Eigentlich sollten es ein paar unbeschwerte Tage im Schnee werden, doch es kommt alles ganz anders. Eine Lawine begräbt die drei Fragezeichen mit einer Gruppe Fremder unter Tonnen von Schnee.
Das Verbrechen in Rocky Beach scheint sich eine Auszeit zu gönnen und so stehen die drei Fragezeichen ohne neuen Fall dar. Man packt die Gelegenheit beim Schopf und entscheidet sich für eine ausgedehnte Tour durch die majestätische Schneelandschaft der kalifornischen Gebirgswelt. Die Wahl fällt auf ein abgelegenes Dorf mitten im Nirgendwo. Schon bei der Anreise macht das Trio einige merkwürdige Beobachtungen, die jedoch zunächst keinerlei Sinn zu ergeben scheinen. Obwohl Justus gerne weitere Nachforschungen anstellen würde, beginnt man mit dem geplanten Ausflug durch die angrenzenden Skigebiete.
Eine Verkettung unglücklicher Umstände führt ihn, Peter und Bob mitten hinein in den Abgang einer Lawine. Nur mit knapper Not entrinnen sie den gewaltigen Schneemassen und können sich in eine abgelegene Skihütte retten. Doch die Lage ist dramatisch, mit drei weiteren Personen ist man unter Tonnen von Schnee und Geröll begraben. Werden die Rettungskräfte schnell genug vor Ort sein, um die Freunde aus Rocky Beach zu retten? Als ob dies alles noch nicht genug wäre, scheint die verlassene Hütte ein düsteres Geheimnis zu hüten.
Könnt ihr euch noch erinnern, was die drei Fragezeichen zu dem gemacht hat, was sie heute sind? Worin die Magie der Anfangstage bestand? Genau! Tonnenschwere Atmosphäre gepaart mit rätselhaften Vorkommnissen, skurrilen Figuren und drei gut aufgelegten Detektiven. Etwas, das heute leider nur noch selten aufblitzt. Umso schöner ist es natürlich, wenn man verkünden kann, dass "Das weiße Grab" ein solches Kleinod geworden ist. In die angenehme Schneekulisse betten sich schon nach wenigen Minuten die ersten mysteriösen Ereignisse, die die Aufmerksamkeit der Juniordetektive wie der Hörer gleichermaßen gewinnen. Die Spannung wird lange Zeit aufrechterhalten und durch immer neue Entdeckungen befeuert.
Auch in anderer Hinsicht ist diese Folge ungewöhnlich. Oft zeichnen sich die Ermittlungen durch viele verschiedene Schauplätze aus, was hier in der zweiten Hälfte des Hörspiels komplett entfällt. Der Handlungsraum beschränkt sich auf die Enge der verschütteten Skihütte. Schnell bauen sich erste Spannungen innerhalb der Schicksalsgemeinschaft auf, da untereinander großes Misstrauen über die wahren Beweggründe herrscht, warum man in der abgelegenen Hütte festsitzt. Ein intensives Kammerspiel entwickelt sich, bei dem die drei Fragezeichen zu klären versuchen, welches Geheimnis das weiße Grab umgibt. Inhaltlich gibt es hier die volle Punktzahl. Die Soundeffekte sind in dieser Episode sehr dezent ausgefallen und hätten sicherlich noch an der einen oder anderen Stelle nachjustiert werden können.
Die musikalische Gestaltung ist durchaus passend und bewegt sich oft im eher elektronischen Bereich, was erstaunlich gut zur verschneiten Winterlandschaft passten will. Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich zeigen einmal mehr, was in ihnen steckt, wenn das Skript passt. Alle drei agieren mit viel Spielfreude, die man dieser Folge durchaus anhört. Daneben sind Martin Paas, Jürgen Uter und Heidi Schaffrath zu hören, die alle zeigen, dass sie viel Erfahrung im Hörspielsektor mitbringen und ebenfalls keine Wünsche offenlassen, in weiteren Rollen Stephan Benson, Henrike Fehrs und Marek Ehrhardt. Der positive Trend setzt sich fort. Alle bisherigen Folgen seit dem Jubiläum wissen zu überzeugen. Sollte das der Beginn eines zweiten Frühlings sein?