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Depikto

Ein Maler gerät in eine Galerie, welche Bilder von ihm ausstellt, an die er keine Erinnerung hat.

DepiktoEs lässt sich guten Gewissens behaupten, dass die Präsenz von Comics aus der brodelnden Kreativszene der Philippinen in deutschsprachigen Gefilden mehr oder weniger ausschließlich dem Dantes Verlag zu verdanken ist. Binnen kürzester Zeit haben Josua "Josch" Dantes und seine getreuen Mitstreiter quasi eine publizistische Nische besetzt, von der viele von uns bis vor kurzem gar nicht wussten, dass es sie überhaupt gibt. So aber wächst der dem Inselstaat gewidmete Output innerhalb des Programms beständig an und darf nun, wie auf der Website ersichtlich, nach den USA, Großbritannien und Spanien den vierten Eintrag in der Übersicht "Comics nach Ländern" beanspruchen.


Der vorliegende Band beweist einmal mehr den exquisiten Geschmack, was die Auswahl des veröffentlichten Materials betrifft, und lädt in mehrfacher Hinsicht zu einem Wandern entlang des schmalen Grats zwischen Realität und Fantasie, Vernunft und Wahnsinn ein. Diese ungeplante Reise muss auch der Maler Paco Lazaro antreten, der eigentlich mit seiner schwangeren Frau einen Kurzurlaub antreten wollte und plötzlich die Einladung zur Ausstellung der eigenen Werke in den Händen hält, welche er nie autorisiert hat. Die Vorahnung, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, bestätigt sich dann auch, wenngleich wesentlich dramatischer als erwartet.


Paco kann sich an die Bilder, die von ihm stammen sollen, nicht erinnern, der Kurator wurde wohl direkt vom Maskenball in Venedig eingeflogen und es gibt überdies kein Entkommen aus dem sich entfaltenden Horror persönlicher Natur. Mehr sei aus Spoiler-Gründen nicht verraten über eine Erzählung, die passend zu den dargestellten Motiven eine vielgestaltige Optik entfaltet, welche wahlweise unglaublich plastisch daherkommt oder einem expressionistischen Gemälde entsprungen sein dürfte und zwischendurch an die Kunst eines Charles Burns oder Jeff Lemire erinnert, um im nächsten Moment von der Treppe M. C. Eschers zu stürzen. Ein Comic wie eine Therapie, verabreicht von Ruvel Abril. Definitiv ein Name, den es sich zu merken gilt!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Dantes Verlag


 
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