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Bravely Default

Aus alt mach neu!

(C) Silicon Studio/Square Enix/Nintendo / Bravely Default / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIch erinnere mich noch daran als wäre es erst gestern gewesen: Die ersten beiden PS2-Spiele, die mein Vater 2002 zusammen mit der Konsole kaufte, waren "Jake & Daxter" und "Final Fantasy X". Damals war ich gerade elf Jahre alt und hatte für komplexe Rollenspiele nicht sonderlich viel übrig. Somit lag das Ding für einige Zeit ziemlich verstaubt und so gut wie ungespielt in der Ecke, während ich zusammen mit "Jake & Daxter" nach den Hausaufgaben die Welt rettete. Es dauerte noch ein paar Jahre, bis mich ein Freund wieder auf dieses Spiel brachte, das mich anschließend unzählige Stunden vor den Fernseher fesselte. "Final Fantasy X" führte mich erfolgreich in die wunderbare Welt der japanischen Rollenspiele: "Kingdom Hearts", "Dragon Quest", "Chrono Trigger". Und mit "Bravely Default" entwickelte Square Enix nun ein weiteres Rollenspiel-Highlight – dieses Mal für den Nintendo 3DS.


Man merkt sofort, dass die Handlung aus der Feder des japanischen Spieleentwicklers stammt. Die Hauptfigur Tiz Arrior, ein junger, unerfahrener und unauffälliger Typ, muss zusehen, wie seine Heimatstadt Norende dem Erdboden gleichgemacht wird. Eben noch der Junge von nebenan, plötzlich der Retter der Menschheit! Als einziger Überlebender macht er sich auf die Suche nach Antworten. Geleitet von Wut, Verzweiflung und Rachsucht, macht er sich auf in die weite Welt von Luxendarc und trifft schon kurz nach Antritt seiner langen Reise auf Agnès Oblige, die Vestalin des Windes.


(C) Silicon Studio/Square Enix/Nintendo / Bravely Default / Zum Vergrößern auf das Bild klickenSie ist eine von vier Kristallhütern (genau, Kristalle!), die die Welt von "Bravely Default" mit der Kraft von Feuer, Wasser, Wind und Erde am Laufen halten. Gemeinsam ziehen beide durch das Land und treffen kurz darauf auf die zickige Himmelsritterin Edea Lee und den seltsamen Ringabel, der sein Gedächtnis verlor und dieses auf der Reise zurückgewinnen möchte. Vier Charaktere, die man wahnsinnig schnell ins Herz schließt und mit denen man mitlacht und mitleidet – eben typisch Square Enix.


Schon nach einigen Spielstunden und einer intensiven Spieleinführung entfaltet sich das ganze epische Ausmaß des Abenteuers. Wer hier die Konsole nur für ein paar Tage beiseitelegt, der verliert schnell mal den Faden und das, obwohl ein Großteil des Spiels auf bereits bekannten und grundlegenden Elemente eines japanischen RPGs basiert. Sei es das rundenbasierte Kampfsystem, Gegner, die im Zufallsmodus angreifen, schwarze/weiße Magie, Statusveränderungen, das Beschwören von Wesen, Erfahrungspunkte und und und. Doch "Bravely Default" hält noch unzählige weitere Features bereit. So zum Beispiel die beiden Fähigkeiten "Brave" und "Default". Mit "Brave" kann die eigene Figur gleich mehrmals hintereinander angreifen, muss dafür aber für einige Runde aussetzten.


(C) Silicon Studio/Square Enix/Nintendo / Bravely Default / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Fähigkeit "Default" ermöglicht es, eine oder mehrere Runden in Deckung zu gehen, um daraufhin gleich mehrfach anzugreifen. Die richtige Strategie entscheidet hier über Sieg und Niederlage. Doch das ist längst nicht alles! Es gibt etliche sogenannte "Jobs", die dem Charakter neue Zaubersprüche und Spezialfunktionen ermöglich. Unabhängig vom Level der jeweiligen Charaktere kann der Spieler entscheiden, für welche "Jobs" er die Erfahrungspunkte ausgeben möchte.


Dank Nintendos StreetPass kann man Freunde als Unterstützung herbeirufen oder selbst als Verstärkung in deren Kämpfe eingreifen. Mit ihrer Hilfe ist es außerdem möglich, Norende wieder aufzubauen um somit an hilfreiche Items zu gelangen. Allerdings legen die Entwickler zu viel Wert auf diese StreetPass-Features, sodass Spieler ohne konstante Internetverbindung oft einen Nachteil haben. Und wer ist eigentlich für diese "In-Game"-Käufe verantwortlich? Für 0,99 Euro kann sich der Spieler im Nintendo eShop SP-Tränke kaufen, die das Feature "Bravely Second" ermöglichen. Für eine gewisse Zeit friert das Geschehen ein und man kann seine Gegner ungehindert angreifen. Nette Idee, für die ich jedoch keinen einzigen Cent ausgeben werde. Da lasse ich das Spiel doch lieber acht Stunden (!) im Standby-Modus laufen, denn somit erhält der Spieler je einen (!) SP-Trank.


Fazit: "Bravely Default" überzeugt dank schöner Grafik, guten Dialogen und einer wirklich packenden Story, die in sich schlüssig ist und wieder Spielfilm-artige Ausmaße annimmt. Die Grundlagen des Kampfsystems sind altbekannt, leicht verständlich und werden mit revolutionieren Features wie "Freunde herbeirufen" und gekauften "Bravely Second"-Spezialattacken aufgewertet – obwohl ich wirklich kein Fan von "In-Game"-Käufen bin. "Bravely Default" ist wahrscheinlich das beste Rollenspiel für den Nintendo 3/2DS und hat definitiv das Zeug, eines meiner favorisierten Serien von Square Enix zu werden. Ein Sequel namens "Bravely Second" ist bereits in der Entwicklung. Da kommt Vorfreude auf!


 
# # # Kevin Schulz # # #



Entwickler: Silicon Studio, Square Enix
Publisher: Nintendo
Plattform: Nintendo 2DS (getestet), 3DS


Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 8/10




 
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