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Oneiros – Tödlicher Fluch

Überall auf der Welt ereignen sich seltsame Unfälle, der Tausende zum Opfer fallen. Alle Fälle sind ähnlich, die Menschen fallen einfach um und sind tot.

(C) Knaur Verlag / Oneiros - Tödlicher Fluch / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBricht eine neue Seuche über die Menschheit herein oder steckt etwas vollkommen anderes hinter den beunruhigenden Ereignissen? Ihre Zahl ist gering. Sie leben über den gesamten Erdball verstreut, versteckt unter den Menschen. Sie verfügen über eine besondere Gabe, die sie für den Tod unsichtbar macht. Nur im Schlaf machen sie den Tod auf sich aufmerksam, können jedoch nicht von ihm geholt werden. Aus Zorn tötet der Schnitter alles im Umkreis dieser Verfluchten, egal ob Pflanze, Tier oder Mensch.


Der Bestatter Konstantin Korff ist einer dieser Todschläfer, dem es gelungen ist, seine furchtbare Gabe zu kontrollieren, sich aus den Intrigen der unterschiedlichen Gruppierungen der Verfluchten zurückzuziehen und der nun versucht, ein normales Leben zu führen. Doch dieser Traum findet ein jähes Ende, als sich ein alter Bekannter an Korff wendet und ihn auf ein furchtbares Ereignis in Paris aufmerksam macht. Ein Flugzeug ist ungebremst in den Flughafen Charles de Gaulle gerast. Das Ungewöhnliche daran ist die Tatsache, dass alle Passagiere bereits tot waren, ohne ein Anzeichen für eine Krankheit oder einen gewaltsamen Tod.


Ein neuer mächtiger Todschläfer hat die Bühne betreten und gleich mehrere Interessengruppen versuchen seiner habhaft zu werden. Neben der Jagd nach dem Unbekannten erweckt eine Legende die Aufmerksamkeit von Konstantin. Immer wieder wird von Edelsteinen berichtet, die den Fluch brechen können. Ist dies nur ein Gerücht unter den Trägern der seltsamen Gabe oder ist tatsächlich mehr dran an der Legende der Gevattersteine?


Die Zahl der deutschen Fantasy-Autoren ist überschaubar. Die Zahl derjenigen die auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus mit ihren Werken Erfolg haben, lässt sich an fünf Fingern abzählen. Einer aus diesem kleinen, erlauchten Kreis ist der in Homburg lebende Markus Heitz. Spätestens mit seinem Epos "Die Zwerge" dürfte er einem größeren Publikum bekannt sein, seitdem verfasste er viele weitere spannende und erfolgreiche Romane. Der Schwerpunkt dieser Werke liegt dabei auf Kreaturen, wie Vampiren, Werwölfen und Dämonen. In "Oneiros" wird bewusst auf solch übersinnliches Figurenpersonal verzichtet, die Hauptcharaktere sind durch die Bank Menschen. Zugegebenermaßen Menschen mit besonderen Fähigkeiten.


Heitz gelingt es hier auf über 500 Seiten, seine ganz eigene Welt zu kreieren, die dem Genre eine neue Facette hinzufügt. Das Grundthema der Menschen, die vom Tod nicht gesehen werden, ist jedenfalls noch nicht allzu häufig zwischen zwei Buchdeckel gepresst worden. Wer ein fantastisches Buch sucht, das neue Impulse zu vermitteln mag, ist hier sicherlich an der richtigen Adresse. Wie bereits in seinen anderen Büchern kommt auch hier kaum Langeweile auf, denn Heitz` Romane zeichnen sich allesamt durch ein hohes Maß an Action aus, wobei auch "Oneiros" keine Ausnahme macht.


Eine simple Schwarz-weiß-Malerei wird man im neuen Heitz vergeblich suchen, denn alle Charaktere haben eine ganz eigene Motivation für ihr Handeln und sind für den Leser dabei durchaus nachvollziehbar. Häufig schwankt man zwischen Mitgefühl und Abscheu für diese außergewöhnlichen Menschen. Eine solche Tiefe erreichen die Nebenrollen in diesem unterhaltsamen Fantasy-Spektakel allerdings nicht, dafür ist ihre Lebensspanne meist einfach zu kurz.


Wer den herkömmlichen Repräsentanten der Fantasy-Literatur vorübergehend den Rücken kehren möchte, um frischen, neuen Ideen eine Chance zu geben, ist bei "Oneiros" goldrichtig. Hier wird alles geboten, was das Fantasy-Leserherz höher schlagen lässt. Hohes Tempo, schillernde Figuren und nervenaufreibende Action. Ein typischer Heitz in neuem Gewand. Gut!



# # # Justus Baier # # #



Publisher: Knaur Verlag





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