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Professor Dr. Dr. Dr. van Dusen 6

Der Professor braucht Urlaub! Da erscheint eine ausgedehnte Reise auf den alten Kontinent genau das Richtige. Doch bereits bei der Überfahrt kommt die Denkmaschine nicht daran vorbei sein Können unter Beweis zu stellen.

(C) Folgenreich/Universal Music / Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen 6 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Ära der Originalstoffe des mit der Titanic untergegangenen Autors Jaques Futrelle beginnt mit "Die Perlen der Kali" und kann durchaus als kleine Verbeugung vor dem Autor verstanden werden. Professor van Dusen reist mit seinem Freund und Assistenten Hutchinson Hatch an Bord eines unsinkbaren Ozeanriesen nach Europa. Der Grund für die Seereise über den großen Teich ist dem Umstand geschuldet, dass der Professor massivst überarbeitet ist und dringend etwas Ruhe benötigt. Um diese zu finden, begibt sich die Denkmaschine auf eine ausgedehnte Reise rund um den Globus. Michael Koser, der ab dieser Folge allein für die Skripte verantwortlich zeichnet, verpflanzt van Dusen aus seinem gewohnten Umfeld, die Metropole "New York", in ein weiteres uneingeschränktes Betätigungsfeld. Mit der beginnenden Reise des Professors steht dem Autor nämlich buchstäblich die weite Welt offen.


Die neuen Möglichkeiten werden auch sofort konsequent genutzt. Kaum hat die Columbia den Hafen von New York verlassen, ereignet sich auch schon das erste Verbrechen an Bord des Luxusliners. Die berühmten Perlen der Kali sind verschwunden und Professor van Dusen muss den Müßiggang unterbrechen, um sein kriminalistisches Genie unter Beweis zu stellen. Der Täter ist dank seiner Denkarbeit rasch überführt, doch als man den Dieb verhaften und unter Arrest stellen will, erlebt man eine böse Überraschung: Die Perlen wurden ein weiteres Mal gestohlen und der ursprüngliche Räuber ermordet. Nun steht die Denkmaschine vor einer wirklichen Herausforderung auf dem Gebiet der Kriminalistik.


Michael Koser wählt für seine erste selbst erdachte "van Dusen"-Geschichte einen klassischen Rahmen, der in der Kriminalliteratur häufig zum Einsatz kommt. Ein geschlossener Raum, in diesem Fall der Ozeanriese Columbia, mit einem begrenzten Personenkreis an Bord, in dem der Detektiv den Täter ermittelt. Bereits mit Beginn der Ausformung des Krimis als eigene Literaturgattung zählt der geschlossene Raum (locked room) zu den klassischen Sujets dieser Sparte. Den Kreis der Verdächtigen legt der Autor hier zum Glück groß genug an, dass nicht bereits nach wenigen Minuten erkennbar ist wer hinter den an Bord verübten Verbrechen steckt. Zusätzlich werden einige Winkelzüge in die Handlung eingewoben, die den Hörer auf eine falsche Fährte führen. Dies können vom Rezipienten allerdings nicht als solche durchschaut werden, da ihnen wichtige Informationen vorenthalten werden, über die nur der Detektiv verfügt.


Der Produktion hört man ein wenig an dass es sich um ein Radiohörspiel aus den 1970er Jahren handelt. Die beginnt schlicht und ergreifend bei der Abmischung und der minimalistischen Produktion. Dazu kommt eine eher spartanische Untermalung mit Geräuschen, wie sie für viele Produktionen durchaus üblich war. Doch dies alles tut der guten Geschichte keinen Abbruch. Im abschließenden Kommentar, der bisher jede Folge hinten angestellt war, wird unter anderen auf die gelungene Musikauswahl eingegangen. Ein Umstand, der nicht geteilt werden kann, gerade die zum Einsatz gebrachte Musik ist an mancher Stelle einfach zu fröhlich und ausgelassen und passt auch nicht wirklich zu einer Überfahrt mit einem Luxusliner. Doch wie heißt es so schön: Die Geschmäcker sind halt verschieden.
Die Sprecher gehen wie in allen bisherigen Folgen auch in ihren Rollen auf und sorgen für deren glaubwürdige Interpretation, allen voran natürlich wieder einmal mehr Friedrich W. Bauschulte als Professor van Dusen und Klaus Herm als Hutchison Hatch. Im direkten Vergleich zur letzten Folge hat eindeutig "Die Perlen der Kali" die Nase vorn, denn hier wird dem Hörer ein unterhaltsames Kriminalhörspiel mit durchdachten Plot und interessanten Figuren präsentiert, das auch nach mehrmaligem Hören keine Abnutzungserscheinungen aufweist.  



# # # Oliver Fleischer # # #



Publisher: Folgenreich/Universal Music





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