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Interview: John Landis

Im Rahmen der Veröffentlichung von "Burke & Hare" führte SLAM Chefredakteur Thomas Sulzbacher ein kurzes Interview mit dem legendären Regisseur John Landis.

(C) Ascot Elite Entertainment / John Landis mit Andy Serkis und Simon Pegg / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm Laufe seiner Karriere hat er die Welt mit Meisterwerken wie "Animal House" (1978), "Blues Brothers" (1980), "An American Werewolf In London" (1983) oder dem Musikvideo zu Michael Jacksons "Thriller" (1983) bereichert. Anlässlich seines Berlin-Besuchs gewährte er Einkunft in sein Schaffen und seine persönlichen Filmfavoriten.

SLAM: Mr. Landis, durch die Bank spielt in ihren Filmen der Soundtrack immer wieder eine große Rolle. "Casten" sie eigentlich immer selbst die Musik?

John Landis: Ich suche die Musik für meine Filme immer selbst aus, wenn es "nur" von Platte sein soll, kollaboriere aber auch mit großartigen Komponisten wie zum Beispiel schon einige Male mit dem genialen Elmar Bernstein. Bei "Burke & Hare" habe ich mit dem höchst talentierten britischen Komponisten Joby Talbot ("Son Of Rambow", "Hitchhiker’s Guide Through Galaxy") zusammengearbeitet, welcher vor kurzem auch die Premiere seiner ersten Ballettaufführung feiern durfte.


SLAM: Was hat Sie eigentlich dazu bewegt, nach zehn Jahren wieder einen Film zu drehen?

John Landis: Ich war gerade zu Besuch bei einem Freund in London und habe mir gemeinsam mit ihm die Ealing Studios im Westen der Stadt angesehen. Dort haben wir einen der Besitzer, Barnaby Thompson, getroffen, der mir das von Piers Ashworth und Nick Moorcroft geschriebene Script zu "Burke & Hare" zusteckte. Nachdem ich es mir durchgelesen hatte, dachte ich mir, dass es schon sehr interessant wäre, aus den beiden titelgebenden Bösewichten zwei charmante und sympathische Romanciers zu machen.


SLAM: Haben Sie sich auch die anderen Verfilmungen angesehen?

John Landis: Aber natürlich! Und da gibt es einige ganze tolle Exemplare: Robert Louis Stevensons (Autor von "Die Schatzinsel", "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" uvm) Geschichte "The Body Snatcher" wurde in einen exzellenten Film, "Der Leichendieb" (1945) mit Boris Karloff, umgesetzt. Das war sogar einer der ersten Filme vom Regisseur Robert Wise, der später Filme wie "The Sound Of Music" (1965), "West Side Story" (1961) oder den ersten "Star Trek"-Film (1979) verwirklichte. In den 1960er Jahren hat es dann auch noch eine gar nicht mal so üble  Shlock Horror-Adaption des Themas mit Donald Pleasence in der Rolle des Hare und George Rose als Burke gegeben: "Der Arzt und die Teufel" (1960). Alle bisherigen Verfilmungen waren aber grundsätzlich Horrorfilme – deswegen war es mein Ziel, aus dem Stoff eine romantische Komödie zu machen.


SLAM: Haben Sie eigentlich auch die anderen Filme von Simon Pegg gesehen?

John Landis: Ja! Und ich bin ein ganz großer Bewunderer seiner Arbeiten, ich liebe vor allem "Shaun Of The Dead" und natürlich auch "Hot Fuzz"! Simon Pegg musste einfach in "Burke & Hare" mitwirken und hat sein Talent wieder einmal bewiesen.


SLAM: "Burke & Hare" hat auch ein bisschen etwas von dem typischen Monty Python-Flair. Mögen Sie die Arbeiten der Briten?

John Landis: Das ist aber interessant, wo siehst du da die Verbindung? Tatsächlich bin ich ein großer Bewunderer der Jungs!


