13 Jahre lang waren die schwedischen Doom-Urgesteine in der Versenkung verschwunden und nach dem eher mauen 96er-Release „Messiah of Confusion“ hätte man keinen Pfifferling mehr auf die Band gewettet. Und nun das. COUNT RAVEN-Mastermind Dan „Fodde“ Fondelius meldet sich wie aus dem Nichts mit zwei neuen Mitstreitern zurück und liefert ganz nebenbei eines der Alben des Jahres ab. Wtf? Schon der Eröffnungstrack „The Poltergeist“ drückt einen dank seiner grandiosen Produktion und den Breitwandriffs tief in den Stuhl, man will mehr davon – und bekommt es auch. Nach einem versichernden Blick ins Booklet, das hier doch nicht ein gewisser OZZY OSBOURNE das Mikro bediente, geht es durch elf Gänsehautepen, die schon bald als Klassiker des Doomrock gelten werden. „Scream“ oder das überragende „Nashira“ überzeugen mit grandiosen Gesangslinien, große, wunderbar melodiöse Hymnen wie „A Lifetime“ bringen die Freude an Zehnminütern zurück. Die Überväter BLACK SABBATH schweben natürlich immer im Raum, aber COUNT RAVEN sind mehr als würdige Nachlassverwalter der britischen Metallegende. „Mammon`s War“ ist eine tiefe Verneigung vor Iommi & Co., ein neuer Monolith in der Doom-Szene, ein Pflichtkauf für jeden Fan des düsteren, massiven Riffs und eine Messlatte für zukünftige Veröffentlichungen aus dem Doom-Lager. Wenn es möglich wäre, würde ich die SLAM-Skala mit einer legendären SPINAL TAP-Anekdote sprengen: „Ten? Mine goes to eleven.“ www.myspace.com/countraventheband Martin Ertolitsch