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Tom Shark 1

Eine skrupellose Gangsterbande terrorisiert die Gäste einer Hotelkette und scheut auch nicht vor Mord zurück.

(C) Marctropolis/Alive / Tom Shark 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBerlin in den wilden 1920er Jahren. Deutschland ist seit wenigen Stunden um eine Attraktion reicher. Tom Shark, der berühmte Privatdetektiv, hat den Vereinigten Staaten den Rücken gekehrt, um sich in dem Land, in dem er seine Kindheit verbrachte, zur Ruhe zu setzen. Doch schnell wird ihm und seinem guten Freund und Assistenten Pitt Strong klar, dass das Verbrechen auch auf dem alten Kontinent nicht schläft, und ehe sie sich versehen, befinden sie sich bereits mitten in einem neuen Fall. Und dieser hat es wirklich in sich!


Eine britische Hotelkette ist das Opfer einer durchtriebenen Diebesbande, die es auf das Hab und Gut der Hotelgäste abgesehen hat. Leider operieren die Verbrecher vollkommen unerkannt. Niemand kennt ihr Gesicht oder ihre Methode, und sollte ihnen doch einmal jemand zu nahe kommen, büßt er seine Neugier mit seinem Leben. Tom Stark zögert keinen Moment, um dem Hotelgespenst und seinen finsteren Vasallen endgültig das Handwerk zu legen.


Krimis gibt es wie Sand am Meer, auch im Hörspielbereich. Viele Geschichten wirken belanglos und austauschbar, da die Ermittler und die Atmosphäre nicht mitreißen und überzeugen können, obwohl der eigentliche Kriminalfall durchaus originell sein kann. Umso schwieriger ist es, eine neue Serie auf den Markt zu finden, die eine gute Story mit einem interessanten und eigenständigen Ermittler vereinigen kann. Tom Shark ist ein solches Beispiel und ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich bereits nach der ersten Folge eine Fortsetzung über die drei angekündigten Folgen hinaus fordere.


Denn mit "Das Hotelgespenst" erblickt ein neuer Hörspieldetektiv das Licht der Welt, der über etwas verfügt, das vielen anderen Ermittlern abgeht: Charisma und Ausstrahlung. Ein Typ mit Ecken und Kanten. Seine ganze eigene Art zu sprechen, eine interessante Mischung aus Deutsch und Englisch, ist von Anfang an ein Alleinstellungsmerkmal und sorgt für einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Der Humor kommt bei Tom Shark und seinem Freund Pitt Strong ebenfalls nicht zu kurz, genauso wie das eine oder andere charmante Wortgefecht.


Ein weiterer Pluspunkt dieser neuen Serie ist der Handlungsort. Anstatt die Geschichte zum tausendsten Mal in England anzusiedeln, auch wenn die erste Episode genau dort spielt, sondern ins Berlin der 1920er Jahre zu verlegen, ist ein äußerst angenehmer Umstand. Endlich mal ein neuer Hintergrund mit vielen Möglichkeiten für spannende Geschichten. Allerdings auch nur dann, wenn man die historischen Gegebenheiten beachtet und ein realistisches Bild der Lebensumstände der Zeit zeichnet.


"Tom Shark" ergreift die Möglichkeit, ein bisher selten eröffnetes Terrain des Hörspiels für sich zu nutzen und gibt auch den tatsächlichen historischen Fakten den notwendigen Raum. Das beginnt schon mit dem Intro der Serie, das aufgebaut ist wie ein Radiobeitrag aus der Zeit und sich wie eine Sondermeldung der ersten deutschen Rundfunkanstalt anhört. Hier muss man ein großes Lob an die Produzenten aussprechen, die wirklich Wert auf den Background der Story gelegt haben!


Die eigentliche Geschichte ist spannend und kann mit einigen rasanten Kehrtwendungen aufwarten, sodass "Das Hotelgespenst" zu einer kurzweiligen Angelegenheit wird. Um zusätzliche Plastizität bei der Gestaltung des zu hörenden Raums zu schaffen, greift man auf eine neue Produktionstechnik, den "Headphone Surround 3D" zurück, der seine volle Wirkung allerdings erst dann entfaltet, wenn man mit Kopfhörern das Geschehen verfolgt. 
Die Musik ist gut gewählt und passt zum Ambiente der 1920er Jahre.


Will man eine neue Serie auf dem Markt etablieren, sollte man insbesondere großen Wert auf die Besetzung der Hauptrollen legen, denn mit ihnen steht und fällt die Qualität und der Wiedererkennungswert einer Serie. Mit Gordon Piedesack als Tom Shark und Santiago Ziesmer hat man zwei Stimmen gefunden, die einen ganz eigenen Klang haben und unter vielen sofort wiederzuerkennen sind. Piedesacks Stimme ist die ideale Wahl für einen abgebrühten Detektiv, der lange Zeit auf den Straßen Chicagos und anderer amerikanischer Großstädte das Verbrechen bekämpfte.


Daneben agieren einige Hörspiellegenden wie Helmut Krauss, Klaus Nägelen und Eckart Dux, die das Hörspiel zu einem Ohrenschmaus machen. Der Start ist ein voller Erfolg und könnte für Freunde des klassischen Detektivhörspiels und Hörern, die auf der Suche nach etwas Neuem sind, gleichermaßen interessant sein.



# # # Justus Baier # # #



Publisher: Marctropolis/Alive





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