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Lockwood & Co.: Das Grauenvolle Grab

Die Lage für die kleinen Agenturen verschlechtert sich wöchentlich. Die Zahl der Geistererscheinungen steigt unaufhörlich und Penelope Fittes lässt nicht unversucht, die Konkurrenz aus dem Geschäft zu drängen.

(C) cbj / Lockwood & Co.: Das Grauenvolle Grab / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Zeiten in London und ganz Großbritannien sind spürbar härter geworden. Die Zahl der Geistererscheinungen ist hoch wie nie und die Agenturen haben alle Hände voll zu tun, dem Besuch aus dem Jenseits Herr zu werden. Doch Lockwood & Co. haben noch mit einem weiteren Problem zu kämpfen, das alle kleineren und unabhängigen Detekteien im Alltag fordert. Die große und scheinbar übermächtige Agentur Fittes beschränkt dank politischer Unterstützung die Arbeit und Bewegungsfreiheit der kleineren Konkurrenten immens. Wer nicht bereit ist sich unterzuordnen, verliert seine Zulassung oder wird an einem abgelegenen Ort tot aufgefunden.


Lockwood und seine Freunde gehören zu den wenigen, die nicht bereits sind sich damit abfinden. Außerdem stehen zwei weitere Fragen im Raum, die die Agentur beschäftigen. Haben die Reisen eines Lebenden auf die andere Seite Auswirkungen auf die betreffende Person und seine Umwelt und kann es sein, dass die Enthüllung des sprechenden Schädels tatsächlich der Wahrheit entspricht? Aufklärung mag nur ein nächtlicher Ausflug auf den Friedhof zu bringen, um das Grab einer der größten Persönlichkeiten des Landes zu öffnen. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen, die das gesamte Land erschüttern.


Mit "Das Grauenvolle Grab" biegt die Geschichte um Lockwood und Co. in die Zielgerade ein und es heißt mit etwas Wehmut Abschied von den liebgewonnenen Charakteren zu nehmen, doch zuvor liefert Autor Jonathan Stroud ein furioses und stimmiges Ende, bei dem keine offene Frage unbeantwortet bleibt. Spannung ist garantiert, denn gleich der zu Beginn geschilderte Ausflug in ein nächtliches Grab lässt den Puls in die Höhe schnellen, sorgt für einige schaurig-schöne Momente und wirft beunruhigende Fragen auf, die den Lesern im weiteren Verlauf noch mehrmals begegnen werden und die Lust am Weiterlesen enorm hoch halten.


Bereits im vorherigen Band rückte die andere Seite, von der die Toten als Geister und Gespenster in die Welt der Lebenden drängen, ins Zentrum des Geschehens. Dieser Themenkomplex wird hier erneut aufgegriffen und ebenfalls für den Leser auf eine befriedigende Art aufgeklärt. Überhaupt gelingt dem Autor das Kunststück, alle großen Fragen, die er über fünf Bände hinweg aufgeworfen hat, auf eine logische und nachvollziehbare Art zu einem Ende zu bringen. Eine Kunst, die leider nicht jedem der schreibenden Zunft gelingt.


Der Aufbau des finalen Bandes weicht nicht von dem seiner Vorgänger ab, anhand mehrerer kleinerer Einzelfälle setzt Stroud das große Ganze zusammen, wobei die Grundstimmung deutlich düsterer ausfällt als in den vorherigen Büchern. Die zunehmende Verzweiflung und Hilflosigkeit der Menschen wird mancherorts geradezu greifbar und hinterlässt auch beim Leser seine Spuren. Umso wichtiger dass auch der Humor wieder seinen Platz auf den Seiten findet, für den einmal mehr der vorlaute und pöbelnde Totenschädel verantwortlich zeichnet, der sich langsam aber sicher zum heimlichen Star der Bücher entwickelt hat.


"Lockwood & Co." ist einer jener wenigen All-Age-Reihen, die über mehrere Bände nichts an ihrer Faszination verloren hat und mit einem enormen Ideenreichtum Jung und Alt zu begeistern weiß. Oft ist es das Ende einer Geschichte, das einen frustriert zurücklässt, weil die über viele hundert Seiten aufgebauten Erwartungen nicht erfüllt werden. Eine Annahme, die man bei Joanthan Stroud getrost vergessen kann, man darf ihn ohne Abstriche zu den großen Geschichtenerzählern rechnen, die ein Publikum jeden Alters in ihren Bann zu schlagen vermögen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: cbj




 


 
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