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Mord in Serie 23

Till und seine Verlobte besuchen ihren alten Freund Jamie in Florida und freuen sich auf Sonne, Strand und kalte Drinks. Noch ahnen die beiden nicht, dass sich der Ferientrip in einen Ausflug in den Tod entwickelt.

(C) Contendo Media / Mord in Serie 23 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEs sollen die schönsten Wochen des Jahres werden. Das junge Pärchen Till und Anne reist nach Florida, um ihren Bekannten Jamie zu besuchen, der hier eine Tauchschule betreibt. Die beiden Deutschen freuen sich auf ein paar unbeschwerte Wochen voller Sonne, Strand und Meer. Eines Nachmittags machen die beiden Männer während eines Tauchgangs eine ungewöhnliche Entdeckung. Sie stoßen auf das Wrack eines U-Boots. Dieses scheint jedoch nicht aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu stammen, sondern erst seit kurzem auf dem Meeresboden zu liegen.


Man beschließt das Boot genauer unter die Lupe zu nehmen, da man die nicht unbegründete Hoffnung hegt, an Bord auf eine wertvolle Fracht zu stoßen. Die Aussicht auf Reichtum und Geld sorgen für Euphorie, die jedoch ein jähes Ende findet. Das Gebiet um das gesunkene Schiff ist mit Haien verseucht. In letzter Sekunde gelingt es, im Inneren des Wracks Zuflucht zu finden. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, denn die Sauerstoffreserven sind begrenzt, dazu kommt es zwischen den dreien zu wachsenden Spannungen. Als ob das noch nicht genug wäre, nährt sich eine weitere tödliche Bedrohung.


Auf über 20 Folgen hat es die Reihe "Mord in Serie" mittlerweile gebracht und wartete stets mit guten bis sehr guten Geschichten für den Hörer auf, da ist es nicht allzu überraschend, wenn nun die erste eher durchwachsene Geschichte hier ihren Einzug hält. Die Story, die dem Hörer präsentiert wird, erinnert an jene B und C-Movies, die ihren Weg in die hinteren Regale der Videotheken fanden. Wir begegnen hier Protagonisten, die sich eher durch ihr gutes Aussehen als ihre Intelligenz auszeichnen. Mexikanische Kartellgangster machen ihre Aufwartung und dazu gesellt sich ein blutrünstiges Hairudel, das die Überreste eines U-Boots vor der Küste Floridas zu seinem neuen Jagdrevier auserkoren hat.


Bis die Geschichte allerdings erstmalig an Fahrt aufnimmt, vergeht einige Zeit, in dem der Hörer das Balzverhalten der beiden Männer um Anna verfolgen darf, was für die eigentliche Handlung allenfalls untergeordnete Relevanz besitzt. Dies ändert sich erst, nachdem man beschließt, dem rätselhaften U-Boot einen Besuch abzustatten und seine mögliche Ladung zu versilbern. Die Szenen unter der Wasseroberfläche haben durchaus etwas Beklemmendes und wissen den Hörer schnell zu begeistern. Die scheinbar aussichtslose Lage nach dem ersten Haiangriff ist fast greifbar und sorgt für eine ordentliche Drehung an der Spannungsschraube.


Auch der anschließende Konflikt mit den mexikanischen Gangmitgliedern hält eine ordentliche Portion Action bereit, die für den ersten Teil des Hörspiels entschädigt. Wendungen im Handlungsgeschehen gibt es, wie bei "Mord in Serie" gewohnt, auch bei dieser Story zu entdecken, sie fallen allerdings weniger überraschend aus als es so manches Mal in der Vergangenheit der Fall war. Ein weiteres Markenzeichen, ein Ende, das der Hörer für sich interpretieren kann, wird dieses Mal gar nicht berücksichtigt und durch ein geradliniges Finale ersetzt.


Das Sounddesign verdient auch dieses Mal das Prädikat erstklassig. Schon von der ersten Minute an wähnt man sich unter der heißen Sonne Floridas, sodass man bereits nach minimaler Anlaufzeit auf das weitere Geschehen eingestimmt ist. Gelungen sind auch die Unterwasserszenen, bei denen man bewusst auf einen dumpfen oder verzerrten Klang zugunsten der Verständlichkeit der Sprecher verzichtet hat. Da Haie unter Wasser nur wenig an Geräuschen verursachen, entfällt hier ein hoher Erzählanteil auf die Sprecher, was allerdings ohne störend zu wirken gelingt. Die Dialoge sind wieder sehr natürlich geraten und überzeugen über weite Strecken. Die Strandszene jedoch hätte eine Kürzung gut vertragen können, denn es ermüdet bereits nach wenigen Minuten den beiden Männern bei ihrem Buhlen um Anne zu folgen und bringt die Geschichte in keiner Weise voran.


Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen innerhalb der Reihe bleibt die Anzahl der Sprecher hier im einstelligen Bereich, was der Geschichte jedoch keinesfalls schadet. In den Hauptrollen sind Pascal Finkenhauer, Katharina von Keller und Jan Rönfeldt zu hören, die eine sehr professionelle Arbeit abliefern und das Maximum aus ihren Rollen herausholen. Dazu kommen bekannte Hörspielgrößen wie Wolf Frass, Robert Missler und Uve Teschner, die hier als Gangster ihr Können zeigen.


Jürgen Thormann als mexikanisches Gangmitglied kann leider nicht überzeugen, sein Akzent wirkt leider nicht authentisch, sondern bemüht, was zum Glück nicht weiter ins Gewicht fällt, da er hier nur in einer Nebenrolle zu hören ist. "In tödlicher Tiefe" bleibt leider inhaltlich hinter den gewohnten Standards der Serie zurück, trotz einiger Wendungen ist der Plot vorhersehbar. Die hohe Qualität beim Einsatz von Soundeffekten und die musikalische Gestaltung können einiges Boden gut machen, heben dieses Hörspiel allerdings nur auf gutes Mittelmaß.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media




 


 
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