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Sherlock Holmes 30

Der Tod eines hochrangigen Offiziers hat das Interesse von Sherlock Holmes erregt. Liegt der Fall wirklich so einfach wie es auf den ersten Blick scheint?

(C) Titania Medien / Sherlock Holmes 30 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEigentlich befindet sich Dr. Watson gedanklich bereits auf dem Weg ins Bett, als es an der Tür läutet. Natürlich steht niemand Anderes als sein alter Freund Sherlock Holmes vor ihm und bittet den ehemaligen Mitbewohner einmal mehr um die Mitarbeit an einem neuen Fall, der sie nach Aldershot führen soll, einem der größten Militärstützpunkte des Landes. Zuvor breitet er die bisherigen Erkenntnisse vor seinem Assistenten aus: Zwischen dem für sein aufbrausendes Temperament bekannten Colonel Barclay und seiner Gattin kommt es zu einem ausgewachsenen Streit, an dessen Ende der Offizier unter ungeklärten Umständen stirbt.


Schnell ist man sich sicher, dass der Tod kein natürlicher gewesen sein kann. Der Täter steht für die Polizei bereits nach wenigen Stunden fest, es kann sich dabei nur um die Ehefrau des Verstorbenen handeln. Gemeinsam brechen Holmes und Watson auf, um sich vor Ort ein eigenes Bild von der Angelegenheit zu machen. Tatsächlich entdeckt der große Detektiv alsbald in Haus und Garten Spuren, die nahelegen, dass der Fall sich womöglich ganz anders zugetragen hat als Scotland Yard vermutet.


"Der bucklige Mann" ist eine weitere Vertonung einer Originalgeschichte von Arthur Conan Doyle, nimmt den Hörer mit ins Umfeld des britischen Militärs und spannt den Bogen dabei bis in die Kolonien. Die Erzählung baut sich langsam auf und bekommt Zeit sich zu entwickeln. Zunächst berichtet Holmes seinem Freund von den Vorkommnissen in Aldershot, bevor man sich an die eigentliche Untersuchung des Falls begibt. Dabei nimmt dieser äußerst geradlinig an Fahrt auf, verzichtet auf Nebenschauplätze und rückt allein die Ereignisse im Wohnzimmer des Colonels in den Fokus der Ermittlungen.


Aus dieser Ausgangslage entwickelt sich eine zunehmende Spannung, denn mit jeder verstreichenden Minute wird klarer, dass die Ereignisse jener schicksalshaften Nacht nicht so eindeutig sind wie vermutet und bald in eine vollkommen andere Richtung deuten. Am Ende breitet sich vor dem Hörer eine tragische Geschichte aus, die so sicherlich nicht zu erwarten gewesen ist und so auch zum mehrmaligen Hören einlädt. Bei der Inszenierung als Hörspiel hält man sich über weite Strecken an die Originalgeschichte. Es gibt nur geringe Veränderungen, wo sie für eine Bearbeitung dienlich erschienen.


Titania Medien ist für die liebevolle soundtechnische Gestaltung seiner Hörspiele bekannt und da macht auch die "Sherlock Holmes"-Reihe keine Ausnahme. Die verwendeten Geräusche sind eher dezenter Natur, schaffen es aber problemlos, den einzelnen Szenen Tiefe und Natürlichkeit zu verleihen. Die Musikstücke passen hervorragend zum Gaslicht-Ambiente des ausgehenden 19. Jahrhunderts und tun ein Übriges, um den Hörer in die Welt von Sherlock Holmes zu entführen. Die Dialoge sind geschliffen und gelegentlich humorvoll und leisten einen enormen Beitrag dazu, dass die Welt des großen Detektivs aus der Baker Street zum Leben erwacht.


Wieder einmal sind kaum mehr als ein halbes Dutzend Stimmen notwendig, um "Der bucklige Mann" in Szene zu setzen. Joachim Tennstedt interpretiert Sherlock Holmes einmal mehr als einen sehr zugänglichen und sympathischen Zeitgenossen und lässt die Eigenarten des kriminalistischen Genies nur dort, wo es Sinn ergibt, aufblitzen. Eine sehr überzeugende Anlage seiner Rolle. Detlef Bierstedt ist als gutmütiger und etwas phlegmatisch anmutender Dr. Watson zu hören und bietet hier einen guten Gegenpart zu seinem Freund Holmes.


Sabina Trooger übernimmt die Rolle der Witwe von Colonel Barclay und schafft es problemlos, die verschiedenen emotionalen Zustände ihrer Figur, zum Hörer zu transportieren. Bodo Primus liefert hier eine mehr als überzeugende Leistung als ein Mann, dem das Leben auf gleich mehrere Arten böse mitgespielt hat, überaus hörenswert. "Der bucklige Mann" reiht sich problemlos in die lange Reihe guter Hörspiele dieser Serie ein. Im vorliegenden Fall ist Titania Medien eine liebevolle und werkgetreue Bearbeitung eines Originalstoffs gelungen.

 
 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien




 


 
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