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RECOIL - subHuman

Mute/EMI

RECOIL subhuman (c) Mute/EMI / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBereits sieben Jahre ist es her, dass ex-DEPECHE MODE-Mann Alan Wilder sein Projekt RECOIL das letzte Mal aufleben ließ. Und viele werden wahrscheinlich gar nicht mehr mit einem Nachfolger zum damaligen „Liquid“ gerechnet haben. Der ist jetzt aber in Form von „subHuman“ da, und bereitet mir erneut einiges Kopfzerbrechen. Waren RECOIL Ende der Achtziger in erster Linie bloß Wilders Kontrastprogramm zu DM, so wurde im Laufe der Zeit das musikalische Spektrum dermaßen breit, dass man mittlerweile die sieben überlangen Songs hier nicht mehr wirklich wo einordnen kann. Und das, finde ich, ist auch in Ordnung so – und durchaus beabsichtigt. Da werden MASSIVE ATTACK zitiert, bisweilen werden DEATH IN VEGAS kurz touchiert, da klingt auch kurz mal TOM WAITS an oder GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR schauen auf ’nen Kaffee vorbei und lassen gleich ein paar Beats da. Wilder gießt hier wieder einmal seine finsteren Visionen und gewagte Klangexperimente in einen giftgrünen Pool, rührt fleißig um, holt sich auch noch den apokalyptischen Bluessänger Joe Richardson hinzu (ganz groß in „5000 Years“!) und lässt seine Frau Hepzibah Zessa zwischendurch des Öfteren mal ans Mikro („Allelujah“ etwa ist Trip-Hop, wie er im Buche steht!). Das alles ergibt einen höchst interessanten Klangteppich, der in dieser Form so nur von Wilder stammen kann – obwohl der gute Mann sich mittlerweile Lichtjahre vom DEPECHE MODE-Gesumse entfernt in irgendeiner musikalischen Parallelwelt bewegt. Oder grade deswegen? Ob es nun eher der intellektuelle Soundtrack für Apokalyptiker ist oder bloß die banale Unterhaltungsmusik von einem halbwegs bekannten Musiker, die uns da aus „subHuman“ entgegenströmt, sei dem geneigten Konsumenten selbst überlassen. Wilder erzählt seine Geschichten, projiziert Filme vor unser innerstes Auge, wirft uns seine Klang-Puzzleteile vor die Füße. Und jeder soll sie bitteschön so zusammenbauen, wie er gerade Lust dazu hat. Der apokalyptische Faden zieht sich jedoch von „Prey“ bis zum finalen „Backslider“, was das Teil dann doch noch einigermaßen schwer verdaulich macht. Ein gänzlich unkonventionelles und sehr interessantes Stück Musik!
www.recoil.co.uk
MikerOwavE (8)
 
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