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Book-Review: 6 Österreicher unter den ersten 5 (Ullstein)

Anekdoten eines Oachkatzlschwoafs aus den Tiefen Germaniens jenseits der Weißwurstgrenze: Dirk Stermanns "Roman einer Entpiefkenisierung" und die Entstehungsgeschichte einer alpenländischen Rabiatperle.

rezension_6_osterreicher_unter_den_ersten_5_cover (c) Ullstein / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWieso geht ein Deutscher nach Österreich? Vielleicht zum Skifahren? Vielleicht um mit der Wiener U-Bahn zu fahren, oder gar um einfach nur hier zu studieren? Mehr oder weniger mittelfristiger Aufenthalt ist garantiert, doch eine Rückkehr meist geplant. Ad hoc kommt es wohl wenigen in den Sinn, in Österreich wirklich sesshaft zu werden. Mancher einer wird vielleicht Saisonarbeiter in einer österreichischen Après-Ski-Bar, ständiger Gastarbeiter eines großen Brillenhauses oder gar Kassier in einem Supermarkt. Da kommt man doch lieber zum Urlauben ins schöne Österreich.


Oft werden Erinnerungen oder Grüße von Menschen auf die Größe einer Postkarte geschrumpft. Ebenso wird der Einblick einer erhaltenen Karte mehr durch die Auswahl des Motivs und der Briefmarke geprägt als durch den bereichernden Aufenthalt des Absenders. Mit genau solchen Informationen gerüstet, reist Dirk Stermann so gut wie nichts ahnend nach Österreich, genauer gesagt nach Wien. "Ich hatte keine Meinung zu den Österreichern. Aber womit ich nicht gerechnet hatte: Jeder Österreicher hatte eine Meinung zu den Deutschen." Er schildert seine Ankunft in der Alpenrepublik auf eine sehr subjektive Art, welche in schönen Bildern die österreichische Art zu verstehen und lieb gewinnen lässt. Angefangen von essentiellen Erlebnissen beim "Wiener Würstler", die ihn auf die Wiener Beiselkultur einstellen. Von "Cola-Rot" über so manchen "G’spritzen" stolpert der Hauptakteur vorbei an so manchem "Gsindel" und landet schließlich und endlich beim Österreichischen Rundfunk. Nach gewisser sprachlicher und amtlich bürokratischer Hürdenlaufeinbürgerung findet Stermann mehr und mehr Anschluss bei kontaktfreudigen Österreichern. Die stehen ihm sowohl als Unterstützung als auch als Akteure in seinem "Austrian Life Sightseeing" tatkräftigst zur Seite.


Dieses Buch ist ein kleines Sammelsurium an verrückt-absurden, mit schwarzem Humor gespickten Geschichten. Sie glänzen vor allem durch sprachliche Raffinesse, Feingefühl und Schmäh und provozieren des Öfteren herzhafte Lacher. Es liegt natürlich auf der Hand dass so einige Vorurteile vorbehaltlos überzogen dargestellt und belustigend für den Connaisseur genossen werden, was auf der anderen Seite dem "Grantler" den "Piefke" mit einem Schmunzeln nur näher bringen kann.



# # # Martin-F. Auflegèr # # #





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Strikter Kaufbefehl.
Wer nicht nur sein Schimpfwortvokabular aufpolieren, sondern auch eine verteufelt lustige Geschichte voll Blasphemie und Zynismus lesen will, sollte (wieder) zugreifen.
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