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Movie-Review: Postal - Directo's Cut (Splendid)

Nein, dieses Review wurde nicht mit Nazigold finanziert. Wurde es aber der Film "Postal"? Was hat der deutsche Meisterregisseur Dr. Uwe Boll diesmal verbrochen? Vielleicht Gutes?

Postal (c) SplendidViele Cineasten werden Uwe Boll nur durch negative Reviews und böse Forumsbeiträge kennen, einige aber sicher auch nach dem sie seine mehr oder weniger gelungenen Videospielverfilmungen gesehen haben: House Of The Dead (2003), Alone In The Dark (2005), BloodRayne (2005), Dungeon Siege (2007) ua. Seine Filme sind durch die Bank immer hochkarätig besetzt mit Haudegen wie Ben Kingsley, Michael Madsen, Christian Slater, Burt Reynolds oder auch Jason Statham. Trotzdem sind die Filme bei Kritikern und Fans immer durchgefallen, was aber auch daran liegen könnte, dass es sich einfach „nur“ um Videospielverfilmungen handelt. Viele scheinen dieses kleine Detail vergessen zu haben: Boll wollte sicher keine zweiten Blockbuster á la „Saving Private Ryan“, „Findet Nemo“ oder „Episode III“ erschaffen. Diesmal könnte es ihm aber gelungen sein, mit „Postal“ mehr als nur eine trashige und einfallslose Videospieladaption zu erschaffen.


Boll hat diesmal auf große Namen verzichtet und den Film  - für das Allgemeinpublikum – mit nur eher unbekannten Namen besetzt. Dude (Zack Ward), der soeben seine Arbeit verloren hat, lebt mit seiner untreuen Frau Bitch und dem Hund „Champ“ in einem heruntergekommen Wohnwagen im Trailer Park des Kaffs „Paradise“. Nach einem gescheiterten Vorstellungsgespräch versucht er seinen Onkel Dave (Dave Foley) um Geld anzupumpen. Dieser ist selbsternannter Guru der apokalyptischen Sekte … und wurde soeben von seinem Assistenten Richard (Chris Coppola) darüber unterrichtet, dass er der amerikanischen Regierung über eine Million U.S. Dollar schuldet und somit bankrott ist. Dude plant nun gemeinsam mit seinem Onkel Dave, die in „Little Germany“ zwischengelagerten „Krotchy Dolls“ zu stehlen. Denn schon eine dieser Puppen ist auf einer Internetauktionsplattform mehrere 1000 U. S. Dollar wert. Was die beiden nicht wissen: im Hinterzimmer eines Gemischtwarenladens in „Paradise“-City befindet sich das Versteck der Taliban inklusive Osama Bin Laden. Diese haben nämlich die „Krotchy Dolls“ vor dem Import in die U.S.A. mit Kapseln des Erregers des Vogelgrippe Virus „A/H5N1“ bestückt und wollen die Puppen auch aus dem Lagerhaus entwenden. Lange dauert es also nicht mehr bis die beiden Gruppen aufeinander treffen und ein sehr, sehr blutiges Massaker in „Paradise“ City hinterlassen.


In „Postal“ wird mit derben Seitenhieben auf die U.S.-amerikanische Gesellschaft (und auch unsere) nicht gespart, ganz im Gegenteil: wie die Untertitelung des DVD-Covers schon sagt „South Park Live Action“ sind Vergleiche zur gleichnamigen Cartoon-Serie überall zu finden. Boll ist es gelungen einen absolut politisch unkorrekten und komischen Film zu machen, der einigen Zusehern aber auch zu viel werden könnte, da der Humor sich immer ganz, ganz weit unter der Gürtellinie bewegt – mit Fäkalhumor und Naziwitzen wird nicht gespart. Auch hat er es diesmal geschafft, aus den beiden „Postal“ Spielen storymässig einiges herauszuholen. Humoristisch und gesellschaftskritisch bewegt sich der Film irgendwo zwischen Troma und - wie bereits erwähnt – South Park. Herr Boll hat auch schon angekündigt, eine Fortsetzung zu drehen, auch wenn diese „nur“ auf DVD erscheinen sollte. „Postal“ sollte man schon einmal gesehen haben, um zu erkennen, dass es auch deutsche Regisseure geben kann, die sich mal was trauen!


Die DVD selbst ist einem regulären DVD-Case, das sich wiederum in einer schönen, aufklappbaren Pappbox befindet. Der Film, der im Director’s Cut um 12 Minuten länger ist, dauert insgesamt ca. 114 Minuten. Anschauen kann man „Postal“ endlich auch in der englischen Originalfassung als auch in deutscher Sprache. Beides ist auch beim Audiokommentar des Regisseurs möglich, da hat sich Herr Boll wirklich Mühe gemacht, denn dieses ist ebenfalls auf Englisch oder Deutsch zu hören. Zusätzlich gibt’s noch eine nette Featurette, Behind The Scenes Material, Deleted Scenes und das Musikvideo zum Film.



###Thomas Sulzbacher###
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