Dirk Nowitzki gilt als der beste europäische Basketballer aller Zeiten. Ein Grundstein seines Erfolgs ist sein ehemaliger Trainer Holger Geschwindner und dessen Spielphilosophie: Basketball ist Jazz.
20 Jahre spielte Nowitzki in Amerika für die Dallas Mavericks. Eine ganze europäische Generation ist durch ihn zum Basketball gekommen. Ohne ihn wäre Basketball nicht das, was es heute ist.
Von Würzburg nach Dallas 1998 begann Nowitzkis Karriere bei den Dallas Mavericks. Bis dahin hatten es europäische Spieler nur in die beste Basketball-Liga der Welt geschafft, indem sie ein amerikanisches College besuchten und die Scouts der Top-Teams dort auf sie aufmerksam wurden. Nowitzki war der erste Spieler, der es jedoch direkt aus Europa in die NBA schaffte.

Aufmerksamkeit zog der Basketballer damals mit seinen Leistungen in der Aufstiegssaison des DJK Würzburg auf sich. Das deutsche Basketballmagazin "Basket" kürte ihn zum wertvollsten Spieler der Aufstiegsspiele. Dass der 2,13 Meter große Mann der deutschen Konkurrenz voraus war, lag nicht zuletzt an seinem Privattrainer Holger Geschwindner. Zwei Jahre zuvor trafen Nowitzki und der Ex-Nationalspieler aufeinander. Geschwindner entdeckte das Potenzial des Würzburgers und man trainierte fortan miteinander.
Das Trainingsprogramm Geschwindners entstammte nicht irgendeinem Lehrbuch. Der ehemalige Spieler hatte neben dem Basketball auch Naturwissenschaften und Philosophie studiert. Das führte zu allerlei kuriosen Trainingsmethoden, die lange Zeit belächelt, mittlerweile aber bewundert werden. Geschwinder trainierte Nowitzki seinen einmaligen Wurf an, der auf der Grundlage mathematischer Berechnungen, als "der perfekte Wurf" bezeichnet wird. Der Kinofilm von 2015, der unter dem gleichen Titel läuft
und sogar auf Streamingplattformen wie Netflix verfügbar ist, gibt Einblicke in das Training der beiden. So gehörte neben besonderen Dehnübungen auch immer Live-Jazz zum Trainingsprogramm. Die Musik gilt als Sinnbild für die Art und Weise, wie sich ein herausragender Spieler auf dem Platz zu bewegen hat. Wie der Jazz lernte auch Nowitzki im chaotischen Spiel, immer die Kontrolle zu behalten und mit schlagartigen Tempoänderungen den Gegnern zuvorzukommen. Im privaten Bereich
hört Nowitzki jedoch viel lieber Musik von Bands wie AC/DC oder THE ROLLING STONES.
Der Spieler bewegte sich dank der Musik auf dem Parkett so kontrolliert wie kaum ein anderer. Seine frühe Auseinandersetzung mit dem Jazz legte dann auch den Grundstein für Nowitzkis Erfolg in den USA.
Die NBA und Europa Nowitzki betrat die NBA und der Rest ist Geschichte. Seine Erfolgskarriere ist heute jedem Sportfan bekannt. Spätestens als er 2011 gegen die Miami Heat seinen ersten Titel holte, akzeptierte jeder Nowitzki als einen der größten Spieler aller Zeiten.

Viel mehr als sein Erfolg in den USA ist aber seine Bedeutung für den Basketball in Europa zu beachten. Mittlerweile kommen viele der Top-Stars der NBA aus Europa. Jüngstes Beispiel ist Luka Dončić, der als vielversprechender Nachfolger Nowitzkis in Dallas gilt. Darüber hinaus wachsen auch jährlich das allgemeine Interesse sowie die Zuschauerzahlen für den weltweiten Basketball. So kann man
mittlerweile Online-Wetten auf die verschiedensten Basketballspiele platzieren. Das gilt sowohl für Europas Ligen als auch für die amerikanischen. So findet man dort beispielsweise auch die WNBA-Meisterschaft, bei der die Frauenmannschaft aus Nowitzkis Wahlheimat Dallas antreten wird. Diese hat jedoch mit einer Quote von 61,00 keine großen Chancen auf den Sieg.
Dirk Nowitzkis Erfolgsgeschichte ist einmalig. Nicht nur auf dem Platz hat der Würzburger alles gewonnen, sondern auch die Liebe zum Basketball einem ganzen Kontinent geschenkt. Die Musik und sein Privattrainer Holger Geschwindner spielen dabei eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt zeigt diese Erfolgsgeschichte, dass alternatives Denken und Methoden jenseits des Mainstreams das Potenzial haben, die Welt zu verändern.