gestellt und muss vorsichtig agieren. Waffen und Munition sind fair verteilt, wenn auch das Pulver teilweise schnell verschossen ist und man auf kreative Weise Alternativen finden muss. Das Allheilmittel hat einen Namen: Magnetgewehr! Damit werden garstige Monster ganz einfach an Benzinfässer, Wände oder ganze Gebäude geklebt. So ist regelmäßig für ein fieses Grinsen und Schadenfreude gesorgt, wenn die Kreaturen durch das mutwillige Auseinandernehmen der Infrastruktur behindert oder gleich erschlagen werden und man danach mit der Nano-Technologie wieder aufbaut, damit man seinen per GPS jederzeit bequem vorgegebenen Weg vorsetzen kann. Neben dem magnetischen Wundergerät (oder dem bekannten Vorschlaghammer) lassen sich noch drei andere Waffen mitnehmen, wobei sich eine Kombination aus Gewehr, Raketen- oder Granatenwerfer und Plasmaknarre als optimal erweist.


Die regelmäßig (C) Volition/THQ/Syfy / Red Faction - Armageddon / Zum Vergrößern auf das Bild klickenauftauchenden Waffenschränke erlauben das beliebige Austauschen, während Erweiterungen für schnellere Wundheilung oder Zielgenauigkeit durch das Einsammeln von Barschrott gekauft werden können. Den erhalt man durch das Zerstören von Strukturen – eine bessere Motivation für gepflegtes Randalieren gibt’s wohl kaum. Da der Spielspaß zu einem Großteil von den Möglichkeiten der "GeoMod"-Engine zehrt, rückt die grafische Darstellung etwas in den Hintergrund. Das ist nicht weiter tragisch, denn "Armageddon" gibt sich hier keine Blöße und kann mit schönen Effekten beim Wiederaufbau beschädigter Gebäude glänzen und einem farbenfrohen Spektakel, wenn es darum geht gegen Massen von Bugs anzugehen. Die Inszenierung ist passend zu den unterirdischen Schauplätzen sehr stimmig, stellenweise kommt dank dürftiger Beleuchtung sogar etwas Gruselatmosphäre auf. Unter dem Strich bleibt ein toller vierter Teil der "Red Faction"-Serie, der als geradliniger Third Person Shooter verdammt viel Spaß macht.



# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 8,5/10


Entwickler: Volition
Publisher: THQ/Syfy





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