IAN BROWN steht auf großes Kino. Kleine Brötchen sind längst nicht mehr das Ding jenes Mannes, der einst den STONE ROSES in beeindruckender Art und Weise vorstand. Und genauso überdimensional, wie einst die Hoffnung einer ganzen Generation war und BROWNs Tun und Machen heutzutage ist, ist auch „My Way“. Ein autobiografisches Album, das von minimalsten Groove-Beats bis hin zu aufgeblasenen Pop-Arrangements die gesamte Palette aufzuwarten hat. Im Zentrum wie gehabt IAN BROWN mit seinem zurückhaltend introvertiertem Gesang, der sich angenehm unaufdringlich positioniert und den Songs den nötigen Freiraum lässt. Mit einer Galaxie voll Selbstvertrauen ausgestattet setzt der Meister auf unterkühlte Synthie-Arrangements, mit der er das Feld von hinten aufrollen möchte. Was ihm beinahe gelingt, ist „My Way“ doch ein durchaus stimmiges Werk, das auf durchaus hohem Niveau sich bewegt und mit einigen (wenigen) Höhepunkten nach oben hin ausscherrt (vor allem der Schlusssong „So High“ erinnert an große Britpop-Tage). Die Coverversion des ZAGER & EVANS-Klassikers „In The Year 2525“ war jedoch ein schwerwiegender Fehler, deckt sie doch die Schwächen von „My Way“ mit einem Schlag schonungslos auf. Der beste Song auf einem IAN BROWN-Album eine Fremdkomposition? Kann nicht sein in der Welt des Mr. Perfect. Oder eben doch? www.ian-brown.com Dorian Frühbacher (6,5)