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Interview mit PANDA aus Berlin

Die volle Ladung Beat/Punk/Rock mit Berliner Schnauze liefert uns dieser Tage PANDA - die neueste Bandkreation aus der Hauptstadt. Wir hatten das Vergnügen, mit Frontfrau Anna Fischer zu plaudern.

PANDA (c) Universal Music / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSLAM: Erfrischend neue, deutschsprachige Rockmusik abseits von Silbermond und Christina Stürmer. Seid ihr eine Band, die sich nicht ganz ernst nimmt? Warum springt ihr nicht 1:1 auf den (noch) erfolgreichen Indie-Rockzug auf?

Anna Fischer (voc): Juten Tach, erstma! Lieb, dassa an uns jedacht habt! Jenau... unsere Mucke is halt ma wat anderet und dit wollten wa ja och so, abseits von Silbermond, Christina Stürmer und den janzen Konsorten. Sechziger Jahre Beatmusik inspiriert von den BEATLES, THE WHO, THE YARDBIRDS, etc. Garagerock, aber dann kommt och ma janz jegensetzlich der Jazz an manchen Stellen hervorjeblitzt und zu juterletzt noch berlinerische Texte und ne Stimme die och ma rumschnottert und direkt ins Jesicht schrein kann "Du kotzt ma an!", dass man denken könnte dit is 80er Jahre Punk. Ja, dit macht die Mischung! Ick glaub wenn wir uns echt wirklich richtich krass ernst nehm würden, dann hätten wa ja keen Bock uffsowat! Zu eurer Frage warum wir nich uff den Indie-Rockzug mit druffspring, ihr beantwortet ja die Frage schon, wat in Klammern steht hat manchma mehr zu sagen als dit drumherum (noch issa erfolgreich, noch!). Nee... ehrlich jesacht... wir hatten zusamm nie wat anderet vor, also wir hams einf ach so jemacht (Erfolg is letztenendes och wurscht, solang das Was und Wie du`s machst, Spaß macht! Und dit fühln die Menschen, von daher jibts immer nen paar Leuten, die dit jefällt wat wa machen! Und dit is Erfolg jennoch! Find ick!)!

SLAM: Wird man in Deutschland mit einem Single-Titel wie „Jeht Kacken“ die Charts knacken können? Wie schätzt ihr die Reaktion der Radiostationen und anderer Medien ein?

Anna: Ja, dit is n`verdammt jute Frage! Also die Single läuft ja schon nen Weilchen, jenau jesacht seit dem 4. April! Wie man sehen kann sind wa damit nich glei über Nacht uff Platz eins inne Charts! Ick glaube dann würde janz Deutschland uff Arbeit rammeln und jedem Kollegen einzeln sein neues Lied vorstelln "Jeht kacken!", ja so isset aber nich! Denn Radiostationen und Medien mögen dit Wort "Jeht kacken" nich, denen is dit zu direkt oder vielleicht ham se Verstopfung! Nee... Anna wieder lieb sein! Es ist sehr schwer mit so eim Statement bei staatlichen Sendern im Fernsehen so auftreten zu dürfen, die Radiosender spieln uns in Berlin selten, aber im Nordwesten Deutschlands umso mehr zum Beispiel Radio eins live unterstützen uns janz lieb! MTV zeigt uns inna Nacht und ab und zu am Tag! Wir denken damit setzen wa uff jedenfall gleich erstma nen Statement und polarisieren! Den Leuten sind wa nich scheißejal, sondern die debattieren noch!

PANDA (c) Universal Music / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSLAM: 80er Punkrock Einflüsse treffen auf Beatsounds und Garagenrock, dieser wiederum auf Berliner Schnauze. Kann man bis zu einem gewissen Grad sagen, dass eine Band wie MIA auch inspiriert hat?

Anna: Vielleicht unbewusst, aber nee...! Also... ick bin zwar och zu Mia`s Sounds abjejang und hab och ne Platte im Regal und die kleene Mieze is uff jedenfall ne coole Lady, die wat druff hat und den Mädels jezeigt hat wie man sich anzieht, die Haare schneidet und das dit och uff deutsch jeht! Wie jeder konnte och ick nich an ihr vorbei, aber ick hab ma janz woanders meene Inspiration jeholt!
Ick wollt nie irgendtwat andret sein oder hab mich großartig vergliechen, ick hab immer probiert aus mir dit Beste zumachen und wat eignet zu entwerfen, wieso wat machen wenns schon da is! Vielmehr hattse mir Mut jejeben: siehste, uff deutsch jehts och...

