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Zombies – Die illustrierte Geschichte der Untoten

Fäulnisgeruch in der Luft, herabhängende Fleischfetzten im Gesicht und monotones Gegröle in der verrottenden Kehle? Die Zombies marschieren wieder!

(C) Knesebeck Verlag / Zombies - Die illustrierte Geschichte der Untoten / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAus der heutigen Medienlanschaft sind die trägen Hirnconnaisseure gar nicht mehr wegzudenken, egal ob sie in Form der klassischen, stupiden und auf Menschenfleisch fixierten Grabflüchtlinge, als instrumentalisierte (un-)menschliche Marionetten im Dienste des schnöden Mammons oder als Arbeitssklaven schlechthin dargestellt werden. Die Rennaissance der oft humoristisch überzogen dargestellten Friedhofsverächter hat vor ungefähr zehn Jahren begonnen und ist seither nicht mehr aufzuhalten.


Die reale Geschichte des Zombietums wird dabei nur sehr selten beachtet. Grund genug für den Knesebeck Verlag, ein umfassend illustriertes Buch zum Untoten-Mythos herauszubringen. Autorin Jovanka Vuckovic geht dem historischen Ursprung der Hirntoten nach und wird gleich zu Beginn von niemand Geringerem als dem Großmeister und (filmischen) Leichenzerfledderer George A. Romero unterstützt, der das überaus amüsante Vorwort besorgt hat: "Ich bin nicht nekrophil veranlagt. Einige der weiblichen Toten fand ich zwar attraktiv, aber die wärmere Umarmung einer Frau, die noch einen Herzschlag hat, ist mir immer noch lieber als die einer Toten."


Vuckovic beginnt ganz banal in der Realität und geht dem Ursprung des hirntoten Sklaven auf Haiti genauso nach wie der Bedeutung von Voodoo im Hinblick auf die Heranzucht willenloser Arbeitskräfte. Danach wird chronologisch und penibel den Spuren dieser oft strunzdummen und gerade deshalb so ziehlstrebigen Leichenwanderer nachgegangen. Die Spuren in der Kulturgeschichte werden von den frühen Zombies in Literatur und Film der letzten Jahrzehnte bis hin zu den Neuinterpretationen der aktuellen Kulturlandschaft verfolgt. Dabei kommen nicht nur die verschiedenen Höhepunkte im Film, wie etwa die Renaissance der spanischen Zombies in den 1970ern, die Splatterinvasion der Euro-Zombies und die (passenderweise) Wiederauferstehung im neuen Jahrtausend zu tragen, sondern es werden auch Beziehungen der Untoten zu neuen Medien beleuchtet.


Wem der Hype nie ganz verständlich war, der kann hier nachlesen warum die stinkenden und verrohten Figuren so viele Menschen faszinieren, und wer mittendrin ist in der Zombifizierung unserer Welt, der erfährt hier, dass das Rad nicht neu erfunden wurde und bekommt noch allerlei nützliche Infos über die Vergangenheit und die Herkunft des Phänomens Zombie.



# # # Christoph Höhl # # #



Publisher: Knesebeck Verlag





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