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Mord in Serie 14

Auf einer Leipziger Großbaustelle wird die halb verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Scheinbar wurden sie und ihr ungeborenes Kind in einer verborgenen Kammer bei lebendigem Leib eingemauert.

(C) Contendo Media / Mord in Serie 14 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenManche Verbrechen setzen ein besonderes Maß an Kaltblütigkeit voraus, um begangen zu werden. Zu dieser Kategorie zählt sicherlich der makabre Fund auf einer Großbaustelle in Leipzig. Selbst hartgesottene Polizeiermittler sind von der Entdeckung schockiert. In einem türen- und fensterlosen Raum, der auf keinem Plan des Gebäudes verzeichnet ist, stoßen Bauarbeiter auf die verweste Leiche einer jungen Frau. Schnell dringen erste Informationen nach außen und rufen die Presse auf den Plan.


Die Polizei muss schnell erste Ergebnisse präsentieren. Schon nach kurzer Zeit gibt es einen ersten Ermittlungserfolg, Spurensicherung und Pathologie gelingt es, die Identität der Toten zu klären. Ihr Name lautet Eva Ross. Die Information besitzt eine gewisse Brisanz, handelt es sich bei der Verstorbenen schließlich um die vermisste Schwägerin des damaligen Bauleiters Nick Zabel. Mit ihm ist schnell der Hauptverdächtige für das abscheuliche Verbrechen gefunden, da er Zutritt zur Baustelle hatte und ein persönliches Verhältnis zum Mordopfer unterhielt, außerdem verstrickt er sich in den Befragungen in Widersprüche.


Die ermittelnde Kommissarin Schulz ist sich sicher, den Fall bald zu den Akten legen zu können. Doch es fehlen die letzten eindeutigen Beweise und so gelingt es Zabel mithilfe seines Rechtsanwalts, wieder auf freien Fuß zu gelangen. Doch dann nimmt das Geschehen einen unerwarteten Verlauf, Nicks Ehefrau wird entführt. Wer steckt hinter dem Verbrechen und welche Ziele verfolgt er?


Die Beseitigung von Personen, die beim Erreichen wichtiger Lebensziele wie Liebe, Reichtum und Macht im Wege stehen, gehört zum klassischen Repertoire des Krimis. Ein beliebtes Mittel, jemanden für immer zum Schweigen zu bringen, war es schon im Mittelalter, ihn einfach einzumauern und hinter dicken Mauern seinem Schicksal zu überlassen. Diese kaltherzige Methode ist der Ausgangspunkt für Folge 14 der Reihe "Mord in Serie".


Wie bereits von früheren Episoden bekannt, ist dabei das Offensichtliche nicht immer der Weg zur Lösung des Verbrechens. So schlägt die Handlung auch bei "Eingemauert" einige Haken, bevor man über die Ziellinie geht, allerdings dürften alte Krimihasen bereits auf der Hälfte der Wegstrecke erraten, wohin der Hase läuft.  Im aktuellen Fall gibt man sich betont Action-orientiert, was die Handlung geradlinig und schnell vorantreibt und "Eingemauert" zu einer unterhaltsamen Angelegenheit werden lässt.


Wichtige Details werden dem Hörer rückblickend in Flashbacks einiger der Figuren präsentiert, sodass am Ende nur der Hörer über alle tatsächlichen Tathergänge informiert ist, was der Story zusätzlich an Originalität verleiht. Freunde des feinsinnigen Krimis sind hier jedoch definitiv fehl am Platz, das Augenmerk liegt eindeutig auf Spannung, Action und einer Portion Horror, aber sicherlich nicht ausschweifender Ermittlungsarbeit und logischen Schlussfolgerungen.


Jeder Ort hat eine ganz eigene Geräuschkulisse, so ist es sicherlich nicht verwunderlich, wenn eine deutsche Großstadt einen anderen Klang besitzt als ihr Äquivalent in den Vereinigten Staaten. Die Besonderheiten authentisch einzufangen, ist seit Anbeginn der Reihe einer der großen Pluspunkte. Dies gilt aber auch für sämtliche Maschinen, Fahrzeuge und sonstige Gegenstände, die sich in den Geschichten wiederfinden. Jedes Geräusch ist glaubwürdig und bietet dem Hörer eine zusätzliche Möglichkeit, in die Handlung abzutauchen.


Mittlerweile hat es sich bei "Mord in Serie" eingebürgert, die Produktionen mit einem guten Dutzend an Stimmen auszustatten, wobei es nicht selten vorkommt, dass auch die kleinsten Nebenrollen noch hochkarätig besetzt sind. "Eingemauert" macht hier keine Ausnahme und kann mit großartig aufgelegten Sprechern glänzen. An dieser Stelle zu nennen sind hier sicherlich Tobias Kluckert in der Rolle des undurchsichtigen Nick Zabel, Kathrin Heß als Eva Ross, die sehr beeindruckend die letzten Momente im Leben ihrer Figur veranschaulicht, und einmal mehr die Hörspiellegende Norbert Langer, der mit seiner unverkennbaren Stimme auch diese Produktion bereichert.


Etwas farblos bleibt lediglich Oliver Michaelis in der Rolle des Lutz Neumann, sein Auftreten bleibt zu blass für eine Figur, die vom Hass auf eine bestimmte Person getrieben wird, die seiner Ansicht nach das private und berufliche Leben zerstört hat. Unter dem Strich bleibt ein solider Beitrag, der sicherlich nicht eine der Spitzenpositionen innerhalb der Reihe einnimmt, aber zwei wichtige Voraussetzungen für einen gelungenen Thriller mitbringt: Spannung, die einen bis zum Schluss vor den Boxen verharren lässt, und ein ordentliches Maß an Action, sodass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann.

 

# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media/Delta Music




 


 
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