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MindNapping 5

Seltsame Vorgänge im amerikanischen Hinterland sorgen für Nerven aufreibende Spannung.

(C) Audionarchie / MindNapping 5 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer fünfte Output der "MindNapping"-Reihe trägt den schlichten Titel "Witchboard" und ist nahezu zeitgleich mit der vierten Folge "Flutnacht" erschienen.  Das mit lediglich einem Wort angedeutete Thema lädt zu wilden Spekulationen über den Inhalt ein und die Erwartungen sind seit der Veröffentlichung von "Flutnacht" deutlich gestiegen. Mit eben jener Folge hat man den Maßstab gelegt, an dem sich kommende messen lassen müssen. Im Vergleich zum Vorgänger wird schnell klar, dass das hohe Niveau, besonders auf der inhaltlichen Ebene, nicht gehalten werden konnte und dieser Beitrag einen Rückschritt verkörpert. Woran liegt es?


Der Beginn stellt wie bei allen bisherigen Titeln die Weichen für einen spannenden und etwas mysteriösen Thriller. Die Vorgaben erinnern zwar wie bei einigen anderen Folgen auch an bekannte Vorbilder aus dem Kino, aber das tut dem Ganzen noch keinen Abbruch. Dies geschieht leider durch die Vorhersehbarkeit der Handlung, die sich beim aufmerksamen Hörer etwa zur Halbzeit der Produktion einschleicht. Man hält zwar noch nicht alle Fäden in der Hand, aber man ist sich doch ziemlich sicher, was sich hinter den unheimlichen Ereignissen verbirgt. Ein Kritikpunkt, den man mit der vierten Folge "Fluchtnacht" abgestellt glaubte.


Bitte nicht falsch verstehen, dieses Hörspiel ist sicherlich nicht schlecht produziert. Die Geschichte von zwei jungen Pärchen, die auf ihrer Reise nach Florida durch einen Wildunfall mitten im Nirgendwo eine Panne haben und in einer heruntergekommenen Waldhütte übernachten müssen, hat durchaus ihre Momente und erzeugt die eine oder andere Gänsehaut. An manchen Stellen erinnert "Witchboard", was Stimmung und Figurenkonstellation betrifft, frappierend an die dritte Folge "Der Trip". Dies betrifft aber eher den Flair der Story als den Inhalt von "Witchboard", die musikalische Untermalung und die zum Einsatz kommenden Geräusche sind gut gewählt und erleichtern das Kopfkino genau an den richtigen Stellen.


Bei den Sprechern hat man wieder alles richtig gemacht, mit einer großen Ausnahme: Daniel Welbat. Bereits in "Der Trip" war seine Performance als Warren King das eine oder andere Mal recht anstrengend, passte aber zu seiner Rolle als jungendlicher Draufgänger, der den Mädchen imponieren wollte und für sich die Rolle des Alphamännchens der Gruppe vorsah. In "Witchboard" spielt Welbat seine Rolle als Ron eins zu eins genauso wie Warren King, vielleicht allenfalls noch nerviger als in der dritten Folge. Das stellt ein wirkliches Ärgernis dar, auch wenn man "Der Trip" nicht kennt, besteht die Rolle als Ron nur aus lauten und nervigen Beleidigungen, Sticheleien und schlechten Witzen. Auch wenn die Story vom Drehbuch so angelegt sein sollte, ist das an dieser Stelle eindeutig zu viel und schmälert das Hörvergnügen. Allen anderen Sprechern kann man wieder einmal mehr nur eine gelungene Arbeit attestieren.


Das Cover ist wie immer gut gewählt und fängt eine Schlüsselszene des Hörspiels ein. Das erste Werk von Carsten Steenbergen ist für sich stehend ein gutes und unterhaltsames Hörspiel, im Kontext der gesamten Reihe aber leider ein Rückschritt, was insbesondere die inhaltliche Vorhersehbarkeit betrifft. Man sollte aber auch berücksichtigen, dass jeder Titel, der nach dem absoluten Höhepunkt "Flutnacht" erscheint, kein leichtes Spiel beim Hörer haben wird. Trotz einiger Abstriche ein solider Beitrag. Trotz einiger Kritik ist zu hoffen, dass Carsten Steenbergen auch weiterhin als Autor für die Reihe zur Verfügung steht und spannende Geschichten beisteuert, denn düster, unheimlich und vor allem Nerven zerfetzend geht es in "Witchboard" auf alle Fälle zu.



# # # Oliver Fleischer # # #



Publisher: Audionarchie





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