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Movie-Review: Drachenläufer (DVD)

Wieder einmal hat es ein Bestsellerroman auf die Leinwand geschafft. Die Rede ist vom Drachenläufer - einer Geschichte über Freundschaft, Verrat, Krieg und Loyalität, aber auch über Afghanistan und seiner Hauptstadt Kabul - erzählt in unvergesslich schönen Bildern.

Drachenläufer (c) Weber Shandwick / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Film:
Regie: Marc Forster 
Drehbuch: David Benioff 
Darsteller: Shaun Toub, Said Taghmaoui, Khalid Abdalla, Atossa Leoni, Homayoun Ershadi 
Laufzeit: 123 min.

Das Drama Drachenläufer basiert auf dem 2003 erschienen Roman The Kite Runner von Khaled Hosseini, welcher als Kind, wie seine Hauptfigur Amir, vor den einmarschierenden Sowjets nach Amerika floh.
Die Geschichte beginnt mit einem Anruf. Eine Stimme verspricht Amir die Möglichkeit zur Wiedergutmachung eines vor langer Zeit begangenen Unrechts. Dafür muss dieser aber zurück in seine Heimat Afghanistan. In seiner Kindheit lebte Amir zusammen mit seinem Vater als wohl situierte Großbürgerliche in der Hauptstadt Kabul. Er und sein bester Freund Hassan sind begeisterte Drachensteiger. Da Hassan ein Mitglied der diskriminierten Minderheit der Hazara ist, kommt es bald zu einem dramatischen Zwischenfall und Amir trifft eine folgenschwere Entscheidung…

Der Film zeigt in beeindruckender Weise die kulturellen Eigenheiten dieses Landes und seiner Bewohner, den Einmarsch der roten Armee und Schrecken der Taliban-Herrschaft. Auch das Leben der afghanischen Einwanderer in Amerika - ihre Gratwanderung zwischen Tradition und den Werten dieser neuen Welt - werden ansatzweise thematisiert.

Die DVD:
Spezials: Kommentar von Marc Forster, Khaled Hosseini und David Benioff; Worte aus dem Drachenläufer; Bildergalerie sowie Original Kinotrailer
Sprachen & Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch   
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Der Regisseur:
Der Schweizer Marc Forster ist durch Filme wie Finding Neverland, dem Thriller Stay, Monster`s Ball (Oscar für Halle Berry) und der Komödie Stranger than Fiction längst kein Geheimtipp mehr.

Das Fazit:
Ein wirklich sehenswerter Film. Wundervolle Aufnahmen, die ohne lächerlich übertriebenen Soundtrack und sinnlose 0815-Dialoge á la Hollywoodmanier auskommen. Anstelle dessen bietet Drachenläufer eine bewegende Geschichte und ein klassisches, beinahe schon kitschiges Happy End.


###Manuela Klinger###


Das Erstlingswerk von Kahled Hosseini "Drachenläufer" hat unter selbigen Namen seinen Weg ins Kino gefunden.  Die Struktur des Filmes ist die eines klassischen Melodrams, in dem sich der Held auf eine Reise begeben muss, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Hier ist es ein Anruf der den mittlerweile im Exil in Amerika lebenden afghanischen Schriftsteller Amir (Khaled Abdalla) auf eine Reise in seine Vergangenheit versetzt und ihn zwingt seine Schuld aus Kindertagen zu begleichen.
Der Protagonist blickt auf seine Kindheit im Kabul der frühen siebziger Jahre zurück und auf die innige und doch ungleiche Freundschaft die ihn damals mit seinem Freund Hassan verband.

In einer Zeit noch vor der Machtübernahme durch die Taliban, den Fraktionskämpfen der Mudschahedin und der sowjetischen Invasion von 1979 zeigt sich die Hauptstadt Kabul, die zum Großteil den Handlungsrahmen bietet, lebendig, weltoffenen und an der Schwelle zur Modernität. In ihr leben die zwei unterschiedlichen Freunde, der wohl situierte Amir (Zakaria Ibrahimi), der gebildet, verträumt aber auch schwächlich ist und Hassan (Ahmad Khan Mahmoodzad), furchtlos und geschickt, aber als Sohn des Hausdieners in Amirs Zuhause sozial schlecht gestellt und als Angehöriger der Hazara außerdem von den in Kabul dominierenden Pachtunen verachtet.

Die bedingungslose Zuneigung die Hassan für Amir empfindet wird ihm zuletzt zum Verhängnis. Die Schlüsselszene des Films zeigt Hassan wie er in einem Hinterhof zum Opfer einer religiös wie ethnisch motivierten Gewalttat wird. Amir wird dabei zum stillen Beobachter der Schändigung, schreitet jedoch nicht ein. Unfähig später mit seinen Schuldgefühlen umzugehen beginnt Amir Hassan zu verachten und einen eklatanten Verrat an seinem Freund zu begehen. Erst Jahre später findet er die Gelegenheit sein Versagen, das schwer auf ihm Lastet, wieder gutzumachen...

Der Film entführt den Zuseher in eine fremde Welt, die in ihren menschlichen Konflikten jedoch vertraut wirkt und schickt ihn auf eine emotionale Achterbahnfahrt. "Drachenläufer" ist ein Film von Schuld und Wiedergutmachung, von Vergebung und Erlösung. Er ist berührend und wachrüttelnd, wollte Autor Hosseini mit seinem Werk eben auch eine politische Message überbringen. So ist die Schlüsselszene von Hassans Vergewaltigung vor allem auch symbolisch gemeint, als Sinnbild für die Schändigung des Landes, das von ausländischen Mächten besetzt und von religiösen Fanatikern terrorisiert wurde, während der Rest der Welt die Augen schloss.

Auch jene die den Roman bereits gelesen haben, werden von der Verfilmung begeistert sein können. Regisseur Marc Foster (Monster’s Ball, Stay, Schräger als Fiktion, Wenn Träume fliegen lernen) hat es geschafft die Stärken, wie den intimen Ton des Romans, in den Film zu transportieren und gibt den emotionalen Kern des Werks gebührend wieder. Insgesamt hält sich der Film eng an den Bestseller, speziell die Kindheitsszenen in Kabul fangen den Zauber der Literarschen Vorlage ein. Der Film enthält wunderschöne, epische Bilder von einem Afghanistan, das so im Moment verloren zu sein scheint. Zu erwähnen sind auch die beeindruckend in Szene gesetzten Drachenjagt - Tuniere, denen Buch und Film ihren Namen verdanken. Das alles macht "Drachenläufer" zu einem wirklich sehenswerten Film.


###Carolina Kopf###

Dreamworks Pictures & Paramount Productions
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