SLAM: Die Monty Python-Gang (und Terry Gilliam) hat ja ein Faible dafür altertümliche englische Stoffe mit Komödiantischem zu vermischen.  Ich denke da zum Beispiel an "Monty Python And The Holy Grail" (1975), "Jabberwocky" (1977) oder "Die Abenteuer des Baron Münchhausen" (1988)…

John Landis: Stimmt, daran habe ich eigentlich noch gar nicht gedacht! Tatsächlich spielt "Burke & Hare" zum bisher frühesten Zeitpunkt im Vergleich zu meinen anderen Filmen, welche in den 1920er und den 1960ern angesiedelt sind. Oh nein, warte mal eine Sekunde! "Three Amigos!" (1986) spielt um 1860, was aber auch wieder später als in "Burke & Hare" stattfindet.


SLAM: Mit einem Gastauftritt der Schauspielerin Jenny Agutter trifft man auch eine alte Bekannte aus "An American Werewolf in London" wieder.

John Landis: Ja, Jenny ist eine alte Freundin von mir und nicht die einzige Referenz zu "An American Werewolf In London" in "Burke & Hare". David Schofield und John Woodvine, beide in "American Werewolf" zu sehen, sind ebenfalls mit von der Partie.



SLAM: Vor einiger Zeit kursierten Gerüchte über ein mögliches Remake von "American Werewolf"…

John Landis: Tatsächlich war das im Gespräch, aber wird nun doch nicht realisiert. Im Endeffekt,wäre es egal gewesen, ob er gut oder schlecht geworden wäre. Bei einem Reinfall stünde meine Originalversion in einem noch besseren Licht da und ich wie ein Genie. Geld hätte ich in beiden Fällen trotzdem dafür bekommen. Aber es gibt ja nicht nur schlechte Remakes, man denke da an die Versionen von John Carpenters "The Thing" (1982) oder David Cronenbergs "The Fly" (1986).


SLAM: Was halten Sie eigentlich von dem Sequel "An American Werewolf In Paris" von 1997?

John Landis: Ich persönlich finde es grottenschlecht und war ziemlich enttäuscht, als es veröffentlicht wurde. Der Regisseur Anthony Waller hatte einen ziemlich guten Film namens "Mute Witness" (1994) gedreht und ich habe den Dreh genehmigt, nachdem ich das Script bekommen habe, in dem Nazi-Skinheads Touristen in Paris abschlachten. Und dann habe ich den Film gesehen, der absolut nichts mehr mit dem ursprünglichen Script zu tun hatte.


SLAM: Julie Delpy als französische Werwölfin hat aber einen ganz tollen Job in dem Film gemacht…

John Landis: Das sehe ich genauso und überhaupt ist sie eine ganz tolle Schauspielerin und Regisseurin.


SLAM: Mit welchem Schauspieler haben Sie bis jetzt eigentlich am liebsten zusammengearbeitet?

John Landis: Ach, das waren so viele! John Belushi ("Blues Brothers") oder Ralph Bellamy ("Der Prinz aus Zamunda") waren großartige Schauspieler, mit denen es toll war zusammenzuarbeiten. Auch mit Dan Aykroyd habe ich sieben Filme gemacht, das sagt schon einiges aus. Oder drei Filme mit Eddie Murphy. Simon Pegg war ebenfalls eine Bereicherung und er ist ein viel, viel besserer Schauspieler als er überhaupt weiß.


SLAM: Anfang der 1990er Jahre haben Sie auch eine Interpretation des Bühnenstücks "Oscar" mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle verfilmt. Mögen Sie auch die Filme mit Louis de Funès?

John Landis: Ich bin kein großer Fan von Louis de Funès und muss gestehen, dass ich nur zirka fünf seiner Filme gesehen habe. Aber das Bühnenstück, in dem Louis de Funès ebenfalls die Hauptrolle spielte, von Claude Magnier hat mich überzeugt, daraus einen Film zu machen.


SLAM: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, einen in Kriegsgefilden angesiedelten Film zu drehen. Man erinnere sich an Ihre Mitarbeit beim großartigen "Kelly’s Heroes" (1970)…

John Landis: Ich würde mich an jedes Genre heranwagen, auch an ein solches! Es hängt nur vom Script, der Story und dem, der mir das Geld dafür gibt, ab.

 
# # # Thomas Sulzbacher # # #
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