Mehrere Überlebende von Begegnungen mit den außerirdischen Jägern schließen sich zusammen, um den Spieß umzudrehen. Mit erwartbarem Blutzoll!
Wenn im September mit "The Predator" einer der kultigsten Science-Fiction-Franchises aller Zeiten auf die Leinwand zurückkehrt, wird sich zeigen, ob Regisseur Shane Black dessen bedrohlichen Charme erfolgreich beschworen hat – die Verantwortung den äußerst kritischen Fans gegenüber ist eine gewaltige, allein schon aufgrund der Tatsache, dass der gute Mann ja schließlich selbst als Schauspieler beim Original von 1987 mit dabei war. Sein Pendant, was die Gefilde der Comics betrifft, ist in gewisser Hinsicht Chris Warner, der 1988/89 mit
"Predator: Concrete Jungle" die allererste von vielen Miniserien gezeichnet (und übrigens auch das Konzept "Aliens vs. Predator" auf den Tisch gebracht) hat.
Bei "Predator: Hunters", im vergangenen Jahr wie gewohnt bei Dark Horse und hierzulande rechtzeitig vor dem aktuellen Kinostart bei Cross Cult eschienen, fungiert er als Autor und sorgt für ein Comeback von Enoch Nakai, dem Protagonisten von
"Predator: Big Game" (1991). Dem Navajo, der während seiner Militärzeit aus einer Konfrontation mit einem Predator siegreich hervorging, kommt das Angebot einer Gruppe von weiteren Überlebenden entsprechender Begegungen angesichts seines tristen Jobs sehr gelegen. Per Schiff geht es auf eine abgelegene Insel, auf der die angriffslustigen Außerirdischen nachweislich aktiv sind. Doch wie so oft geht die Gefahr nicht ausschließlich von ihnen, sondern auch von Menschen aus...
Hardcore-Fans der Comics werden sich wohl sehr über das Wiedersehen mit Enoch Nakai sowie Mandy Graves aus "Predator: Bad Blood"( 1993/94) freuen, außerdem ist mit Jaya Soames die Urenkelin von Captain Soames aus "Predator: Nemesis" (1997/98) dabei. In Sachen Oldschool-Flavour belässt es Chris Warner jedoch nicht nur dabei, sondern baut auch die seit dem ersten Film mit dem Franchise assoziierten Komponenten "Dschungelsetting" und "Elitetruppe" ein, ergänzt mit einer angenehm geradlinigen Story, einem netten Twist bezüglich der Gastgeber des Anti-Predator-Teams und solidem Artwork von Francisco Ruiz Velasco. Hoffentlich erjagen genügend deutsche Leser diesen Band, um Cross Cult die Entscheidung bezüglich der in den USA gerade erscheinenden Fortsetzung zu erleichern.