Inmitten der Wirren der Russischen Revolution versuchen Corto und Rasputin an den legendären Zarenschatz zu kommen.
Die in den Jahren 1974-1977 entstandene Erzählung, die Corto Malteses Erlebnisse an der Grenze von Russland, der Mongolei und Mandschurei schildert und in deutscher Fassung als "In Sibrien" bekannt ist, trägt im italienischen Original den Titel "Corte sconta detta arcana" – was sich mit "Verborgener, verzauberter Innenhof" übersetzen lässt und auf den ersten Blick etwas irreführend anmutet. Tatsächlich aber nehmen die Ereignisse aus der Feder von Hugo Pratt in Venedig ihren Anfang, wobei es zu einem Wiedersehen mit Golden Rosemouth kommt. Dort schreibt man den 34. Dezember, denn in der Lagunenstadt "sind die Jahre etwas länger."
Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Traum, den Corto in Hongkong träumt, und als geradezu traumhafte Legende gilt auch jener gepanzerte Zug, in dem der zaristische General Koltschak das Gold der Herrscherfamilie durch die Weiten Sibiriens transportiert. Der Geheimbund der Roten Laternen bietet Corto an, gemeinsame Sache zu machen und sich den gewaltigen Schatz einzuverleiben. Gemeinsam mit dem wieder einmal aufgetauchten Rasputin macht sich der unerschrockene Seemann auf den Weg, um das Husarenstück zu wagen, doch da haben bewaffnete Gegner jeder Coleur ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Wie immer bei dieser fantastischen Robinsonade durch die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts gibt es über den reinen Unterhaltungswert hinaus wieder einiges zu lernen (ganz abgesehen von den zwei einleitenden Vorworten von Gianfranco de Turris und Guido Fuga, die ihrerseits selbst philosophische Essays darstellen). Mehrere Persönlichkeiten aus der Zeit des Russischen Bürgerkrieges treten in Erscheinung und könnten durchaus die Lust wecken, ihre spannenden Biografen zu entdecken. Und da Corto Maltese trotz aller Redseligkeit auch Verschwiegenheit schätzt, erfahren wir auch von Hugo Pratt nichts Näheres über jene geheimnisvolle Dame, die er diesmal eigentlich treffen wollte...