Die Verdopplungen von Jamie Madrox sind wie seine erste Miniserie von Peter David: Man weiß nie, was als Nächstes passiert.

Nach den Bänden
101 und
102, die Jean Grey und (erneut) den X-Men gewidmet waren, verweilt die "rote" Marvel-Kollektion von Hachette weiter in der weitläufigen Mutantenecke des "House of Ideas". Im Rampenlicht steht diesmal Jamie Madrox, auch bekannt als Multiple Man, dessen erster Auftritt in "Giant-Size Fantastic Four" 4 die vorliegende Ausgabe einläutet. Interessanterweise erschien besagtes Heft im selben Jahr wie "Giant-Size X-Men" 1, in dem bekanntlich die zweite Generation der Gruppe X (siehe dazu den
entsprechenden Eintrag der ersten Marvel-Reihe) eingeführt wurde und der allmähliche Aufstieg bis an die Spitze der US-Verkaufscharts begann.
Mit Len Wein und Chris Claremont waren auch hier jene beiden Autoren involviert, unter deren Regie die neuen X-Men debütierten – ihre Story aus den Tagen, in denen Medusa von den Inhumans statt Susan Storm Teil der Fantastic Four war, liefert mit seinem Schicksal als Vollwaise zwar ein Motiv für das seltsame Verhalten von Madrox, das auch eine ordentliche Tracht Prügel für Ben Grimm inkludiert, fällt aber ansonsten nicht durch allzu viel psychologischen Tiefgang auf. Ganz anders verhält sich das bei der fünfteiligen Miniserie, die den Löwenanteil dieses Bands ausmacht und von niemand Geringerem als Peter David stammt. Nachdem Jamie jahrelang von Claremont und anderen eher links liegen gelassen wurde, rückte ihn der Amerikaner bei seinen langen "X-Factor"-Autorenstrecken in den Mittelpunkt.
Ausgehend von der Ermordung einer seiner Kopien macht sich das Original, das ein Detektivbüro eröffnet hat, auf die Suche nach dem Täter und gerät dabei in die Unterwelt von Chicago, während in New York die beiden einstigen X-Factor-Kollegen Rahne und Strong Guy die Stellung halten. Davids Handlung schlägt mehrere Haken und präsentiert sich ebenso überraschend wie die Verdopplungen von Jamie (samt Charakter und Motivation seiner Klone), dazu gibt es eine Dosis Humor nicht zuletzt zu den Problemen zwischen dem Original und den zahlreichen Kopien. Da auch Zeichner Pablo Raimondi einen mehr als passablen Job macht, zeigt der Daumen für dieses astreine Stück Unterhaltung im Zeichen des X (respektive XXX, wenn wir an den Namen von Jamies Detektei denken) klar nach oben.