Game-Review: Time Crisis: Razing Storm (PS3)

In Razing Storm legt sich der Spieler mit futuristischen Terroristen in einem nicht näher beschriebenen Teil von Südamerika an. Dabei sticht einem beim Kampf das sehr gute Leveldesign mit seinen dynamischen und zerstörbaren Umgebungen ins Auge, wobei die Action niemals abreißt. Eine Neuerung für die Reihe stellt das sogenannte "Riot Shield" dar, welches das herkömmliche Deckungssystem aus vorherigen Titeln ersetzen soll. Es gibt einige Modi in denen Razing Storm angegangen werden kann, unter anderem "Arcade" oder aber "Story". Der "Story-Mode" unterscheidet sich komplett von den anderen Teilen der TC - Reihe, da man hier nicht wie auf Schienen durch die Levels gleitet, sondern erstmal selbst die volle Kontrolle über seinen Charakter erhält. Bewegt wird die Figur mittels Navigations- oder Dualshock 3 Controller. Klarerweise steuert es sich mit dem Navigationscontroller leichter, trotzdem benötigt die Eingewöhnung in das Steuerungsschema einige Zeit und Geduld, vor allem wenn man sich gerade wieder etwas länger mit den Arcade Levels beschäftigt hat.


Der Story Mode fällt im Vergleich zu heutigen FPS Standards etwas matt aus. Die Kamerasteuerung erweist sich als echte Herausforderung und nicht sehr benutzerfreundlich. Will man sich beispielsweise nach links drehen so muss man den Move Controller in die entsprechende Richtung am Bildschirm bewegen. Kommt jetzt aber ein Gegner von rechts so sieht man diesen entweder gar nicht, oder muss hastig mit dem Move Controller die gegenüberliegende Bildschirmseite ansteuern um sich eventuell noch wehren zu können. Insgesamt fühlt sich das Bewegungsschema im Story Modus leider nicht sehr natürlich an.


Namco hat einen mutigen Schritt gewagt das Time Crisis Franchise auf das FPS Parkett zu entführen. Dies ist aber leider nicht sehr gut gelungen, vor allem in Anbetracht dessen, dass es wesentlich bessere, beziehungsweise ausgereiftere Titel auf diesem Sektor gibt, die von Anfang an für dieses Gebiet ausgelegt sind. Time Crisis ist und bleibt deshalb ein Unterhaltungsgarant, wenn man ihn "On-Rails" genießt.


Alles in allem bietet Razing Storm eine Menge Spaß, auch wenn die Atmosphäre durch das neue Deckungssystem ein paar Einbussen macht. Auch die Waffenwahl ist praktisch nicht vorhanden, da man zum gegebenen Zeitpunkt die passende Waffe einfach von seinen Teamkameraden zugeworfen bekommt.


Time Crisis 4 ist ein direkter Port der Arcade Version in dem der Spieler eine Gruppe von Terroristen davon abhalten muss biologische Insektenwaffen einzusetzen. Dieses klassische Time Crisis wartet mit dem traditionellen Deckungssystem und frei wählbaren Waffen auf. Das Leveldesign überzeugt mit Abwechslungsreichtum und auch das Charakterdesign kann sich sehen lassen. Die Steuerung mit dem Move Controller geht leicht von der Hand und benötigt kaum Eingewöhnungszeit. Man hat die Möglichkeit die Kampagnen entweder alleine oder im Co-op Modus durchzuspielen.


Wem das alles noch nicht genug ist, der kann sich zu guter Letzt Deadstorm Pirates zu Gemüte führen. In diesem irrwitztigen Piratenabenteuer wird der Spieler auf eine turbulente Schatzsuche geschickt. Dabei erledigt Ihr Skelette, Piranhas und andere Monster mit Eurer goldenen Pistole (inklusive Laservisier!). Das Spiel ist Unterhaltung pur und kann ebenfalls zusammen mit Kumpels bezwungen werden.


Fazit: Time Crisis: Razing Storm überzeugt und brilliert als Entertainment Gesamtpaket. Der kleine Patzer mit dem nicht so ausgefeilten Story Modus kann dabei locker ignoriert werden. Jeder Titel bietet ungeheuren Spaß, vor allem für Zockergelage mit Freunden. Dabei begeistert das bis dato eher nicht so bekannte Deadstorm Pirates – Jack Sparrow meets "The Man with the Golden Gun"!


Für Arcade Fans und solche, die es noch werden sollen, sei Razing Storm wärmstens empfohlen.

###Michel Bakhoum###