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DEAD SOUL TRIBE - Lullaby For The Devil

InsideOut/SPV

DEAD SOUL TRIBE lullaby for the devil (c) InsideOut/SPV / Zum Vergrößern auf das Bild klickenNormalerweise versucht Devon Graves (aka Buddy Lackey) ja immer, seine eigene Vergangenheit zu vergessen, zumindest redet er nicht allzu gerne drüber. Solange er jedoch PSYCHOTIC WALTZ-Songs live spielt und nebenbei Alben wie dieses aus dem Hütchen zaubert, wird ihm das keiner wirklich abkaufen. Und eigentlich kann uns das bloß recht sein, denn so lebt eine der großartigsten Bands weiter, die es jemals gab – in einer der besten Bands, die es gibt! Das fünfte Werk des Wahlwieners und seines Tribes ist natürlich wieder Musik der Extraklasse, obwohl der gute Herr diesmal im Vergleich zu älteren Alben viel intensiver zu Werke geschritten ist. Und – siehe da, Überraschung! – auch wieder überdeutlich in Richtung alte PSYCHOTIC WALTZ-Tage schielt. Graves ist ohne Zweifel einer der begnadetsten Songwriter dieses Planeten, und wieder mal legt er sein gesamtes Potential in diese zehn neuen Songs. Wirkt der Opener „Psychosphere“ noch etwas zerfahren und holprig (und stellt somit auch gleich den einzigen kleinen Schwachpunkt auf „Lullaby...“ dar), das anschließende „Goodbye City Life“ macht sofort jegliche Zweifel vergessen, ist PSYCHOTIC WALTZ in Reinkultur, inklusive ellenlangem Querflöten-Part und düsteren Bläser-Einlagen. Das pumpende „Here Come The Pigs“ erweist sich für DST-Verhältnisse als relativ hart und deutet die neue Marschrichtung des Quartetts an, die sich auch bei dem eingängigen „Lost In You“ fortsetzt: hart aber herzlich. Der zweite Höhepunkt heißt „A Stairway To Nowhere“: Tribalrythmen paaren sich mit ein paar enormen Riffs, und über allem schwebt Devons hypnotischer Gesang, der dieses Stück schon nahezu in ein sakrales Licht rückt. Spätestens beim Instrumental „The Gossamer Strand“ sollten auch bei den letzten hart gesottenen Jungs die Tränen eimerweise daherspritzen: Querflöte bis zum Abwinken, verpackt in ein progressiv-psychedelisches Meisterstück! Eigentlich ein sechseinhalbminütiges Querflöten-Solo, und Devon kann seinem erklärten Idol Ian Anderson mittlerweile auch annähernd das Wasser reichen. „Any Sign At All“ – der nächste Höhenflug der Gefühle, der sich in einem unerwartet harten Schlussteil entlädt, und zum Ausgleich in die etwas ruhigere Seventies-Ballade „Fear“ mündet – man könnte beinahe schwören, PINK FLOYD träfen hier auf QUEEN. Bei „Further Down“ ist aber schon wieder Schluss mit lustig: Doublebass-Stakkato und einmal mehr Devons unverkennbarer Hypno-Gesang, der uns in aufwärts driftenden Spiralen gen Himmel bläst. (Ruhig, Mike...ganz ruhig! Onkel Doktor kommt eh gleich!) Schlussendlich gipfelt alles im Titelstück, und wer noch immer zuwenig Gänsehaut hat und die Tränen bis hierher unterdrücken konnte, der wird spätestens jetzt weich in den Knien werden: hier wird nicht bloß einmal „Into The Everflow“ heraufbeschworen, und am Ende ist alles, aber wirklich auch alles gut: die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und alles ist mit sich im Einklang (so, wenn sie bitte kurz stillhalten....das wird sie beruhigen! Auch wenn es den Herren jetzt überhaupt nicht passt: aber noch nie klangen DEAD SOUL TRIBE so dermaßen nach PSYCHOTIC WALTZ – und noch nie war ich als Langzeit-Fan beider Bands so froh darüber. Wo genau Mr. Graves hier allerdings ROB ZOMBIE rausgehört haben will – wie es im Pressestatement verlautbart wird – bleibt wahrscheinlich nicht nur mir ein Rätsel. Ein kleines Meisterwerk, das sich vielleicht nicht sofort als solches offenbart – aber wenn, dann erlebt man hier ganz große Musik mit Endlos-Faktor. Noch nie waren DEAD SOUL TRIBE so gut!
www.deadsoultribe.com
MikerOwavE (10)
 
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