Es gab mal eine Zeit, in der man das Gefühl hatte, es gäbe im Spektrum Punkrock durchaus noch Bands, die mit Inhalt gefüllte Geschichten zu erzählen hätten. Die nicht gerade unberechtigte Frage, ob es am Alter liegt, dass man sich heuer des Eindrucks nicht erwehren kann, einschneidend wirkende Formationen wie JAWBREAKER, FACE TO FACE, DILLINGER FOUR und die LAWRENCE ARMS wären schlicht und ergreifend ausgestorben, bleibe an dieser Stelle unbeantwortet. BANNER PILOT bilden die musikalische Schnittmenge aus eben diesen vier Bands. Und eines wage ich bereits jetzt zu behaupten: Mit „Collapser“ dürfte das wohl einschneidendste und wichtigste Punkrock-Release dieses Jahres veröffentlicht werden. So ganz persönlich jedenfalls. Songs wie das rabiat eröffnende „Central Standard", das vergleichsweise hymnisch gehaltene „Starting At The Ending", das überrümpelnde „Skeleton Key" und schließlich das grandios an DILLINGER FOUR erinnernde „Hold Me Up" wurden mit einem D4`schen Drall versehen und besitzen genug Schmiss, um ganz Minneapolis vom Schmutz seiner Straßen zu befreien. Das hat einfach jede Menge Stil, einen überdimensional ausfallenden Schuss Geradlinigkeit und darüber hinaus einen Hauch von Nostalgie. „Collapser“ ist so ziemlich das Beste, was der Welt im ausklingenden Sommer passieren konnte. Dicht gefolgt von der Nachricht natürlich, dass FACE TO FACE dieser Tage dabei sind, Songs für ein neues Album zu schreiben. Versteht sich. bannerpilot.blogspot.com Dennis Grenzel