Aller guten Dinge sind drei, wie man bekanntlich weiß. Für die CRIBS aus dem englischen Wakefield scheint das je nach Perspektive zu zutreffen; nach zwei Alben auf dem Indie Wichita gibt’s hier das Major-Debüt, das die Band, die auch vor einigen Jahren schon UK Chart-Platzierungen verbuchen konnten, endgültig in höhere Stockwerke katapultieren wird. Und ganz unabhängig von Labeldiskussionen etc. muss man nüchtern feststellen, dass sie mit „Men’s Needs...“ das auch durchaus verdient hätten. Der von FRANZ FERDINAND-Mastermind Alex Kapranos produzierte, zwölf Song starke Silberling punktet sowohl musikalisch als auch textlich mit seiner Frechheit, Unangepasstheit und Frische. Schrammelig-punkiger Rock hält Händchen mit ungehobeltem Pop, der fast immer weiß, wie er dich um den Finger wickeln kann. Unterhaltungswert haben durchaus auch die textlichen Ergüsse der drei Herrschaften, immer mit einer feinen zynischen Klinge, die allerdings recht flapsig geführt wird. Und meist kommt der Stich dann auch von Herzen. Endlich mal wieder ein Indie-Platte, die nicht sofort nervt. Nur am Outfit sollte man teilweise arbeiten – aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Von denen wird man noch viel hören. Das ist wohl der unspektakulärste Tipp des Jahres.