SLAM: Wenig Infos gibt es über euren musikalischen Werdegang. Wie ist die Band entstanden?

Anna: Wir fünf kleene Leutis namens Panda machen alle schon seit wa kleene Stopsel sind Mucke in und an verschiedenen Projekten, Bands oder Orchestern! Die Jungs warn vorher schon ne Band namens TOULOUSE und der Oskar und der Chris spieln sojar im Bundesjazzorchester, der Christopher hat och noch ne richtig süße Coverband. Ick hatte davor mit na Freundin zusamm an eignen Songs gebastelt. Also dit typische Musikerleben- immer auf der Suche nach nem Platz wo man dit Zeug aufnehmen könnte, Proben die darin endeten das man überlegt, wie`s weiter gehen soll, Auftritte vor drei bis vier Leuten, hoffen das man irgendwann vielleicht die Miete damit zahlen kann, immer auf der Suche nach nem geeignetem Produzenten und nen Vertrag, wo se dich nich verarschen und dann die eignen Songs die eh nie gut genug sind! Kurz vor der Unterschrift eines Knebelvertrages lernte ich über meene Agentin, Luci van Org kennen, die uns vor 10 Jahren Knebelvertrag rettete. Doch meene Freundin verließ mich und nahm einen anderen Knebelvertrag in Köln an, gegen monatliches Einkommen. Ein Traum für jeden Musiker! Ja, ick stand alleene da und Luci meinte: So, lern Gitarre und schreib ganz und gar deine Songs alleene! Da bin ick erstma abjehaun inne Karibik und hab anjefang unter Palmen eigne Texte zu schreiben. Krass wie dit klingt! Naja... uff jedenfall bin ick wiederjekomm und Luci war bejeistert! Nach na Zeit aber war dit schon lange keen Soloprojekt mehr und irgendwie fehlte der Drive und der geile Sound! Und so kam ne Party uff der ick zufällig bei unserm Gitarristen Sascha war und TOULOUSE spielte und irgendwie verpeilt am Abend, jamten wir dann alle uffeenma! Geburtstunde PANDA - ick fragte die vier Jungs ob se nich Bock hätten auf berlinerische Texte und ma wat anderet als dit, wat imma im Radio läuft und so jing wa in Probenraum ma kiecken! Rod kam über Stephan Fischer. Stephan is jetzt unser Manager und is nen juter Kumpel von Luci! So war dit Team perfekt und wir hatten die besten Profis an der Seite, die man nur haben kann! Und wo man schon blöde wär, wenn man ne Soundidee nich annehemen würde! Also, jeder hat sein Wissen und seine Einflüsse dazugegeben... was eigentlich allet extremes Glück is, dass das so jut jeklappt hat!

PANDA (c) Universal Music / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSLAM: Rod von den Ärzten hatte die Produktion über. Was bedeutete für euch sein Beitrag zum Endergebnis? Hat er auch aktiv mitgewirkt bei der Aufnahme?

Anna: Uns bedeutet dit extrem viel! Dit wär uff jedenfall nich so jeworden, wenn er nich dabei jewesen wär! Weil dit ist schon klar, dass wa mit unsern Anfang-Mitte-zwanzig-Gehirn nich allet wissen können! Und Rod uns hilft, aber ohne dabei überheblich zu wirken oder den Platz für unsere eignen Ideen zu nehmen, sondern dit vielmehr noch pusht! Natürlich hatta mitjewirkt, wir warn alle zusamm im Studio! Und da wird och ma nen Riff mitjespielt, wenn man Bock druff hat!

SLAM: Ihr verlost einen Wohnzimmergig und sucht das versauteste Klo Deutschlands oder so. Was habt ihr sonst noch an Aktionen geplant?

Anna: Ja... www.jeht-kacken.de! Wir wolln Scheiße sehn! Jeder sucht Deutschlands Popstar, wir suchen dit versiffteste Klo! Ja, wer am ekeligsten is, jewinnt ein Heimspiel! Aktionen in nächster Zeit: nächste Single für die breitere Masse "Frauen und Männer"! Clubtour! Ick dreh noch meen cooln Film! Ficken und saufen und dabei fällt uns dann noch wat ein... Nee... aber www.allespanda.de da sind wa up to date! Da komm die Überraschungen live, aber dit wird nich verraten...ma kiecken wa! Janz liebe Grüße an euch! Endlich ma coole Fragen! Danke!

###Bernhard Sengstschmid###
(August 2007)


Mehr von den PANDAs aus Berlin im SLAM #33!

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