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SLAM #132 mit Interviews und Storys zu WHILE SHE SLEEPS +++ CHELSEA WOLFE +++ SUM 41 +++ HEAVYSAURUS +++ JUDAS PRIEST +++ BRUCE DICKINSON +++ MICK MARS +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

CHIKINKI

13.09.06, B72 (WIEN)
chi03 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNatürlich, es ist ein Mittwoch, das ist, wie der Name schon beschreibt, die Mitte der Woche, die meisten waren schon in der Schule und müssen am nächsten Tag aufstehen. Sie haben vielleicht gerade drei Stunden gebraucht, um das richtige Handtäschchen zur engen Jeans zu finden, das Gesicht schön zu bemalen und sich die Haare schon zu glätten und einzusprayen, und sie müssen morgen wieder früh aufstehen. Außerdem müssen sie Fotos machen, wenn Rupert in der vergeblichen Hoffnung, aufgefangen zu werden, über sie hinwegsegelt. Rock’n’Roll? Ja, bitte, aber nur, wenn man dabei nicht schwitzen oder einen Finger rühren muss, dankesehr. Hüftenwackeln? Geh bitte. Kopfnicken? Wir sind doch keine Metaller! Vielleicht ganz dezent mit dem Fuß tappen und die Band anhimmeln, denn wozu steht man denn in den vorderen Reihen. So traurig es ist, dieses Verhalten ist kein Scherz der Rezensentin. Wie schön wäre es, an dieser Stelle schreiben zu können, dass auch die hippen Indiewuckel von den sexy Beats und dem großartigen Rock’n’Roll des Konzertes mitgerissen wurden und sich der Publikumsraum in einen kochenden Strudel aus wild tanzenden jungen Leibern verwandelte hat. De nada. Höchstens bei „Like It Or Leave It“ und dem Cover von „I Wanna Be Sedated“ in der zweiten Zugabe geht ein bisschen Bewegung durch die Menge und Rupert (Browne, Gesang) schafft es beim zweiten Versuch doch noch, ein bisschen Crowdsurfing zu betreiben. Zwischenruf irgendwann noch gegen Anfang: „Das Publikum is ja ur schwul!“ „Jaaa!“. Rupert lässt sich das übersetzen und meint, ein schwules Publikum fände er völlig ok. Die Band ist auch heute wieder energetisch wie eh und je, obwohl laut Drummer Steve (Bond) von vorabendlichen Konzerten sehr fertig, und rocken sich weg wie nur was – trotz technischer Probleme: Während der Zugabe fällt bei Trevor Wensely der Synthie aus, der für den Bass zuständig ist. Nach verzweifeltem Hauen auf diverse Tasten, Drehen von Knöpfen und Kontrollieren der Pedale ist klar, dass sich das Problem nicht so schnell aus der Welt schaffen lässt und Kollege Boris Exton übernimmt den Basspart. Kurz darauf sind die Rollen getauscht und der Song gerettet. „Hate TV“ wurde ausgebaut und fetzt in dieser leicht psychedelischen Version noch viel mehr als früher. An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass Konzerte im B72 zwar meistens eng, dafür aber immer eine Augenweide sind, denn wenn man unten vorne keinen Platz mehr bekommt, kann man oben von der winzigen Galerie aus zusehen und den Lidstrich der Musiker kontrollieren (saubere Arbeit Rupert). Oder dem Drummer beim Sekttrinken zusehen, oder eben dem Drücker der weißen und schwarzen Tasten genau auf die Finger schauen – was man aber ab Besten bei ruhigen Songs macht, weil eh schon wissen, bewegen und so.

Playlist (nicht 100%ig korrekt)

Little Time
Lies
Ether Radio
2Poss
Like & Seesaw
You Said
Too Easy
Hello Hello
Nasty Side
Hate TV
Assassinator 13
Scissors Paper Stone
Bombs
?
Like It Or Leave It

Agnes Wieninger

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