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Malcolm Middleton

06.05., Schocken (Stuttgart)

Es sollte ein wunderschöner Abend mit zahlreichen Songperlen werden, doch das wusste ich erst hinterher.
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Begleitet von vier weiteren Musikern steigt das ehemalige ARAB STRAP-Mitglied Malcolm Middleton auf die in rotes Licht getauchte Bühne, und mit geschlossenen Augen zelebriert er hingebungsvoll seine feinen Songwriterperlen - gewohnt schottisch verquert, wie schon bei seiner Vorgängerband.

Middletons Lieder sind sehr persönlich, weshalb er über die Scherze seiner beiden aufgelegten Bandkollegen an Bass und Schlagzeug nur bedingt lachen kann. Bei seinen kurzen Ausflügen in die deutsche Sprache muss aber selbst er ob den Lachern des Publikums schmunzeln.

Middletons Texte handeln von den (Ver-)Wirrungen der Liebe und der daraus resultierenden Melancholie, die man in jedem Teil seiner Lieder wieder findet („Four Cigarettes“, „Fuck It, I Love You“). Mal zupft, mal schlägt der Schotte seine Akustikgitarre, entlockt ihr aber immer satte Töne in Moll und bettet sie in schräge Akkordfolgen und Rhythmen („Somebody Loves You“).

Seine charismatische Mitmusikerin Jenny Reeve, wie eine Elfe gekleidet, verleiht mit ihrer Geige oder am Piano den Songs eine zusätzliche Farbe. Mit den zierlichen Fingern bearbeitet sie zudem die Seiten ihrer Telecaster, welche blau und mit schottischer Flagge versehen ist.

Überhaupt erweist sich die Dame mit den großen, runden Augen als musikalisches Allroundtalent und intoniert sogar bei einigen Songs mit Middleton im Duett („Fight Like The Night“, „Stay Close Sit Tight“).

In ein paar Folksongs verleugnet die Band auch ihre Herkunft nicht, da sie das Publikum mit munterem Gefiedel, satten Akustikgitarren und stampfendem Beat mit in ihre schottische Heimat nimmt („We’re All Going To Die“, „A Brighter Beat“).

In solchen Momenten wird die Wohnzimmeratmosphäre die Malcolm Middleton an diesem Abend im Stuttgarter Schocken verbreitet kurz unterbrochen- doch auch im Wohnzimmer darf ja mal kurz gerockt werden.

Die ersten beiden Zugaben steht der Songwriter alleine auf der Bühne und begleitet sich auf seiner Akustikgitarre. Mit verschiedenen Zupftechniken und Rhythmen weiß Middleton auch in minimalster Form zu unterhalten.

Für zwei weitere Zugaben kommt seine Band wieder auf die Bühne um zum Abschluss ein wahres Indie-Gewitter zu entfachen: Das Feedback der E-Gitarren sägt, der Schlagzeuger trommelt wild auf sein rot glitzerndes Schlagwerk ein und Malcolm Middleton selbst lässt ebenfalls die E-Gitarre kreischen, ehe er sich und seine Band mit einem lockeren „Tschüß“ und „Cheers“ verabschiedet.
 
Fotos und Text: Fabian Toenges
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