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Sherlock Holmes Chronicles 43

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter einem uralten Familienritual? Gibt es eine Verbindung zum Verschwinden des Butlers der Familie Musgrave? Fragen, die Sherlock Holmes Interesse wecken. Die Ermittlungen beginnen!

(C) WinterZeit / Sherlock Holmes Chronicles 43 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenÜber die Vergangenheit von Sherlock Holmes, bevor Dr. Watson sein treuer Begleiter und Chronist wurde, weiß man nur wenig. Nur selten, wenn er in der entsprechenden Stimmung ist, gibt er Informationen über seine frühen Fälle preis. Nichts ist dem beratenden Detektiv mehr verhasst als dem herkömmlichen Ideal von Ordnung nachkommen zu müssen. Als sein Mitbewohner um ein wenig mehr Akkuratesse in den eigenen vier Wänden bittet, sieht sich Holmes dazu gezwungen, einen seiner ersten Fälle zurück ans Tageslicht zu holen, um den guten Doktor von seinem Vorhaben abzulenken.


So berichtet Holmes von seinem früheren Kommillitonen Reginald Musgrave, der sich mit einer ungewöhnlichen Geschichte an seinen alten Bekannten wendet. Sein Butler ist seit einigen Tagen wie vom Erdboden verschwunden, doch damit nicht genug, zuvor legte der Vermisste ein seltsames Verhalten an den Tag, das seinen langjährigen Dienstherrn dazu zwang, das Arbeitsverhältnis abrupt zu beenden. Holmes Interesse ist geweckt, kaum vor Ort eingetroffen wird schnell klar, dass der Fall weitaus vielschichtiger ist als zu zunächst vermutet. Urplötzlich sieht sich der große Detektiv mit einem Rätsel konfrontiert, das weit in die Vergangenheit reicht.


Dass Sherlock Holmes als ein Freund der Musik gilt, ist kein großes Geheimnis. Wie tief diese innige Zuneigung geht, offenbart sich, als Holmes im fortgeschrittenen Alter inmitten der Wirren des Ersten Weltkrieges nach Wien reist, um Sir Ivor Binge zu begleiten. Diesen führt ein besonderes Anliegen im Dienste der Musik in die geschundene Stadt. Wer wäre in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein besserer Reisebegleiter an seiner Seite als der große Detektiv Sherlock Holmes?


Die neueste Episode hält gleich zwei Abenteuer für den Hörer bereit, die beide auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu unterhalten wissen. Den Anfang macht eine Geschichte aus der Feder des geistigen Vaters von Sherlock Holmes, Sir Arthur Conan Doyle. "Das Familienritual", auch bekannt als "Das Musgrave-Ritual", gleicht einer Blaupause für viele Abenteuer, die der Meisterdetektiv im Laufe der Jahre bestritten hat. Ein altes Gemäuer birgt ein Jahrhunderte altes Geheimnis, Menschen verschwinden auf mysteriöse Weise und ein altes Familienritual fordert die geistigen Fähigkeiten der Londoner Spürnase. All diese Zutaten werden auf eine äußerst spannende Art kombiniert und laden den Hörer ein, sich selbst als Detektiv zu versuchen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.


Höhepunkt der Geschichte ist sicherlich jener Teil, in dem sich Sherlock Holmes anschickt den wahren Hintergrund des Familienrituals zu klären und ein uraltes Rätsel endlich zu lösen. In der zweiten Erzählung wird auf einen Charakterzug von Sherlock Holmes angespielt, der nur in wenigen Originalgeschichten erwähnt wird. In einigen Fällen weicht das Gerechtigkeits- und Unrechtsempfinden des Detektivs von der gelten Rechtsprechung ab und Holmes hat keinerlei Probleme, die eigenen Ideale über das geltende Gesetz zu stellen. Daneben richtet "Belladonna" sein Augenmerk auf eine weitere große Liebe von Sherlock Holmes, der Musik und hier insbesondere die der Violine. Überzeugen kann die von J. J. Preyer verfasste Geschichte durch die Wahl des ungewöhnlichen Settings.


Ein Sherlock Holmes im Herbst seines Lebens begleitet einen Musiker durch das vom Ersten Weltkrieg gebeutelte Wien. Dazu kommt eine ungewöhnliche Wendung, die die gesamten Ereignisse in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lässt. "Belladonna" rückt den Menschen Holmes und seine Ideale ins Zentrum der Ereignisse, seine Erfolge als Ermittler spielen dabei kaum eine Rolle, gerade diese andere Herangehensweise macht diese Story zu einer willkommenen Abweichung vom Gros der Geschichten über Sherlock Holmes und Dr. Watson.


Geräusche kommen nur gelegentlich und in dezenter Weise zum Einsatz, um die Stimmung und Atmosphäre der Handlungsorte zu verstärken. Die Dialoge sind überzeugend sowie oft auf den Punkt gebracht und lassen keinerlei Wünsche offen. Die musikalische Gestaltung dieser Reihe ist und bleibt einer der großen Pluspunkte. Jede Note passt einfach auf ausgezeichnete Weise zu den im viktorianischen Zeitalter angesiedelten Ereignissen.


Tom Jacobs ist in der aktuellen Episode über weite Strecken auf die Rolle des Chronisten beschränkt, eine Rolle, die er bereits vielfach mit Bravour meisterte und auch im vorliegenden Fall vollauf erfüllt. Obwohl die beiden Interpretation der Figur Sherlock Holmes voneinander abweichen, schafft es Till Hagen problemlos, die jeweils markanten Aspekte hervorzuarbeiten. Tommi Piper schlüpft in die Rolle von Sir Ivor Binge und zeigt hier eine Seite seines Könnens, die in der nahen Vergangenheit leider viel zu selten aufblitzen konnte. Solche Auftritte wünscht man sich zukünftig noch häufiger.


Abgerundet wird der Cast der beiden vorliegenden Fälle durch Antje von der Ahe, Magdalena Turba, Assad Schwarz, Dennis Schmidt-Foß und Olaf Reichmann, die ein übriges Tun, um auch dieser Folge der "Sherlock Holmes Chronicles" zu einem positiven Gesamteindruck zu verhelfen. Die Reihe agiert weiterhin auf einem hohen und anspruchsvollen Niveau und sei jeden Fan des wohl bekanntesten Detektivs ans Herz gelegt.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: WinterZeit




 


 
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